Unser ultimativer Tasmanien Roadtrip für fünf Wochen

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  • Beitrag zuletzt geändert am:28. Februar 2023
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Unser ultimative Tasmanien Roadtrip führt der Küste entlang und mitten durch die hügelige Landschaft der traumhaft schönen Insel von Australien. Tasmanien hat unglaublich viel zu bieten und ist extrem abwechslungsreich. Es ist ganz einfach ein paar Wochen auf der Insel zu verbringen und die Sehenswürdigkeiten von Tasmanien zu besuchen, ohne dass es einem langweilig wird. Wir haben fünf Wochen Zeit auf Tasmanien. Das reicht gut aus, um einen grossen Teil der Attraktionen von Tasmanien zu sehen und Wanderungen zu unternehmen. Bei unserem ersten Tasmanien Roadtrip im 2014 hatten wir sogar sechs Wochen Zeit und auch da ist es uns keine Sekunde langweilig geworden.

Tasmanien ist anders als das Festland von Australien. Die Distanzen sind viel kürzer. Allerdings sind die Strassen viel kurviger und ständig geht es hoch und runter. So wird ein Tasmanien Roadtrip nie langweilig und ist extrem abwechslungsreich. Auch wettertechnisch ist Tasmanien ganz anders. Das Wetter ist unberechenbar und wechselt extrem schnell. An einem Tag kann man alle vier Jahreszeiten erleben. Auch wenn am Morgen die Sonne scheint, kann es am Mittag regnen und am Abend schneien. Die Hauptsaison mit angenehm warmen Temperaturen ist relativ kurz und deshalb ist die Insel in den Monaten Dezember bis Februar recht voll. Nicht nur weil dann Sommer ist, sondern auch wegen den Australischen Schulferien.

Tasmanien ist rund eineinhalb Mal so gross wie die Schweiz. Es leben aber nur 0.5 Millionen Einwohner auf der Insel. Das ist wenig im Vergleich zu den rund 8 Millionen, die in der Schweiz leben.

Auf dem Tasmanien Roadtrip fahren wir im Gegenuhrzeigersinn einmal rund um die Insel und machen auch immer wieder Abstecher ins hügelige Landesinnere. Wie auf dem Festland von Australien ist auch auf Tasmanien die Ostküste sehr beliebt bei Besuchern. Die Westküste ist wild und nur dünn besiedelt. Trotzdem, oder gerade darum, gefällt es uns im Westen besonders gut. Aber ganz ehrlich, Tasmanien bietet auf der gesamten Insel traumhaft schöne Natur und ist ein wahres Wanderparadies.

Die Fähre Spirit of Tasmania bringt uns sicher von Melbourne nach Devonport

Devonport ist der Ankunftshafen für jene, die mit dem Fahrzeug nach Tasmanien reisen. Bereits das zweite Mal fahren wir mit der Fähre Spirit of Tasmania von Melbourne nach Devonport in Tasmanien. Die Überfahrt ist sehr angenehm und dauert rund 10 Stunden. Wir sind mit der Tagesfähre unterwegs und kommen am Abend in Devonport an. Das Wetter bei Ankunft in Tasmanien könnte nicht besser sein. Sonnenschein und milde Temperaturen empfangen uns. Wir fahren von der Fähre der Nordküste entlang Richtung Westen und so starten wir unseren Tasmanien Roadtrip im Gegenuhrzeigersinn.

Tasmanien Roadtrip durch den Nordwesten

Im kleinen Ort Forth, nur wenige Kilometer westlich von Devonport, finden wir einen schönen Stellplatz für die erste Nacht. Hier lernen wir auch gleich die ersten Leute kennen. Ja, die Tasmanier sind sehr gastfreundlich und immer für einen Schwatz bereit. Am nächsten Morgen geht es weiter Richtung Westen. Eigentlich wollten wir von Devonport aus in den Cradle Mountain Nationalpark fahren. Die Wettervorhersagen sind leider nicht so toll und wir verschieben diesen Abstecher in die Berge auf später. Wir folgen der Küste und fahren durch die kleinen und gemütlichen Orte Ulverstone, Penguin, Brunie, Somerset und Wynyard. In Penguin entdecken wir diese Kirche direkt am Strand.

Die Uniting Church in Penguin auf unserem Tasmanien Roadtrip

Ausserhalb von Wynyard liegt das Table Cape. Ein mächtiges Plateau aus Lavagestein, das tolle Aussicht über den Ozean bietet. Auf dem Cape steht der Table Cape Leuchtturm, der auch besichtigt werden kann. Der Leuchtturm ist von riesigen Feldern umgeben. Angepflanzt wird unter anderem Mohn zur Verwendung für die Medizinindustrie. Die Felder sind eingezäunt und Schilder mit Totenköpfen weisen auf hohe Strafen bei Betreten hin.

Am 26. Januar wird in Australien der Nationalfeiertag „Australia Day“ gefeiert. Die meisten Geschäfte sind geschlossen und so haben viele frei. Über das lange Wochenende freuen sich die Australier natürlich und feiern ausgiebig. Familien und ganze Gruppen treffen sich irgendwo zum Campen und gemütlichen Zusammensein. Vor allem die Orte entlang der Küste sind überaus beliebt. Auch wir wollen das lange Wochenende gerne an der Küste verbringen. Bei der kleinen Ortschaft Boat Harbour Beach finden wir einen Tag vor dem Australia Day einen tollen Freecamp direkt am Meer. Wir entscheiden uns, das lange Wochenende hier zu verbringen und richten uns gemütlich ein.

Am Boat Harbour Beach während unseres Tasmanien Roadtrips

Nach ein paar wunderschönen Tagen am Boat Harbour Beach geht unser Tasmanien Roadtrip wieder weiter Richtung Westen. Den nächsten Stopp legen wir in Stanley ein. Der Ort Stanley wurde im Jahre 1826 gegründet. Damals gab es noch keine Strassen und der Ort war lange Zeit nur mit dem Schiff erreichbar. Er liegt auf einer Halbinsel, der von einem eindrücklichen, 152 m hohen Insel-Plateau aus Lavagestein, dominiert wird.

Unser Tasmanien Roadtrip zu The Nut in Stanley

Ein sehr steiler Weg führt aufs Plateau. Es gibt auch einen Sessellift, der einem auf die 152 Meter Höhe befördert. Auf dem Plateau gibt es einen Rundwanderweg mit vielen Aussichtspunkten. Die Aussicht über Stanley und die wunderschönen Strände ist einmalig.

Aussicht auf den Strand bei Stanley auf unserem Tasmanien Roadtrip

Der Ort selbst lebt von der Fischerei und dem Tourismus. In der Zwischenzeit ist fast jedes zweite Haus schön renoviert worden und wird als Ferienhaus vermietet. Etwas ausserhalb liegt der historische Gutsbetrieb Highfield. Das Grundstück mit den schönen Gebäuden kann besichtigt werden.

Auf unserem Tasmanien Roadtrip in Stanley

Tasmanien Roadtrip durch den wilden und abgelegenen Westen

Der nördlichste Ort an der Westküste ist Marrawah. Im kleinen Ort leben nur ein paar Hundert Leute und es geht sehr gemächlich zu und her. Ganz im Gegensatz zum wilden Ozean. Das Südpolarmeer trifft hier ohne Schutz auf die Küste. Etwas ausserhalb von Marrawah liegt Green Point mit einem traumhaften, langen Strand. Ein Paar aus Tasmanien hat uns vom kostenlosen Stellplatz am Green Point erzählt und wir finden einen coolen Platz gleich hinter den Sanddünen. Zum Glück ist der Platz etwas geschützt hinter den Sanddünen, denn der Wind bläst ganz schön stark.

Unser Tasmanien Roadtrip zum Strand bei Green Point

Von Marrawah geht unser Tasmanien Roadtrip entlang der Westküste weiter Richtung Süden. Immer wieder zweigen Strassen zu Aussichtspunkten an der Küste ab. Der Bluff Hill Point gefällt uns besonders gut. Auf einer Anhöhe steht ein Leuchtturm. Über einen kurzen Weg erreichen wir die felsige Küste. Der Wind bläst uns ins Gesicht, die Wellen schlagen auf die Felsen und Gischt liegt in der Luft. Es ist ein unglaubliches Schauspiel und wir können die Kraft der Natur so richtig spüren.

Der Bluff Hill Point auf unserem Tasmanien Roadtrip

Beim winzigen Ort Arthur River gibt es den Edge of The World Lookout. Wir fühlen uns tatsächlich ein bisschen wie am Rande der Welt. Dunkle Wolken treiben auf uns zu. Im einen Moment scheint die Sonne und im nächsten müssen wir zu unserem Fahrzeug rennen. Wind peitscht uns ins Gesicht und die Tropfen werden immer grösser. Kaum im Auto prasselt ein heftiger Regen über uns nieder. Fünf Minuten später ist es bereits wieder vorbei und die Sonne scheint. Das ist das typische Tasmanische Wetter an der Westküste.

Auf dem unbefestigten Western Explorer nach Corinna

Als nächstes geht es auf der Western Explorer Strasse weiter. Eine recht gute Schotterstrasse führt mitten durch Wälder, über Hügel, durch Täler und völlig unberührtes und einsames Land. Wir finden, diese Strasse gehört zum ultimativen Tasmanien Roadtrip einfach dazu.

Unser Tasmanien Roadtrip entlang des Western Explorers

Am Pieman River liegt der winzige Ort Corinna. Kaum zu glauben, dass hier zur Zeit eines Goldrausches über 2‘500 Menschen gelebt haben. Heute besteht der Ort aus einem kleinen Resort mit einem Pub. Aus der Goldgräberzeit sind nur ein paar wenige Holzhütten übrig geblieben. Es gibt keine Brücke über den Pieman River. Will man den Fluss überqueren, bleibt einem nur die Benutzung der teuren Fatman Fähre. Die Fahrt über den Fluss dauert rund zwei Minuten und kostet stolze AUD 25 / CHF 18 / EUR 16.

Auf der Fähre bei Corinna auf unserem Tasmanien Roadtrip

Der erste Ort nach der Fahrt entlang des Western Explorers ist Zeehan. Der Ort ist klein und wirkt etwas verlassen. Einige Gebäude weisen aber auf die betriebsamere Vergangenheit von Zeehan hin.

Stopp in Zeehan auf unserem Tasmanien Roadtrip
Etwas ausserhalb von Zeehan befinden sich die Montezuma Falls. Diese Wasserfälle sind über einen 4WD Track zu erreichen. Vom Parkplatz aus führt ein Wanderweg entlang einer alten Eisenbahntrasse zu den Wasserfällen. Die Hängebrücke, die überquert werden muss, ist ganz schön wacklig.

Hängebrücke bei den Monte Zuma Falls auf dem Tasmanien Roadtrip

Strahan ist der einzige grössere Ort an der Westküste, den wir auf unserem Tasmanien Roadtrip sehen. Der Ort am natürlichen Macquarie Harbour lebt heute vor allem vom Tourismus. Denn viele der Besucher kommen nach Strahan, um die wilde Westküste zu besuchen.

Gegründet wurde Strahan aus ganz anderen Gründen. In den Wäldern um Strahan wurde Holz geschlagen, das dringend benötigt wurde. Lange Zeit lag Strahan sehr abgelegen und war nur schwer mit dem Schiff erreichbar. Diese Abgeschiedenheit wurde genutzt, um auf der kleinen Sarah Island im natürlichen Hafen von Strahan eine Strafkolonie zu betreiben. Die gefährlichsten Strafgefangenen der Kolonie wurden gefangen gehalten und als Zwangsarbeiter für das Holzfällen eingesetzt.

Wenige Kilometer ausserhalb von Strahan geht es an der Westküste auch heute noch wild zu und her. Der Wind peitscht übers Wasser und die Wellen rauschen unaufhaltsam gegen die Küste. Zusammen mit dem Sonnenuntergang entsteht eine magische Stimmung. Wir verbringen eine stürmische Nacht am Meer, bevor wir am nächsten Morgen die Westküste von Tasmanien verlassen und Richtung Osten fahren. Strahan ist der südlichste Ort an der Westküste. Es gibt keine Strasse die weiter Richtung Süden geht. So ist ein grosses Gebiet im Südwesten von Tasmanien kaum zugänglich und wird vom Franklin-Gordon Wild Rivers und Southwest Nationalpark dominiert.

Unser Tasmanien Roadtrip zum Ocean Beach in Strahan

Von Strahan nach Queenstown verläuft die für Touristenfahrten betriebene West Coast Wilderness Railway. Mit historischen Dampflokomotiven und alten Bahnwagen werden Touristen durch die wilde Landschaft des Westens Tasmaniens gefahren. Gebaut wurde die spektakuläre Bahnstrecke für den Transport von Kupfer aus den Minen in Queenstown zum Hafen in Strahan. Die Bahnstrecke wurde 1896 in Betrieb genommen und verläuft durch dichte Wälder, über 40 Brücken und ist so steil, dass sie mit Zahnrädern ausgestattet werden musste. Sicher ist dies ein eindrückliches Erlebnis. Wir fahren aber mit unserem eigenen Fahrzeug auf dem Lyell Highway von Strahan nach Queenstown.
Wenn du mehr über diese Bahnstrecke und die Touristenfahrten erfahren möchtest, findest du hier weitere Infos auf

Die West Coast Wilderness Railway in Tasmanien

Die gut ausgebaute Strasse verläuft durch bewaldetes Gebiet. Wenige Kilometer vor Queenstown steigt die Strasse plötzlich steil an. Die Landschaft verändert sich schlagartig und wir haben fast das Gefühl, wir seien auf dem Mond gelandet. Die Hügel sind kahl und abgeholzt. Sie sind von tiefen Erosionsrinnen vernarbt und überall sehen wir künstlich abgetragene oder aufgeschüttete Erdhügel. Diese unwirkliche und hässliche Mondlandschaft ist das Vermächtnis einer Jahrzehntelangen Ausbeutung der Erde durch die Minen. Ohne Rücksicht auf die Natur und Umwelt wurden hier Rohstoffe abgebaut und die Natur zerstört.

Inzwischen läuft nicht mehr viel in den Minen und viele der Arbeitsplätze gingen verloren. Noch bei unserem letzten Besuch vor rund vier Jahren war bedeutend mehr Aktivität in den Minen im Gange. Auf den Strassen haben wir viele Minenfahrzeuge und Minenarbeiter gesehen. So ist der Tourismus eine willkommene Einnahmequelle. Vom Iron Blow Lookout können wir tief in die offene Grube schauen. Wo früher Kupfer abgebaut wurde, ist heute ein kleiner See entstanden.

Der Iron Blow Lookout bei Queenstown in Tasmanien

Von Queenstown fahren wir weiter auf dem Lyell Highway Richtung Osten. Die Landschaft ändert erneut und wir fahren durch riesige Wälder. Auf der linken Seite, Richtung Norden, befindet sich der Cradle Mountain – Lake St.Clair Nationalpark und zu unserer Rechten, Richtung Süden, der Franklin – Gordon Wild Rivers Nationalpark. Nach dem Bunburry Lake startet gleich am Lyell Highway die kurze Wanderung zu den schönen Nelson Falls. Auch der kurze Franklin River Nature Trail, rund 20 km vor Derwent Bridge, lohnt sich sehr. Wer lieber eine Mehrtageswanderung unternehmen möchte, kann sich an die drei- bis fünftägige Wanderung zum Frenchman Cap wagen.

Die Nelson Falls auf dem Tasmanien Roadtrip

Bei Derwent Bridge befindet sich der südliche Ausgangspunkt für den bekannten Overlander Track durch den Cradle Mountain – Lake St. Claire Nationalpark. Der Overlander Track ist eine der bekanntesten Wanderungen in Australien. Für die 65 km lange Wanderung müssen rund sechs Tage eingerechnet werden. Die Wanderung zum Gipfel des Mt. Rufus folgt ein Stück dem Overlander Track und kann in einem Tag bewältigt werden.

Wir haben weder die nötige Ausrüstung noch die Zeit für eine sechstägige Wanderung. Wir wollen in zwei Tagen in Interlaken sein. Nicht etwa das Interlaken in der Schweiz, nein. Es gibt auch ein Interlaken in Tasmanien. Genau wie der Namensvetter in der Schweiz, ist auch Interlaken in Tasmanien zwischen zwei Seen gelegen. Wir verlassen den Lyell Highway und folgen ein Stück der Marlborough Road. Auf der Fahrt nach Interlaken fahren wir an mehreren kleineren und grösseren Seen vorbei. Die Region ist vor allem bei Fischern sehr beliebt und bekannt. Die Seen sind sehr beliebt zum Fliegenfischen nach Forellen.

In Interlaken haben wir ein Treffen mit anderen stolzen Besitzern von Toyota LandCruiser Troopcarriern. Wir sind Mitglied der Facebook Gruppe Troopcarriers of Australia. Mitglieder dieser Gruppe organisieren immer wieder Treffen untereinander. Zum Glück stimmt dieses Mal das Timing und wir können ein Wochenende mit Gleichgesinnten verbringen. 12 Fahrzeuge kommen zusammen. Die meisten Troopy-Besitzer sind von Tasmanien aber auch vom Festland Australiens sind ein paar Fahrzeuge vertreten. Auf dem Festland sind die Treffen jeweils viel grösser und es kommen mehrere hundert Fahrzeuge zusammen.

Uns gefällt es, dass dieses Treffen im kleinen Rahmen stattfindet und geniessen die gemütliche Atmosphäre. Wir lernen Leute kennen, bilden Freundschaften, diskutieren über unsere Fahrzeuge und tauschen Geschichten aus. Natürlich gibt es auch ein grosses, wärmendes Lagerfeuer. Um das Feuer geniessen wir die kühlen Abende, kochen Essen und trinken Bier. Wir fühlen uns wie in einer grossen Familie.

Unser Tasmanien Roadtrip zum Troopcarrier Treffen

Tasmanien Roadtrip in den Süden der Insel

Nach einem tollen Wochenende fahren wir von Interlaken Richtung Süden. Bei Oatlands erreichen wir den Midlands Highway. Der Ort Oatlands ist bekannt für die vielen historischen Häuser und die Callington Mühle. Die Mühle ist voll funktionsfähig und es wird auch heute noch mit Windkraft Korn gemahlen. Bei unserem letzten Besuch wurden noch Touren angeboten. Leider hat ein Investor das Grundstück aufgekauft und die Mühle kann nur noch von aussen besichtigt werden. Bleibt zu hoffen, dass das Grundstück für die Öffentlichkeit zugänglich bleibt.

Unser Tasmanien Roadtrip zur Windmühle in Oatlands

Hobart ist die Hauptstadt von Tasmanien. Mit rund 200‘000 Einwohnern ist sie eine sehr überschaubare und gemütliche Stadt. Die Bewohner sind bedeutend relaxter und entspannter als diejenigen der Grossstädte auf dem Festland von Australien. In Hobart gibt es viele gemütliche Orte, gute Restaurants, Cafés und Bars sowie schöne historische Gebäude. Wer am Wochenende in Hobart ist, sollte auf keinen Falls den Salamanca Market verpassen.

Auf dem Salamanca Market in Hobart, Tasmanien

Allerdings kann es am Markt und in der Stadt ziemlich voll werden. Und zwar dann, wenn gerade eines der riesigen Kreuzfahrtschiffe im Hafen steht und auf einmal tausende von Besuchern über die Stadt herfallen. Bei schönem Wetter lohnt sich die Fahrt auf den über Hobart thronenden Mt. Wellington. Der Aussichtspunkt liegt auf 1270 Meter und ist über eine kurvenreiche Strasse erreichbar.

Auf dem Mount Wellington bei Hobart in Tasmanien

Wir lassen Hobart wieder hinter uns und fahren auf dem Huon Highway Richtung Süden. Auf dem Weg kommen wir in den Ortschaften Huonville, Geeveston, Dover und Southport vorbei. Von Geeveston lohnt sich ein Abstecher in den Hartz Mountains Nationalpark. In diesem Nationalpark gibt es schöne Wanderungen, Wasserfälle und riesige Wälder zu erkunden.

Über eine holprige Wellblechpiste erreichen wir schliesslich Cockle Creek. Wir sind hier am Ende der Strasse, respektive am südlichsten Punkt den wir mit dem Fahrzeug erreichen können. Ab hier geht es nur noch zu Fuss weiter, wenn man den südlichsten Punkt von Tasmanien erreichen will.

Das südliche Ende bei Cockle Creek auf unserem Tasmanien Roadtrip

Cockle Creek ist ein wunderbar ruhiger Platz. Es gibt kostenlose Stellplätze direkt am Meer und wunderschöne Strände. Die Natur ist wunderschön und auf Wanderwegen gut zu erkunden. Die Wanderungen zum South East Cape und dem Fishers Point sind sehr zu empfehlen. Wir geniessen ein paar wundervolle Tage in dieser schönen Natur, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen.

Tasmanien Roadtrip nach Cockle Creek

Unser nächstes Ziel ist die Insel Bruny. Wir fahren nicht den direkten Weg über den Huon Highway sondern der Küste entlang auf dem Channel Highway in nördliche Richtung. Bald erreichen wir den kleinen Ort Kettering, wo die Fähre nach Bruny Island ablegt. Die Fahrt mit der Fähre von Kettering nach Bruny Island dauert rund 20 Minuten. Die Insel Bruny besteht eigentlich aus zwei Inseln. Der nördliche und der südliche Teil der Insel ist nur über eine ganz schmale, sandige Landenge mit dem Namen „The Neck“ verbunden. Vom Aussichtspunkt auf dieser Landenge hat man eine wundervolle Aussicht über diese schmale Sandbank und die Buchten auf beiden Seiten.

Aussichtspunkt The Neck auf Bruny Island in Tasmanien

Bruny Island gefällt uns unglaublich gut. Wir lieben die Natur und die Gegensätze auf dieser kleinen Insel. Wir erleben krasse Wetterwechsel, strahlenden Sonnenschein, heftiger Regen, Sturmwinde und peitschende See und das alles an einem Tage. In einem Moment kann es so friedlich und ruhig sein, und im nächsten Moment fliegen die Fetzen und die Natur wird zum Zerstörer. Schon lange haben wir die Naturgewalten nicht mehr so intensiv erlebt wie auf Bruny Island.

Die schönen, sonnigen Stunden nutzen wir zum Wandern und Entdecken der traumhaften Natur. Wir sind wirklich beeindruckt von der Schönheit Tasmaniens. Im Süden gefallen uns die Wanderung zum Cape Bruny und der Leuchtturm hoch über den Klippen sehr gut. Viel zu schnell vergehen die Tage und wir schippern bereits wieder von der kleinen Insel Bruny zurück auf die grosse Insel Tasmanien.

Unser Tasmanien Roadtrip zum Cape Bruny

Wir fahren zurück Richtung Norden und legen einen zweiten Besuch in Hobart ein. Ein leckeres Fish and Chips zum Mittagessen und weiter geht’s Richtung Tasman Halbinsel. Auf dem Weg nehmen wir einen kurzen Umweg in Kauf, um den Ort Richmond zu besuchen. Richmond ist bekannt für die historischen Gebäude aus der Zeit der Strafgefangenen. Die Brücke über den Coal River ist die älteste Verkehrsbrücke von Australien und wurde von Strafgefangenen erbaut. Auch heute noch können wir auf unserem Tasmanien Roadtrip über diese Brücke fahren.

Die historische Brücke bei Richmond auf dem Tasmanien Roadtrip

Die Tasman Halbinsel wartet mit einer ganzen Fülle von Touristenattraktionen auf. Die bekannteste Attraktion der Halbinsel ist sicher das ehemalige Strafgefangenenlager Port Arthur. 12‘500 Sträflinge haben hier zwischen 1833 und 1877 ihre Strafen abgesessen und gearbeitet. Die Besichtigung der Ruinen und Gebäuden gibt einen interessanten Einblick in diese düstere Zeit. Der Besucherandrang ist gewaltig. Im Preis inbegriffen ist eine geführte Tour, wo wir mehr über die Geschichte der Gebäude und der Strafgefangenen erfahren. Nach der Einführung mit Guide können wir selbständig durch das grosse Gelände spazieren und uns die historischen Stätten genauer anschauen.

Wer historische Bauten abseits der Touristenmassen besuchen möchte, dem können wir die Coal Mines Historic Site empfehlen. Die Ruinen der Kohlenmine liegen im Norden der Halbinsel. Die Besichtigung ist frei und es hat bedeuten weniger Besucher.

Unser Tasmanien Roadtrip zu den Ruinen von Port Arthur

Südlich von Port Arthur lohnt sich ein Besuch der Remarkable Cave. Diese Höhle hat zwei Öffnungen gegen das Meer und je nach Wasserstand kann man durch die Höhlen einen Strand erreichen. Bei Flut sind die Höhlen teilweise geflutet.

In der Remarkable Cave auf dem Tasmanien Roadtrip

Im Osten der Halbinsel befindet sich das Cape Hauy. Dieses ist über eine rund vierstündige, schöne Wanderung zu erreichen. Die Aussicht über die steilen Klippen des Kaps ist grossartig. Auch die Wanderung zum Cape Raoul lohnt sich. Sie ist etwas länger als diejenige zum Cape Hauy.

Wanderung zum Cape Hauy auf unserem Tasmanien Roadtrip

Auf dem Rückweg lohnen sich auch die Aussichtspunkte beim Eaglehawk Neck. Die Aussicht über die Pirates Bay, das Tassalated Pavement, das Blowhole, den Tasman Arch, die Devil’s Kitchen und die Waterfall Bay sind sehr schön und besonders eindrücklich bei rauer See.

Der Tasman Arch auf dem Tasmanien Roadtrip

Tasmanien Roadtrip entlang der Ostküste

Von der Tasman Peninsula fahren wir via Sorell, Buckland, Triabunnna und Swansea an der Ostküste bis nach Coles Bay auf der Freycinet Halbinsel. Der Freycinet Nationalpark ist bei Besuchern von Tasmanien sehr beliebt und dementsprechend touristisch geht es auch zu und her. Der riesige Parkplatz ist schon recht voll und auch einige Tourgruppen sind unterwegs. Wie so oft bewährt sich unsere Taktik an touristischen Orten. Wir wählen einfach die anstrengendste Wanderung und schon hat es nur noch wenige Leute auf dem Wanderweg.

Die Wanderung auf den Gipfel des Mount Amos ist anstrengend und sehr steil. An manchen Orten müssen wir über Felsen klettern und uns wird klar, wieso bei Regen von der Wanderung abgeraten wird. Die Aussicht vom Gipfel des Mount Amos über die Landschaft der Freycinet Halbinsel und die Wineglass Bay ist atemberaubend. Die Form der Wineglass Bay und der weisse Sand sind wunderschön. Auch die Wanderungen zum Wineglass Bay Lookout oder zur Wineglass Bay selbst und weiter zur Hazards Beach sind sehr lohnenswert. Der Freycinet Nationalpark gehört bei einem Tasmanien Roadtrip also unbedingt aufs Programm.

Unser Tasmanien Roadtrip zur Wineglass Bay

Von der Freycinet Halbinsel fahren wir über Bicheno an der Ostküste Richtung Norden. Nach Bicheno befindet sich, etwas von der Küste entfernt, der Douglas – Aspley Nationalpark, der für die Aspley Gorge bekannt ist. Nach dem Nationalpark kann man entweder der Küstenstrasse folgen oder einen Umweg zum Ort St. Marys fahren. Über den Elephant Pass geht es steil und kurvig in die Höhe und dann über den St. Marys Pass wieder zurück zur Küste. Wir sind der Meinung, dass sich dieser Umweg auf jeden Fall lohnt.

St Helens ist der nächste grössere Ort und auch der letzte an der Ostküste. Die Ortschaft ist Ausgangspunkt für den Besuch der Bay of Fires und des Mount William Nationalparks ganz im Osten von Tasmanien. Die Bay of Fires bietet wunderschöne Sandstrände, kristallklares Wasser und traumhafte Stellplätze gleich am Meer. Besonders schön sind auch die mit Flächten bewachsene Felsen.

An der Bay of Fires während des Tasmanien Roadtrips

Uns gefällt es hier so gut, dass wir gleich ein paar Tage am Strand bleiben und Spaziergänge entlang der Küste unternehmen. Die Stimmung und die Farben sind während des Sonnenaufgangs und Sonnenuntergangs am Schönsten.

Morgenstimmung an der Bay of Fires in Tasmanien

Tasmanien Roadtrip durch den Nordosten

Jetzt ist es aber wieder Zeit weiter zu fahren. Unsere Zeit auf Tasmanien geht schon wieder langsam dem Ende entgegen. Wir verlassen die Bay of Fires und die Ostküste und fahren auf dem Tasman Highway durch den Nordosten. Beim Ort Pyengana lohnt sich ein Ausflug zu den Ralph Falls und St Columba Falls. Wer schon mal hier ist und einen sehr abgelegenen und waldigen Teil von Tasmanien kennen lernen möchte, der kann über Kies- und Waldwege zum Ben Lomond Nationalpark fahren. Allerdings ist es nicht ganz einfach den Weg zu finden, denn es geht durch kaum besiedeltes Gebiet und es gibt nicht überall Wegweiser. Uns hat diese Fahrt aber extrem Spass gemacht.

Der Ben Lomond Nationalpark ist Tasmaniens Zentrum für Wintersportler. Wer einmal Kängurus neben Skiliften oder Pistenfahrzeugen sehen will, ist hier genau richtig. Das Highlight im Ben Lomond Nationalpark ist für uns jedoch die Jacobs Ladder. Die unbefestigte Strasse schlängelt sich den Berg hoch bis zum Skigebiet. Von oben sieht es einfach spektakulär aus.

Im Ben Lomond Nationalpark auf unserem Tasmanien Roadtrip

Wer weiter entlang des befestigten Tasman Highways fährt, kommt an den kleinen Orten Moorina, Derby und Braxholm vorbei. Scottsdale ist ein etwas grösserer Ort. Entweder fährt man von hier weiter entlang des Highways nach Launceston oder man kann auch über Lilydale fahren und die Lilydale Falls anschauen.

Launceston ist die zweitgrösste Stadt von Tasmanien und liegt am Tamar River. Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist der Cataract Gorge. Hier gibt es schöne Wanderungen entlang der Schlucht und über Brücken. Wer gerne mehr über die Braukunst von Tasmanien erfahren möchte, sollte eine Führung durch die James Boags Brauerei nicht verpassen. Natürlich können im Rahmen dieser Führungen auch die Erzeugnisse verkostet werden.

Der Cataract Gorge in Launceston bei unserem Tasmanien Roadtrip

Am Ende des Tamar Highways Richtung Norden befindet sich der kleine Ort Low Head mit dem äusserst fotogenen Low Head Leuchtturm. Der Leuchtturm befindet sich auf dem Areal der Pilot Station mit anderen historischen Gebäuden und es gibt auch ein interessantes Schifffahrtsmuseum.

Unser Tasmanien Roadtrip zum Low Head Leuchtturm

Jetzt müssen wir uns aber sputen, denn wir wollen ja noch im Cradle Mountain Nationalpark wandern gehen. Endlich verspricht die Wettervorhersage sonniges Wetter und so fahren wir über Westbury, Deloraine und Sheffield zum Cradle Mountain Nationalpark. Ein Stopp in Sheffield muss einfach sein, denn viele der Gebäude dieses gemütlichen Ortes sind mit Wandmalereien versehen. Ausserdem gibt es auch ein sehr empfehlenswertes Café im Ort. Das Fudge and Good Coffee bietet nämlich superleckere Süssigkeiten.

Wandgemälde in Sheffield auf dem Tasmanien Roadtrip

Das Wetter könnte nicht besser sein zum Wandern im Cradle Mountain Nationalpark. Die Sonne scheint und es ist noch angenehm kühl am Vormittag. Wir machen uns früh auf den Weg um dem grossen Andrang an Touristen etwas zu entfliehen. Zum Glück machen die meisten Besucher nur die kurzen Wanderungen und so treffen wir auf unserer Tageswanderung nicht ganz so viele andere Wanderer an. Beim Aufstieg auf den Gipfel des Cradle Mountains wird es dann aber doch recht voll. Wir sind froh, dass wir am Morgen früh gestartet sind und die ruhige Stimmung am Dove Lake geniessen konnten. Wandern im Cradle Mountain Nationalpark gehört bei einem Tasmanien Roadtrip unbedingt dazu.

Wanderung auf den Cradle Mountain während unseres Tasmanien Roadtrips

Wir haben während den fünf Wochen auf unserem Tasmanien Roadtrip unglaublich viel gesehen und auch beim zweiten Besuch hat uns Tasmanien super gut gefallen. Natürlich haben wir noch immer nicht alles gesehen. Es gibt noch so viele andere interessante Orte, die wir gerne besucht hätten. Fünf Wochen reichen aus, um einmal um die Insel zu fahren und viele der Sehenswürdigkeiten von Tasmanien zu besuchen. Auch mit weniger als fünf Wochen kann man von Tasmanien viel sehen, denn die Distanzen sind gegenüber dem Festland von Australien viel kürzer. Wir sind aber froh, dass wir für unseren Tasmanien Roadtrip fünf Wochen eingerechnet haben und hätten auch noch länger bleiben können.

Bargeld abheben in Australien

Der Bargeldbezug ist in Australien am einfachsten mit einer Debitkarte oder Kreditkarte am Geldautomaten (ATM). Wir reisen schon viele Jahre mit der Visakarte von DKB und können diese sehr empfehlen. Hier kannst du das kostenlose Girokonto mit Visa Debitkarte beantragen. Eine Kreditkarte ist ebenfalls gegen eine Gebühr zubuchbar.

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Mit dem Mietwagen bist du flexibel und kannst auf einem Tasmanien Roadtip die die schönsten Orte auf der Insel ganz einfach besuchen. Mietwagenfirmen gibt es viele. Die Preise für Mietwagen variieren je nach Saison. Es gibt Kleinwagen ab etwa EUR 25 pro Tag.

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