Die schönsten Orte in Namibias Norden

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  • Beitrag zuletzt geändert am:11. April 2023
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Im ersten Teil unseres Namibia Roadtrips haben wir den Süden des Landes erkundet. Nun fahren wir zu den schönsten Orten in Namibias Norden. Als erstes steht gleich wieder ein Highlight von Namibia auf unserem Plan. Jeder, der schon Bilder von Namibia gesehen hat, erinnert sich bestimmt an die roten Sanddünen der Namib Wüste, der ältesten Wüste der Welt. Sie gehört zum Namib Naukluft Park und ist mit einer Gesamtfläche von rund 50’000 Quadratkilometern das grösste Naturschutzgebiet von Namibia.

Das Naturschutzgebiet umfasst einen rund 100 bis 150 Kilometer breiten Gürtel entlang der Küste von Namibia. Ein grosser Teil dieses Gebietes ist für Menschen nicht zugänglich. Lediglich ein kleines Gebiet nördlich des Kuiseb Flusses ist für Besucher offen. Das Naukluft Gebirge und das Sossusvlei in den Dünenfeldern. Unser Ziel ist einer der schönsten Orte von Namibia, das Sossusvlei. Hier finden wir unglaublich farbintensive Sanddünen. Je nach Sonnenstand, Sand- und Luftfeuchtigkeit leuchten die Dünen in verschiedenen Farben. Mal knallrot, mal eher braun. Es ist schlichtweg der Wahnsinn.

Der Namib Naukluft Park mit dem Sossusvlei

Im Reiseführer lesen wir, dass sich das Klima in rund 80 Millionen Jahren nur wenig verändert hat. Normalerweise herrscht in diesem Gebiet absolute Trockenheit. Die Lehmpfannen in den roten Dünen wirken, mit ihrer weissen Farbe in starkem Kontrast zu den roten Dünen und dem stahlblauen Himmel, sehr kitschig.

Dieses Jahr ist hier aber alles anders. Wir erreichen gegen Abend den Parkeingang und registrieren uns. Dort erfahren wir, dass die Strasse zu den Dünen leider zur Zeit vom Tsauchab Fluss überflutet ist und somit unpassierbar für Fahrzeuge ist. Nur gerade die Elimdüne, die rund 5 Kilometer vom Camp entfernt ist, kann besichtigt werden. Das enttäuscht uns natürlich sehr. Aber was will man gegen die Naturgewalten schon ausrichten. So hoffen wir, dass sich das Wasser bis morgen etwas gesenkt hat und wir doch noch zur berühmten Düne 45 und zum Sossusvlei fahren können.

Wir sind gespannt auf die Dünenlandschaft und fahren zur Elimdüne, die sich ca. 15 Autominuten vom Sesriem Campingplatz befindet. Die Elimdüne ist eine Sterndüne, das heisst sie hat eine pyramidale Spitze und drei ausfallende Arme. Von oben geniessen wir die super Aussicht auf die Umgebung. Wir sind zwar nur wenige Meter höher und doch sehen wir Dank klarer Luft und der flachen Landschaft recht weit.

Es ist bereits später Nachmittag und die Sonne nähert sich langsam dem Horizont. Die untergehende Sonne lässt den roten Sand und die Farben der Umgebung immer mehr leuchten. Das Gras in der Entfernung leuchtet Golden.

Elim Düne in der Namib Wüste

Eigentlich könnte man meinen, dass im Sand nichts wächst und es auch sonst kein Leben gibt. Das stimmt aber nicht. Wir sehen auf unserer kurzen Wanderung viele Käfer, die sich schnell in den Sand einbuddeln. Die Käfer sind ganz schwarz und sehen aus wie der Helm von Darth Vader aus Star Wars. Die Schwarzkäfer werden auch Tok-Tokkie-Käfer genannt. Auch Gekkos und Eidechsen scheinen den warmen Sand zu mögen. Wir rutschen langsam die Düne runten und machen uns auf den Weg zurück zum Campingplatz. Wir müssen nämlich bei Sonnenuntergang den Park verlassen haben. Beim Abstieg geniessen wir nochmals die schöne Abendstimmung und die intensiven Farben der Umgebung.

Am nächsten Morgen erfahren wir, dass sich die Situation mit der gefluteten Strasse zum Glück etwas entspannt hat. Da die Farben bei Sonnenaufgang am Schönsten sind, sind wir knapp eine Stunde vor dem Sonnenaufgang aufgestanden und losgefahren. Die Parktore öffnen zurzeit um 5.15 Uhr und als wir im Camp abfahren, ist es noch zappenduster.

Heute haben wir Glück. Das Wasser im Fluss ist soweit zurückgegangen, dass wir die Flussdurchfahrt gut mit unserem Fahrzeug bewältigen können. Erst auf der 65 Kilometer langen Strecke zu den Dünen kündigt sich der Sonnenaufgang langsam an.

Wir erreichen den Parkplatz noch vor den ersten Sonnenstrahlen. Von hier aus startet eigentlich der 4×4 Track und für die normalen PW’s ist Schluss. Die Weiterfahrt ist nur noch mit einem 4×4 tauglichen Fahrzeug möglich. Mit unserem Fahrzeug wären wir ja gewappnet für die letzten 5 Kilometer, die durch tiefen Sand führen. Im Moment ist der Track jedoch für alle Fahrzeuge gesperrt. Denn dort wo sich im Normalfall die Sandpiste befindet, ist ein reissender Fluss entstanden, der sich den Weg durch den Sand sucht. Das heisst von hier aus gehen wir zu Fuss weiter.

Zufahrt zum Sossusvlei in der Namib Wüste

Die Stimmung mit dem vielen Wasser ist sehr speziell. Eigentlich sollte es hier ja total trocken sein, denn die Namib-Wüste gilt als eine der trockensten Wüsten der Welt. Nur nicht im Moment. Wir erleben ein seltenes Naturschauspiel. Durch langanhaltende Regenfälle hat der Tsauchab Fluss Wasser bis zum Sossusvlei gebracht.

Wir sind ja gespannt, was uns auf der Wanderung über die Dünen erwartet. Wir starten also die letzten fünf Kilometer bis zum Sossusvlei. Die Stimmung so früh am Morgen ist genial. Die Luft ist noch kühl und die Farben sind sehr intensiv mit der aufgehenden Sonne. Wir können uns kaum satt sehen und Marcel hat jede Menge zu tun mit Fotografieren. Die Kombination mit Sonne und dem glitzernden Wasser in der Senke ist genial. Wir kommen uns vor wie in einer Märchenwelt.

Wasser im Namib Naukluft Park

Den ersten Kilometer kommen wir gut voran. Als Orientierung gehen wir immer dem Fluss entlang, dort wo eigentlich die Sandpiste für 4×4 Fahrzeuge durchgeht. Bald merken wir, dass wir durch den Fluss waten müssen, wenn wir bis zum Sossusvlei wollen. Hoffen wir mal, das Wasser ist nicht zu tief.

So heisst es zuerst einmal Schuhe ausziehen und rein ins kühle Nass. Kühl ist zwar nur der Vorname. Das Wasser ist eiskalt. Und das in der Wüste. Als wir im Fluss stehen, merken wir das die Strömung doch ganz stark zieht. Wir müssen uns gegenseitig festhalten und uns durch die Fluten kämpfen. Hier beginnt die Wanderung sehr schwierig und anstrengend zu werden. Immer wieder müssen wir uns einen Weg durch die überfluteten Stellen bahnen. Teilweise ist der Sand mit dem Wasser so weich und schwammig, dass wir bis zu den Knien einsinken.

Nach einer anstrengenden Wanderung erreichen wir das bekannte Sossusvlei (Vlei = Lehmpfanne). Von Fotos anderer Reisender ist uns dieser Baum bekannt. Auf allen Bildern, die wir bis anhin gesehen haben, steht dieser Baum inmitten der weissen, ausgetrockneten Lehmpfanne. Heute steht der dürre Baum knietief inmitten eines kleinen Sees.

Sossusvlei ist einer der schönsten Ort in Namibias Norden

Wir geniessen die wundervolle Dünenlandschaft. Hast du gewusst, dass Dünen in der Namib Wüste mit rund 380 Meter Höhe zu den höchsten Sanddünen der Welt gehören?

Inzwischen ist es schon recht warm und wir machen uns auf den Rückweg zum Parkplatz. Wir wandern über Dünen und sind erstaunt, wie schnell die Temperaturen in wenigen Stunden gestiegen ist. Während wir so über die Dünen gehen, merken wir wie sie sich ständig verändern. Durch Winde wandern die Dünen oder verändern ihre Form. Für das Entstehen kleiner Dünen sind oft Pflanzen verantwortlich. Büsche binden den Sand zu einem grossen Haufen und durch Winde bleibt immer mehr Sand hängen bis der Sandhügel immer grösser wird.

Kurz nach dem Mittag erreichen wir den 2×4 Parkplatz. Gemütlich essen wir unser Sandwich und gönnen uns eine ausgedehnte Pause. Auf der Rückfahrt schiessen wir Fotos direkt aus dem Auto. Die Dünen sind Dank ihrer Form und Farbe sehr fotogen. Vor der Düne präsentiert sich noch ein Springbock. Er ist ganz allein unterwegs. Ob er auf der Suche nach seiner Familie ist?

Die Namib Wüste

Auf der Fahrt zurück zum Camp halten wir noch bei der berühmten Düne 45. Die Düne 45 ist eine Kletterdüne. Da wir bereits beim Sossusvlei über verschiedene Dünen gewandert sind, geniessen wir von einem Baumstrunk aus die herrliche Aussicht auf die rote Düne. Wir warten auf den Sonnenuntergang und bewundern die ständig wechselnden Farben des Sandes. Je tiefer die Sonne, desto röter der Sand der Düne. Und so gibt es natürlich auch wieder unzählige Fotos. Die Farben verändern sich ständig und das orange-rot wird immer intensiver.

Abendsonne im Namib Naukluft Park

Sonnenuntergang im Namib Naukluft Park

Da wir bei Sonnenuntergang das Parkgelände verlassen müssen, machen wir uns langsam auf die Rückfahrt. Eine halbe Stunden müssen wir für die Fahrt zurück zum Campingplatz rechnen.

Zurück im Sesriem Camp richten wir uns ein und machen uns frisch. Nach der wohltuenden Dusche gönnen wir uns ein Bier und Chips. Dabei macht Marcel schon mal das Feuer auf der Feuerstelle, sodass wir für unser Fleisch und die Baked Potatoes eine schöne Glut haben. Nach einer erholsamen Nacht und einem leckeren Frühstück sind wir bereit für die Weiterreise durch das schöne Naukluft Gebirge.

Naukluft Gebirge in Namibias Norden

Wir machen Halt in Solitaire, wo Moose den weltberühmten Apfelkuchen bäckt. Hier muss man einfach anhalten und das Café besuchen. Auch wir lassen uns das natürlich nicht entgehen. Die Bäckerei ist voller Leute. Touristen wie auch Namibier, alle kaufen hier bei Moose vom super-mega-feinen Apfelkuchen. Solitaire als Ort ist sonst nichts weiter als ein paar Häuser an einer Strassenkreuzung inmitten vom Nichts.

Beim Parkplatz können wir Erdhörnchen beobachten. Die kleinen, herzigen Geschöpfe sind zwar scheu, aber für Brotkrümel nehmen sie allen Mut zusammen und kommen aus ihren Verstecken hervor. Natürlich wissen auch die Erdhörnchen, dass es hier leckerste Apple Pie gibt. Die scheuen Tiere verkriechen sich immer wieder, aber ihre Neugierde lässt sie immer wieder aus ihren Verstecken kommen. Elegant kriechen die Erdhörnchen durch den Maschendrahtzaun.

Erdhörnchen in Namibia

Auto Wrack in Namibias Norden

Unterkünfte im Raum Solitaire

Zwei tolle Unterkünfte in der Umgebung von Solitaire in der mittleren bis oberen Preisklasse sind:

Namib Naukluft Lodge

Traumhafte Lage inmitten der Natur rund 18 km südlich von Solitaire. Zimmer mit Terrasse und Pool im Garten. Restaurant mit guter Küche.

Gondwana Namib Desert Lodge (60 km nördlich von Sesriem)

Schöne Lage inmitten der Natur. Grosse, schöne Zimmer mit Poolbereich. Übernachten in Safari Zelten für das kleinere Budget.

Spreetshoogte Pass, Gaub Pass und Kuiseb Canyon

Wir fahren weiter auf der C14 und wollen eigentlich auf die D1275 über den Spreetshoogte Pass. Wir haben gelesen, dass die Fahrt spektakulär ist und die Aussicht von der Hochebene sehr sehenswert. Leider ist die Strasse wegen zu hohem Wasserstand in den Flüssen gesperrt. So fahren wir weiter auf der C14 direkt über den Gaub Pass. Die Strassenbeschilderung erstaunt uns etwas. Als Schweizer sind wir es gewohnt, dass ein Pass hinauf geht. Hier in Namibia gibt es genau das Gegenteil. Die Beschilderung ist auf der Hochebene und dann geht es abwärts in das Tal hinunter und wieder hoch. Ganz etwas Neues für uns. Ein Pass der runter durch eine Schlucht führt.

Die Landschaft ist wirklich sehr eindrücklich. Die Strassen sind sehr kurvenreich und es geht auf und ab. Besonders gut gefällt uns die Fahrt durch den Kuiseb Canyon. Die Aussicht von oben ist überwältigend. Die Hügel sind überzogen mit Gras, die aus weiter Entfernung so flauschig aussehen, als ob sie mit Samt überzogen wären.

Unser Ziel ist eigentlich die Farm Isabis, wo wir bereits von zu Hause aus die Übernachtung gebucht haben. Der kleine, exklusive Campingplatz Isabis 4×4 Trail Camp liegt an einem alten Viehposten. Von hier startet einer der beliebtesten 4×4 Trails Namibias. Wir kommen gegen drei Uhr nachmittags an, aber leider ist auf der Farm niemand da. Die Farm sieht sowieso recht unbewohnt aus und wir fragen uns, ob im Moment überhaupt jemand die Farm bewirtschaftet. Beim Eingang zum Haus hat es eine Mobil-Nummer, aber unser Anruf geht leider direkt auf die Combox. Wir entscheiden uns zurück zu fahren und eine andere Übernachtungsmöglichkeit zu suchen.

Camping auf der Hakos Gästefarm in Namibias Norden

So fahren wir eine Stunde lang zurück Richtung Gamsberg und Kuiseb Canyon und finden eine Traum Campsite. Der Weg von der Hauptstrasse zur Farm ist recht spektakulär. Es geht etwa 8 Kilometer steil den Hügel hoch bis wir die Hakos Gästefarm erreichen. Wir haben Glück und nur einer von den vier Campingplätzen ist belegt. Ein anderes Schweizer Ehepaar ist da. Wir nutzen die Gelegenheit und reden mit den Schweizern. Die beiden rüstigen 70-Jährigen sind mit 4×4 und Zelt unterwegs. Wirklich beeindruckend. Hoffentlich sind wir mit 70 auch noch so fit und reisefreudig. Wir verabschieden uns für den Moment und suchen uns einen schönen Schlafplatz. Wir finden einen mit herrlicher Aussicht auf den Gamsberg.

Camping auf der Hakos Gästefarm

Bevor es ganz dunkel ist, hat Marcel noch eine Idee. Er stellt die Kamera aufs Stativ und fuchtelt wild in der Luft umher. Was er bloss macht? Mücken verscheuchen? Wow, sehr cool. Jetzt versteh ich, was das Rumgefuchtlel für einen Zweck hatte.

Nach dem Abendessen sitzen wir noch gemütlich am Feuer und geniessen den grossartigen Sternenhimmel. Hakos hat eine eigene Sternwarte, denn von hier muss die Sicht ins Weltall umwerfend sein. Anscheinend kommen hier regelmässig Hobby-Astronomen her. Der Schweizer von der Campsite nebenan ist auch ein Hobby-Astronom und erklärt uns viele interessante Dinge übers All. Wir hören gespannt zu und es ist sehr interessant, Dinge über die verschiedenen Sternbilder zu lernen.

Am nächsten Morgen geniessen wir den traumhaften Sonnenaufgang. Herrlich, bei dieser Aussicht einen Kaffee zu geniessen.

Unterkünfte bei Gamsberg

Wir haben bei Hakos Gästefarm gecampt. Inmitten der Natur, einfach traumhaft. Zimmer können ebenfalls gemietet werden.

Corona Guest Farm

Tolle Unterkunft eingebettet in der Natur. Grosse, saubere Zimmer. Terrasse mit Aussicht auf die Landschaft, wo man das Frühstück geniessen kann. Kostenloses WLAN.

Von den Bergen an die Küste

Am frühen Morgen fahren wir los durch den Kuiseb Canyon Richtung Küste. Die Farben des Canyon wirken am Vormittag ganz anders als im Abendlicht.

Passstrasse in Namibias Norden

Je näher wir zur Küste kommen, desto karger wird die Landschaft. Links und rechts von der Strasse ist einfach nur steiniger oder sandiger Grund. Pflanzen sieht man je länger je weniger. So sieht es vermutlich auf dem Mond aus. So richtig trostlos.

Gegen Mittag erreichen wir die Küste, wo wir uns ein schönes Plätzchen suchen für unsere Mittagspause. Wir finden einen Platz mit Aussicht auf die riesige Bucht. Die Lagune bietet Zug- und Wasservögeln einen idealen Lebensraum. Flamingos dominieren das Bild. Zur Zeit hat es aber nicht ganz so viele Flamingos in der Bucht, vermutlich weil sich die Flamingos von Mitte April bis Mitte Juli zum Brüten ins Landesinnere verziehen. Dann sind die Flamingos in der Etosha Pfanne zu finden, wenn dort die Pfanne nach der Regenzeit voll Wasser ist. Unsere Chancen sind also gross, später auf unserem Roadtrip durch Namibia der riesigen Flamingokolonie noch zu begegnen.

Flamingos in Namibias Norden

Sehenswürdigkeiten in Swakopmund

Wegen den kühlen Temperaturen und dem starken Wind kürzen wir unsere Mittagspause etwas ab und fahren weiter in das Küstenstädtchen Swakopmund. Swakopmund wird häufig als ein kleines Stückchen Deutschland am Rande der Wüste beschrieben. Und es hat etwas. Die Gebäude erinnern an die Kolonialzeit, als die Häuser im Jugenstil gebaut wurden.

Swakopmund in Namibia

In Swakopmund haben wir einiges vor. Zuerst tanken wir unseren Wagen auf, sodass wir wieder ein paar hundert Kilometer fahren können. Dann steht ein grosser Einkauf im Superspar an, wo wir alles finden was wir an Lebensmitteln für die nächsten Tage brauchen. Zuletzt organisieren wir noch die Erlaubnis für eine Campsite, sodass wir heute Abend wie geplant bei der Blutkuppe übernachten können. Die Permit erhalten wir beim Ministerium für Umwelt und Tourismus. Wir geben an, wann und wie lange wir bei der Blutkuppe übernachten möchten, und erhalten gegen eine Gebühr die Erlaubnis zum Campen. Uns bleibt noch etwas Zeit das Städtchen anzuschauen. So spazieren wir einmal die Strasse runter und wieder rauf, bevor wir uns auf die Weiterfahrt Richtung Blutkuppe machen.

Wegen der starken Regenfälle in den vergangenen Wochen ist die direkte Zufahrtsstrasse unpassierbar, so müssen wir leider wieder runter nach Walvis Bay und etwas weiter im Landesinnern dieselbe Strecke wieder hoch. Dieser Umweg kostet uns etwa 140 Kilometer. An der nächsten Abzweigung geht es nochmals etwa 100 km Richtung Osten ins Landesinnere.

Unterkünfte in Swakopmund

Driftwood Guesthouse

Sehr stylishes Design. Grosszügige Zimmer, Terrasse im Garten zum Relaxen. Kostenloses WLAN.

Desert Villa Guesthouse

Zentrale Lage, Strand ist in wenigen Gehminuten erreichbar. Gemütlich eingerichtete Zimmer, schöner Garten. Gutes Preis-Leistungsverhältnis. Kostenloses WLAN.

Blutkuppe – Faszinierende Felsformation in Namibias Norden

Da es in dieser Gegend eine Mine gibt, sind die Strassen recht breit. Die letzten paar Kilometer erfolgen auf einem schmalen Buschweg bis zum Campingplatz. Kurz vor Sonnenuntergang sind wir da und finden unseren Traumplatz.

Blutkuppe befindet sich im Namib Naukluft Park und die Campingplätze sind wirklich sehr schön und weit voneinander entfernt. Die Umgebung ist recht karg, aber wunderschön. Bei einem kurzen Spaziergang entdecken wir riesige Kakteen, Eidechsen und viele Insekten.

Nach einer absolut ruhigen Nacht in der Einsamkeit an der Blutkuppe werden wir vom ersten Licht geweckt. Marcel fängt die faszinierende Morgenstimmung mit der Kamera ein.

Morgenstimmung an der Blutkuppe in Namibias Norden

Blutkuppe mit Kaktus in Namibia

Weiter geht es mitten durch Gras- und Wüstenlandschaft bis wir die Rock Arch erreichen. Der Name sagt ja bereits was uns erwartet. Eigentlich wollen wir ein gemeinsames Foto auf dem Rock Arch machen, aber leider klappt es mit dem Selbstauslöser nicht. Wir sind wohl zu weit weg. Nachdem Marcel zweimal auf den Fels und wieder runter geklettert ist, gibt es eben kein Foto zu zweit. Als Grössenvergleich bleibt Reni aber in luftiger Höhe und geniesst noch ein wenig die herrliche Aussicht über die einsame Landschaft.

Blutkuppe Rock Arch in Namibias Norden

Auf der Weiterfahrt erwartet uns bereits das nächste Abenteuer. Ein breiter, sandiger Fluss mit Wasser. Oft sind die Flussbetten hier ausgetrocknet, zur Zeit führen jedoch viele der sonst trockenen Flüsse recht viel Wasser. Reni will auf Nummer sicher gehen und läuft den Fluss zu Fuss ab. Marcel fährt durch und oh, je. Gleich als er die ersten Meter durchs Wasser fährt, ertönt ein bekanntes Geräusch. Flop-flop-flop.

Flussdurchfahrt im Norden Namibias

Plattfuss in Namibia

Ups, ein platter Reifen. Wir holen alle nötigen Werkzeuge aus dem Wagen und wechseln das Rad. Es dauert nicht mal so lange und wir können bereits wieder losfahren. Wir sind wohl noch in Übung mit Rad wechseln von unserem Australien Roadtrip.

In Karibib finden wir bei einer Tankstelle einer Werkstatt und lassen unseren Plattfuss reparieren. Eine halbe Stunde später haben wir für umgerechnete 13 Franken einen sauber geflickten Reifen, der von aussen wieder wie neu aussieht.

Die Spitzkoppe ist einer der schönsten Orte in Namibias Norden

Unser nächstes Ziel ist die Spitzkoppe, ein sehr markant aussehender Inselberg. Die grosse Spitzkoppe ist ein Granit-Inselberg der etwa 1’730 Meter über die Ebene hinaus ragt. Wegen seiner markanten Form wird er auch oft als das „Matterhorn Namibias“ bezeichnet.

Spitzkoppe ist ein schöner Ort in Namibia

Die Spitzkoppe liegt auf dem Gelände, das von der lokalen Community verwaltet wird. Am Eingang müssen wir uns registrieren und die Übernachtung und den Eintritt bezahlen. Ausserdem werden wir angehalten uns für eine geführte Tour einzuschreiben, da es weder Beschilderung noch einen Plan des Geländes und der darauf befindlichen Sehenswürdigkeiten gibt. Zudem werden wir darüber informiert, dass wir einen Teil der Attraktionen nicht ohne Führer finden werden oder selber anschauen dürfen. Wir verzichten trotzdem auf eine Tour und suchen uns erst Mal einen schönen Platz zum Campen.

Wir finden einen superschönen Platz mit wunderbarer Sicht auf die Spitzkoppe und sind erst noch von einem anderen Felsen vom Wind geschützt.

Dann machen wir uns auf die Suche nach der Arch. Zum Glück haben wir uns die Karte am Eingang ungefähr eingeprägt und so finden wir auch ohne Führer die Hauptattraktion des Parks. Der Felsbogen ist wirklich sehr fotogen. Im Hintergrund sieht man die umliegenden Berge. Hier klappt es mit einem gemeinsamen Foto. Die Aussicht von oben ist herrlich und so geniessen wir es, bis kurz vor den Sonnenuntergang auf den warmen Felsen zu sitzen.

Spitzkoppe Arch in Namibias Norden

Spitzkoppe Arch ist einer der schönsten Orte in Namibia

Unterkünfte bei Spitzkoppe / Usakos

Okambishi’s Rest

Oase in der Namibwüste. Ruhig gelegen, Apartment zur Selbstverpflegung mit Terrasse und Aussicht auf die wundervolle Wüstenlandschaft.

Spitzkoppen Lodge

Luxus Chalets an fantastische Lage inmitten der felsigen Landschaft.

Die Felsgravuren von Twyfelfontein im Norden Namibias

Am nächsten Tag sehen wir uns die Felsgravuren von Twyfelfontein an. Die Open Air Kunstausstellung gehört zu den grössten in Afrika. Es heisst, dass hier über 2’500 Steingravuren und Malereien vorhanden sind. Über das Alter der Gravuren und Malereien ist man sich nicht ganz einig. Schätzungen zufolge sind die Kunstwerke zwischen mehreren hundert und mehreren tausend Jahre alt.

Die Besichtigung muss mit einem Guide gemacht werden, obwohl der Park recht gut beschildert ist und jeder selber auf Entdeckunstour gehen könnte. Wir sind mit einem englischen Pärchen in der Gruppe und wählen die grosse Tour. Leider ist unser Tourguide nicht allzu motiviert und die Tour dauert gerade mal knappe 40 Minuten. So bleibt uns leider nicht soviel Zeit, bei den einen oder anderen Zeichnungen etwas genauer hinzuschauen und zu fotografieren.

Twyfelfontein Felsgravuren in Namibia

Die Felsnadel von Vingerklip in Namibia

Nach dem eher kurzen Besuch von Twyfelfontein fahren wir noch zum verbrannten Berg, einer Erhebung die aussieht als ob sie verkohlt wäre. Nicht weit davon entfernt gibt es die Orgelpfeifen, das sind Gesteinsformationen die tatsächlich Orgelpfeifen gleichen. Die vieleckigen Basaltsäulen sind etwa vor 125 Millionen Jahren entstanden. Hier befinden sich auch die Ugab Terrassen. Die Landschaft ist wunderschön und erinnert uns ein bisschen an das Monument Valley in den USA.

Von weitem sehen wir die Felsnadel namens Vingerklip. Wir wollen näher ran, finden aber den Abzweiger nicht. So fahren wir zur Vingerklip Lodge und fragen nach dem Weg. Der freundliche Mitarbeiter an der Rezeption erklärt uns den Weg. Wir fahren wieder ein Stück retour und finden den kaum sichtbaren Abzweiger. Gegen 1 Franken öffnet uns ein Mädchen das Tor und gewährt uns offiziell Einlass. Wir fahren noch ein Stück und parken unseren Wagen. Zu Fuss gehen wir weiter bis zur Vingerklip. Von ganz nah sieht der Konglomerathügel recht imposant aus. Der Vingerklip ist ein Überbleibsel der Ugab Terrassen. Heute hat der Felsen eine Höhe von etwa 35 Meter, einen Umfang von 44 Meter und wird auf rund 15 Millionen Jahre geschätzt.

Vingerklip Felsnadel in Namibias Norden

Unterkunft in der Nähe von Vingerklip

Die Vingerklip befindet sich zwischen den Ortschaften Khorixas und Outjo. Wenn du inmitten der bergigen Landschaft übernachten willst, haben wir einen Tipp für dich.

Ugab Terrace Lodge

Grosszügige Zimmer mit Terrasse und Aussicht auf die bergige Landschaft. Toller Pool und Sitzplatz.

Traum-Camp auf der Gästefarm Bambatsi

Es ist bereits wieder Zeit einen Campingplatz zu suchen. Wir haben die Gästefarm Bambatsi im Visier und hoffen auch ohne Reservierung einen Platz zu kriegen. An der C39 sehen wir das Schild, das zur Bambatsi Gästefarm zeigt. Auf einem kleinen, steinigen Farmpfad fahren wir rund 5 Kilometer bis zur Farm. Dort werden wir von Inge und Gerald herzlich empfangen. Als erstes bieten sie uns gleich mal ein Getränk an. Dazu gibt es frischgebackenen Kuchen. Die Gästefarm Bambatsi ist eine der ersten und ältesten Gästefarmen in Namibia. Die Gästefarm befindet sich auf 1’234 m auf einer Anhöhe mit atemberaubendem Blick über den Mopane Busch.

Wir haben Glück und können sogar unsere Campsite auswählen. Auf dem Farmgelände betreiben Inge und Gerald zwei Plätze für Camper. Der Platz Biro liegt hoch über der Farm auf einer Anhöhe und ist sehr beliebt wegen der traumhaften Aussicht. Gerald fährt uns mit seinem kleinen Willys Jeep auf der steilen Strasse zum Camp. Der Wahnsinn – ein totaler Glücksfall, dass wir hier oben sein dürfen.

Bambatsi Camp in Namibia

Zuerst heizen wir gleich den Ofen für’s heisse Wasser ein. Auf diesem Platz fehlt es uns an nichts. Es gibt ein WC und eine Eimerdusche unter freiem Himmel und grandioser Aussicht. Das Wasser ist in der Zwischenzeit vom Feuer aufgeheizt und auch das Feuer für unser Abendessen haben wir entfacht.

Nun steht einer warmen Dusche nichts mehr im Weg. Wir befüllen den Eimer mit Heisswasser und los geht’s. Herrlich, eine warme Dusche unter freiem Himmel.

Dusche auf dem Camp der Gästefarm Bambatsi

Aber es kommt noch besser. Die heisse Dusche wird noch getoppt. Wir sehen unsere ersten wilden Giraffen von unserem Camp aus und erst noch drei junge Bullen auf einmal. Einen erwischen wir gerade noch mit der Kamera bevor er wieder in den Busch verschwindet. Was gibt es schöneres als drei junge Giraffenbullen zu beobachten während man eine erfrischende Dusche unter freiem Himmel geniesst?

Als nächstes geht’s zur Tierbeobachtung in den Etosha Nationalpark. Dieses absolute Highlight und deiner der schönsten Orte in Namibia haben wir uns auf das Ende aufgespart. Im Beitrag „Etosha Nationalpark in Namibia“ findest du ganz viele Bilder der wundervollen Tiere in diesem faszinierenden Nationalpark.

Auto mieten für deinen Roadtrip zu den schönsten Orten in Namibias Norden

Namibia mit dem eigenen Fahrzeug zu entdecken hat grosse Vorteile. Du bist flexibel, kommst überall hin und kannst dir so viel Zeit lassen wie du möchtest.

Die Preise für Mietwagen variieren je nach Saison. Es gibt Kleinwagen bereits ab EUR 40 pro Tag.

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Namibia Norden

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