Rundwanderung Hoher Kasten, Fälensee und Saxerlücke im Alpstein

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  • Beitrag zuletzt geändert am:7. März 2023
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Die Rundwanderung zum Hohen Kasten und Fälensee ist eine der schönsten Tagestouren, die wir dieses Jahr unternommen haben. Unzählige Male haben wir den Fälensee und das Berggasthaus Bollenwees im Internet bewundert. Diesen Sommer durften wir die wunderschöne Landschaft mit eigenen Augen bewundern. Welche Route wir gewandert sind und wo es entlang der Strecke besonders schöne Aussichten gibt, verraten wir in diesem Bericht.

Punkt 6:30 Uhr klingelt der Wecker. Ein wunderschöner, sonniger Tag soll es werden. Zumindest bis in den späteren Nachmittag. Dann kündigt sich eine Gewitterfront von Westen an, welche die Ostschweiz erreichen soll. Das schöne Wetter wollen wir nutzen, sodass wir nach dem Frühstück gleich losfahren. Wir wollen auf den Hohen Kasten wandern und endlich den Fälensee (oder auch Fählensee) mit eigenen Augen sehen.

Früh aufstehen hat sich gelohnt. Auf den Strassen ist es ruhig und als wir in Brülisau kurz vor 8 Uhr eintreffen, sind wir praktisch die einzigen Wanderer. Bei der Talstation der Seilbahn Hoher Kasten können wir unser Auto kostenlos abstellen. Als wir aus dem Auto aussteigen, bläst uns ein kräftiger Wind entgegen. Schnell ziehen wir uns noch eine Jacke über, schnallen uns den Rucksack auf den Rücken und wandern los.

Rundwanderung zum Hohen Kasten im Appenzellerland

Wegpunkte: Brülisau – Sämtisersee – Fälensee – Bollenwees – Saxer Lücke – Staubern – Hoher Kasten – Brülisau

Distanz: 22 km | Wanderzeit: 7 h | Schwierigkeitsgrad: mittel

Erste Etappe von Brülisau bis zum Sämtisersee

Die ersten 1.5 km geht es der Teerstrasse entlang bis wir den Wald erreichen. Wir kämpfen ganz schön gegen den Wind an, der uns mit voller Wucht entgegenbläst. Der starke Wind erinnert uns gerade ein bisschen an Patagonien. Noch versteckt sich die Sonne hinter den Bergen, doch sobald sie sich zeigt, werden wir vermutlich schnell ins Schwitzen kommen. Als wir nach 20 Minuten den Wald erreichen, lässt der Wind nach.

Nun geht es steil aufwärts durch das Brüeltobel. Der Wanderweg verläuft abwechselnd auf breiter Kiesstrasse und schmalen Pfaden durch den Wald, bis wir schliesslich das Plattenbödeli erreichen. Im Berggasthaus Plattenbödeli ist noch alles ruhig. Klar, es ist ja auch noch früh.

Wir biegen beim Restaurant ab und schauen zuerst bei der kleinen Kapelle Mariä Heimsuchung vorbei, wo wir einen kurzen Blick ins Innere werfen. Anschliessend steigen wir zum Sämtisersee ab. Vor ein paar Jahren waren wir bereits am Sämtisersee. Hier findest du mehr über die 3-stündige Wanderung von Brülisau zum Sämtisersee

Sämtisersee im Alpstein

Dank dem regenreichen Sommer ist der Wasserstand im Sämtisersee höher als in anderen Jahren. Wir geniessen die traumhaft schöne Umgebung. Gemütlich wandern wir am Seeufer entlang und versuchen unsere Füsse trocken zu halten, denn es gibt einige schlammige Stellen.

Vom schmalen Trampelpfad geht es nun weiter auf der breiten Kiesstrasse, wo uns neugierige Kühe entgegenkommen. Der Weg verzweigt bald. Es spielt keine Rolle, welchen Weg man geht. Nach rund 15 Gehminuten kommen beide Wege wieder zusammen.

 

Fälensee und Berggasthaus Bollenwees

Nach rund einer Stunde erreichen wir den Fälensee mit seinem tiefschwarzen Wasser. Wir bewundern den See, der sich zwischen den mächtigen steilen Flanken des Hundsteins und des Roslenfirst befindet.

Fählensee im Alpstein

Berggasthaus Bollenwees im Alpstein

Beim Berggasthaus Bollenwees ist bereits Betrieb, denn es gibt nebst dem Restaurant auch Übernachtungsmöglichkeiten. Wir begrüssen eine Familie, die gerade das Frühstück geniesst. Wenn auch du gerne einmal direkt am idyllischen Fälensee übernachten willst, kannst du das im Berggasthaus Bollenwees. Es gibt Doppelzimmer, Mehrbettzimmer und Massenlager. Mehr Infos findest du auf www.bollenwees.ch.

Wahnsinnsaussicht auf dem Grat

Vom Fälensee und Bollenwees (1471 m) geht es nun im Zickzack steil aufwärts zur Saxer Lücke auf 1649 m. Es sind zwar nur 900 Meter bis zur Passhöhe, doch auf dieser kurzen Strecke müssen wir fast 180 Höhenmeter aufsteigen. Kurz und intensiv.

Der letzte Abschnitt ist wegen dem losen Gestein etwas rutschig. Konzentration und Trittsicherheit sind beim Passübergang erforderlich. Wir schaffen es problemlos bis zum höchsten Punkt, von wo aus wir die spektakuläre Aussicht geniessen. Wir fühlen uns gewaltig gut, so inmitten der Berge. Von oben sehen wir den Fälensee und das Berggasthaus Bollenwees. Beides sieht winzig aus.

Aussicht auf den Fälensee und Bollenwees

Von der Saxer Lücke wandern wir nun auf dem geologischen Panoramaweg weiter. Er verläuft auf dem exponierten Grat, der gewaltige Aussichten ins Rehintal und den Alpstein bereithält. Der Gratweg verläuft auf der Grenze zwischen den Kantonen Appenzell und St. Gallen.

Wir folgen dem schmalen Pfad, der durch saftig grüne Wiesen führt. Anders als andere Gratwege ist dieser nicht steinig, sondern sanft begrünt. Für uns ist die Gratwanderung von der Saxer Lücke bis Staubern das schönste Stück der gesamten Rundwanderung von Brülisau bis hoch auf den Hohen Kasten. Alle paar Meter gibt es neue Aussichten. Es lohnt sich immer mal wieder stehen zu bleiben, sich hinzusetzen und die Landschaft auf sich wirken zu lassen.

Saxerlücke im Alpstein

Gratwanderung von Saxerlücke bis Hoher Kasten

Am geologischen Panoramaweg stehen Informationstafeln, wo wir mehr über die Erdgeschichte lernen. Sie helfen uns auch, die Geologie besser zu verstehen.

Infotafel Geologischer Wanderweg

Geologischer Wanderweg im Alpstein

Verschnaufpause beim Berggasthaus Staubern

Bis zum Berggasthaus Staubern sind wir nur wenigen anderen Wanderern begegnet. Das ändert sich auf einen Schlag. Denn die Bergbahn Frümsen-Staubern fährt direkt zum Berggasthaus Staubern. Die Seilbahn verbindet das Rheintal direkt mit dem Alpstein. Im Sommer fährt die Bahn alle 20 Minuten.

Da wir die Ruhe bevorzugen, gehen wir am Berggasthaus Staubern vorbei und setzen uns ins Gras. Die Aussicht auf das Rheintal ist genial. Aber auch die markante Staubernkanzel, so heisst der Fels hinter dem Berggasthaus, ist sehenswert.

Wandern von Stauberen zum Hoher Kasten

Nach einer ausgedehnten Pause wandern wir weiter. Unser Ziel ist der Hohe Kasten, den wir nun stetig vor Augen haben. Der Weg führt weiter auf dem Grat, dann geht es durch ein Waldstück bis wir vor einer steilen Felswand stehen. Wir folgen dem Kiesweg, der an der Felswand vorbeiführt. So wandern wir ein Stück um den Hohen Kasten herum. Vor uns schwebt gerade die Steilbahn vorbei, die von Brülisau in 8 Minuten auf den Hohen Kasten fährt.

Hoher Kasten Wanderung

Wir lieben das langsame Reisen, deshalb wandern wir lieber auf den Hohen Kasten als in wenigen Minuten bereits am Ziel zu sein. Als wir schliesslich den Kastensattel auf 1677 m ü. M. erreichen, sind wir ja auch schon fast am Ziel. Nun geht es im Zickzack aufwärts. Es ist steil und rutschig, weil der Weg mit losem Schotter präpariert wurde. Die letzten Meter haben es nochmals in sich, dafür werden wir oben auf der Aussichtsplattform beim Hohen Kasten mit einer traumhaften Panoramasicht belohnt.

Seilbahn auf den Hohen Kasten

Drehrestaurant Hoher Kasten

Hoher Kasten – 360° Panorama-Aussicht auf 1793 m ü. M.

Tief einatmen und ausatmen. Wir haben es geschafft und stehen oben auf dem Hohen Kasten. Die Aussicht ist fantastisch. Wir lassen unsere Blicke über den Alpstein gleiten und folgen mit den Augen dem Weg, den wir heute gewandert sind. Im Tal sehen wir Brülisau, wir können den Sämtisersee von oben bestaunen, auch den Fälensee und die Saxer Lücke können wir in weiter Ferne erkennen.

Hoher Kasten Aussicht auf den Sämtisersee

Sämtisersee von oben

Auf dem Hohen Kasten gibt es auch ein Drehrestaurant. Der beliebte Ausflugsort ist aber nicht unser Ziel, denn wir haben unseren Proviant dabei. Mit Aussicht ins Rheintal geniessen wir unsere Mittagspause auf einer Bank draussen. Wer die Rundumsicht lieber drinnen geniesst, kann dies natürlich auch ganz gemütlich im Drehrestaurant tun.

Aussicht ins Rheintal von Stauberen

Inzwischen ist der stahlblaue Himmel etwas milchig geworden und es ziehen auch immer mehr Quellwolken auf. Es scheint, dass die Wetterprognose recht hatte. Eine Gewitterfront ist im Anzug. Wir packen unseren Rucksack und machen uns auf den Weg zurück nach Brülisau.

Ob wir es noch vor dem Regen ins Tal schaffen?

Abstieg vom Hohen Kasten bis Brülisau

Vom Hohen Kasten bis zum Kastensattel folgen wir demselben Weg wie beim Aufstieg. Dann haben wir verschiedene Möglichkeiten. Wir wählen den direkten Weg über den Ruhesitz und die Blaue Krone. Rund 1h30 brauchen wir für den Abstieg bis Brülisau.

Wer auf dem Weg nach Brülisau nochmals einkehren möchte, hat beim Ruhesitz die Möglichkeit. Das Berggasthaus hat eine grosse Terrasse mit Aussicht auf das Appenzellerland. Und wer nicht mehr bis Brülisau wandern will, kann vom Ruhesitz auch mit dem Trottinett hinunterbrausen. Ein Spass für gross und klein.

Brülisau im Kanton Appenzell

Obwohl inzwischen kein blauer Flecken Himmel mehr zu sehen ist, schaffen wir es gerade noch vor dem Regen zurück. So haben wir das herrliche Wetter bis zur letzten Sekunde auskosten können.

Der Alpstein bietet unglaublich viele Wandermöglichkeiten. Es lohnt sich ein paar Tage in der Region zu verbringen. Wie wäre es mit einem verlängerten Wochenende im Appenzellerland?

Unterkunft in der Nähe von Brülisau

Hotel Hof Weissbad – Moderne, geräumige Zimmer. Grosser Wellnessbereich für entspannte Tage im Appenzellerland.

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Anja

    Herzlichen Dank! Wieder ein sehr schöner Bericht mit wunderbaren Fotos. ich freue mich immer über neue Berichte von Euch. (zur Info: das Foto mit der grandiosen Sicht ins Rheintal habt ihr zweimal verwendet 😉 )

    1. Reni

      Vielen lieben Dank für das Kompliment. Freut uns sehr.
      Ups, stimmt. Das Bild ist 2x drin. Danke für den Hinweis. Habs gleich angepasst.
      Liebe Grüsse, Reni

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