Auf der Europaweg Wanderung über die Charles Kuonen Hängebrücke

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  • Beitrag zuletzt geändert am:9. Mai 2023
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Die Europaweg Wanderung ist eine zweitägige Wanderung zwischen Grächen und Zermatt. Sie gilt als eine der schönsten Wanderungen durch die Schweizer Bergwelt und bietet wunderschöne Ausblicke auf das Bergpanorama, das Matterhorn und andere Viertausender. Ein Highlight des Europaweges ist die Charles Kuonen Hängebrücke oberhalb von Randa.

Die Charles Kuonen Hängebrücke bei Randa ist die längste Hängebrücke der Welt für Fussgänger. So steht es auf der Informationstafel vor der Brücke. Das stimmte als sie 2017 gebaut wurde auch. Inzwischen musste die Hängebrücke diesen Titel zwar abtreten, aber ein unglaublich imposantes Bauwerk ist es immer noch. 494 Meter lang und 85 Meter hoch überspannt die Hängebrücke einen kritischen Abschnitt des Europawegs. Bevor die Hängebrücke erbaut wurde, mussten die Wanderer ein Geröllfeld durchqueren, welches stark durch Felssturz gefährdet ist und immer wieder durch Steinschläge beschädigt oder verschüttet wurde. Durch die Charles Kuonen Hängebrücke konnte diese kritische Stelle vom Europaweg für Wanderer sicherer gemacht werden.

Wir sind in Saas-Fee und kommen gerade zurück von der Besteigung unseres ersten Viertausenders. Das Allalinhorn gilt als einer der einfachsten Viertausender der Schweiz und bietet unglaublich spektakuläre Aussichten auf die Bergwelt. Nach diesem unvergesslichen hochalpinen Erlebnis folgt mit dem Europaweg und der Charles Kuonen Hängebrücke gleich ein weiteres Abenteuer der Superlative. In luftiger Höhe auf einem halben Meter breiten Metallgitter durch die Baumkronen und dann plötzlich 85 Meter über dem Grund zu gehen, ist sicher für viele eine grosse Herausforderung. Zum Glück haben wir keine Höhenangst. Ganz entspannt gehen wir über die Charles Kuonen Hängebrücke und geniessen dabei das grandiose Bergpanorama.

Die Swiss Tour Monte Rosa (Route 27) kombiniert den Balfrin Höhenweg und den Europaweg 

Von Saas-Fee wollten wir eigentlich auf einer Mehrtageswanderung entlang der Swiss Tour Monte Rosa Route nach Zermatt wandern. Leider ist es aber noch sehr früh in der Saison. Einige der Hütten haben nach dem Winter erst gerade wieder eröffnet und die Wege sind noch nicht alle passierbar. Der Balfrin-Höhenweg zwischen Saas-Fee und Grächen ist wegen Schnee noch geschlossen und auch die erste Etappe der Europaweg Wanderung zwischen Grächen und der Europahütte ist nicht passierbar. Seit längerer Zeit ist dieses Teilstück wegen Felssturzgefahr geschlossen und es gibt eine Umleitung über das im Tal gelegene Herbriggen. Ende Juli 2021 sollte aber ein neu angelegter Wanderweg eröffnet werden. Für uns etwas zu spät, sodass wir nur einen Teil der Swiss Tour Monte Rosa wandern können. Auch den Europaweg können wir nicht komplett begehen, weil wir die gesperrten Abschnitte umgehen müssen. Trotzdem erleben wir eine wunderschöne, eindrückliche Tour.

Wir fahren mit den ÖV’s von Saas-Fee bis nach Randa, wo wir die Wanderung entlang des Europaweges starten. Im Saastal gibt es keine Eisenbahn und so fahren wir von Saas-Fee nach Stalden mit dem Postauto. In Stalden trifft das Saastal auf das Mattertal. Wir steigen vom Postauto in die Matterhorn Gotthard Bahn um und fahren im Mattertal bis nach Randa.

Von Randa über die Charles Kuonen Hängebrücke zur Europahütte

Bereits am Bahnhof von Randa ist die Charles Kuonen Hängebrücke und der Europaweg bestens ausgeschildert. Durch das kleine Walliser Dorf geht es gleich ganz schön steil aufwärts. Zuerst auf einer geteerten Strasse, dann auf einer Kopfsteinstrasse. Wir kommen an schönen traditionellen Walliser Häusern vorbei. Die kleinen Futterspeicher gefallen uns besonders gut. Interessant ist die Bauweise diese Vorratsspeicher für das Futter der Tiere. Durch grosse Steinplatten, auf welchen die Holzhäuser errichtet wurden, wird das Hochklettern und Eindringen von Mäusen verhindert.

Von Randa im Wallis zum Europaweg

Oberhalb von Randa verlassen wir die befestigte Strasse und gehen auf dem gut markierten Wanderweg weiter. Durch schönen Wald geht es immer weiter aufwärts. Auf einer Distanz von knapp 5 Kilometern müssen wir fast 900 Höhenmeter bis zur Europahütte bewältigen. Rund zwei Stunden wandern wir den Berg hoch. Zum Glück verläuft der grösste Teil durch Wald und wir sind geschützt vor der Sonne. Trotzdem kommen wir ganz schön ins Schwitzen. Ab und zu können wir zwischen den Bäumen hindurch die Aussicht auf Berge und die Gletscher auf der gegenüberliegenden Seite des Mattertals geniessen.

Aufstieg von Randa zum Europaweg

Imposantes Bauwerk – Charles Kuonen Hängebrücke auf der Europaweg Wanderung

Nach knapp zwei Stunden erreichen wir die Charles Kuonen Hängebrücke, die bis vor kurzem längste Fussgängerhängebrücke der Welt. Es ist ein imposantes Bauwerk und ein erstaunlicher Anblick. An zwei massiven 5.3 cm dicken Stahlseilen, die an grossen Betonfundamenten im Boden verankert sind, spannt sich die Hängebrücke über das Tal. Das gegenüberliegende Ende ist in fast 500 Metern Entfernung kaum zu erkennen. Die Konstruktion der Hängebrücke wirkt äusserst filigran, ist aber trotzdem stabil und dank speziellen Dämpfungselementen nicht schwingungsanfällig.

Aber genug zu den technischen Details. Nach einem kurzen Trink- und Verpflegungsstopp gilt es Ernst. Wir trauen uns auf die Charles Kuonen Hängebrücke und wagen die ersten zögerlichen Schritte. Es ist schon sehr ungewohnt über die schmalen, 65 cm breiten Gitterroste zu gehen. Auf beiden Seiten gibt es einen Handlauf, an dem man sich bei Bedarf festhalten kann und bis auf Hüfthöhe ist die Hängebrücke mit Maschendrahtzaun gesichert. Trotzdem ist es ein sehr luftiges Erlebnis und wohl für Menschen mit Höhenangst weniger geeignet.

Nach ein paar Schritten haben wir uns an das ungewohnte Gehen auf der luftigen Hängebrücke gewöhnt. Zumindest solange wir nicht nach unten schauen. Denn beim Blick auf den Boden schaut man nicht etwa auf festen Untergrund, sondern durch die Gitterroste in die Tiefe. Zu Beginn der Hängebrücke sind wir noch umgeben von Bäumen, das gibt uns etwas Sicherheit. Ein paar Schritte weiter befinden wir uns dann aber bereits über den Bäumen und schauen auf die Baumkronen nieder. Auch die Baumkronen verschwinden bald in der Tiefe und in der Mitte der gewaltigen Hängebrücke befinden wir uns fast 100 Meter über dem Geröllfeld, welches unter uns hindurchzufliessen scheint.

Gegen Ende der Hängebrücke wird es plötzlich anstrengend, denn es geht merklich aufwärts. Geschafft. Wir haben die längste Hängebrücke der Schweiz überquert. Nun geht es wieder auf festem Untergrund weiter Richtung Europahütte. Es sind zwar nur noch knapp 800 Meter aber diese haben es mit einer Höhendifferenz von fast 200 Metern nochmals in sich. Ein Geröllfeld mit Felsbrocken und einigen Bäumen müssen wir noch durchqueren und dann stehen wir vor der Europahütte, unserem heutigen Etappenziel.

Charles Kuonen Hängebrücke

Gitterroste der Hängebrücke

Sicht von der Hängebrücke auf die Baumwipfel

Charles Kuonen Hängebrücke bei Randa

Übernachten in der Europahütte mit toller Aussicht

Hoch über dem Ort Randa liegt die Europahütte mit grandioser Aussicht ins Mattertal und die Bergkulisse des Wallis. Die Hütte wurde 1999 erbaut und wird seither vom gleichen Hüttenwart-Paar bewirtet. Marcel und Kati begrüssen ihre Gäste auf 2220 Meter über Meer. Die Europahütte bietet Schlafplätze für 42 Gäste verteilt auf 4er und 6er Zimmer sowie Matratzenlager. Auf der Sonnenterrasse kann die grossartige Aussicht genossen werden und die Gäste können sich kulinarisch verwöhnen lassen. Bei schlechtem Wetter bietet der Essraum genügend Platz für die Gäste. Am Morgen und Abend wird die Europahütte regelmässig von Steinböcken besucht. Diese können von der Sonnenterrasse aus unmittelbarer Nähe betrachtet werden.

Der Aufstieg von Randa zur Europahütte dauert rund 2 bis 2.5 Stunden. Wir haben den Weg über die Charles Kuonen Hängebrücke gewählt. Es gibt auch einen zweiten, direkteren Weg zur Europahütte. Auf diesem Weg umgehst du die Hängebrücke und bist etwa 20 Minuten schneller am Ziel. Wir empfehlen aber unbedingt über die Charles Kuonen Hängebrücke zu gehen, denn das Erlebnis ist wirklich sehr eindrücklich. Wanderst du entlang des Europaweges bietet die Europahütte den perfekten Ort für eine Übernachtung zwischen den zwei Wanderetappen.

Europahütte bei Randa im Wallis

Aufenthaltsraum der Europahütte bei Randa

Steinböcke bei der Europahütte

Wir sind früh dran und noch ganz am Anfang der diesjährigen Wandersaison. Die Europahütte ist gerade mal seit zwei Tagen geöffnet und wir gehören zu den ersten Gästen in diesem Jahr. Die alten Stockbetten aus Metall wurden ersetzt durch schöne Holzbetten. Auch die Matratzen sind neu und wir schlafen herrlich in den neuen Betten. Da gesamthaft nur sieben Gäste in der Europahütte schlafen, kommen wir in den Genuss eins 4er Zimmers für uns allein. Die Europahütte verfügt auch über Duschen, welche mit einem Jeton für zwei Minuten warmes Wasser liefern. Ein Jeton kostet 2 CHF.

Das Abendessen wie auch das Frühstück ist hüttenüblich herzhaft und reichhaltig. Zum Abendessen gibt es eine Suppe, einen Salat, eine Hauptspeise und ein Dessert. Zum Frühstück gibt es Brot mit Käse, Aufschnitt und Marmelade und auch verschiedene Müsli stehen bereit. Dazu gibt es eine gute Auswahl an Getränken und für den Hunger zwischendurch immer superleckeren, frisch gebackenen Kuchen.

Auf der Europaweg Wanderung über die Täschalp nach Zermatt

Die zweite Etappe der Europaweg Wanderung zwischen Europahütte und Zermatt bietet wunderschöne Blicke auf das atemberaubende Bergpanorama inklusive Matterhorn. Zum Sonnenaufgang ist die Sicht im Matterthal noch von dunkeln Wolken versperrt. Die Sonne beleuchtet diese Wolken aber und versucht sie zu vertreiben. Immerhin haben sich die Wolken nach dem Frühstück bereits etwas aufgelockert. Mal schauen, ob wir das Matterhorn heute noch zu Gesicht bekommen.

Aussicht von der Europahütte

Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von den anderen Wanderern und dem Hüttenwirtepaar und machen uns auf den Weg Richtung Zermatt. Auf dem kurzen Abstieg von der Europahütte zur Charles Kuonen Hängebrücke kommen wir am Abzweiger zur Domhütte vorbei. Die Domhütte liegt auf 2940 m und ist Ausgangspunkt für die Besteigung der sieben 4000ern Dom, Täschhorn, Lenzspitze, Dürrenhorn, Hohberghorn, Nadelhorn und Stecknadelhorn.

Auch beim zweiten Mal ist die Überquerung der Charles Kuonen Hängebrücke Nervenkitzel pur. Diesmal haben wir die Brücke sogar ganz für uns allein und noch keine anderen Wanderer sind unterwegs. Nach der Hängebrücke verläuft der Europaweg zuerst durch schönen Wald mit Alpenrosen. Bei der ersten Verzweigung sind wir gestern von Randa her aus dem Mattertal aufgestiegen. Heute folgen wir weiter dem Europaweg, welcher uns über die Täschalp nach Zermatt führt.

Charles Kuonen Hängebrücke im Wallis

Europaweg von Grächen nach Zermatt

Spektakuläre Streckenführung zwischen der Europahütte und der Täschalp

Nach dem Aufstieg durch den Wald wird der Wanderweg immer exponierter und felsiger. Die Streckenführung ist wirklich spektakulär und die Aussichten auf das Bergpanorama grossartig. Der Europaweg wurde teilweise in den Felsen gehauen und wir gehen auf schmalen Pfaden an steilen Felswänden entlang. An einer sehr exponierten Felswand gab es keine Möglichkeit einen Wanderweg anzulegen und ein kleiner Tunnel musste durch den Felsen gehauen werden. Wir sind begeistert von dem Wanderweg und der Aussicht auf die Berge, obwohl wir das Matterhorn den ganzen Tag nicht zu Gesicht bekommen.

Europaweg Wanderung durch die Felswand

Europaweg Wanderung bei Zermatt

Europaweg Wander Tunnel

Europaweg Wanderung Reni

Europaweg Bergpanorama

Eine weitere Hütte, welche von der Europaweg Wanderung aus erreichbar ist, ist die Kinhütte. Sie liegt auf 2584 m und ist Ausgangpunkt für viele Hochtouren und Wanderungen. Die Hütte thront hoch über dem Mattertal am Fusse des Grabenhorns und bietet 30 Schlafplätze in drei verschiedengrossen Räumen.

Bevor wir zu unserer Linken in das Seitental zur Täschalp einbiegen, durchqueren wir noch eine der kritischen Stellen des Europawegs. Ein steiler Hang mit grossem Steinschlagrisiko. Um den Wanderweg sicherer zu machen, wurde er teilweise mit einer Betondecke geschützt und teilweise sogar ganz mit Metallverkleidungen eingehaust. An manchen Stellen ist die Betondecke von grossen Felsbrocken stark beschädigt worden und teilweise sogar ganz durchgeschlagen. Die massiven Beschädigungen zeigen die Gefahr, welche Steinschläge für Wanderer darstellen.

Schutztunnel beim Europaweg

Wir sind froh, diesen Steinschlag gefährdeten Abschnitt hinter uns zu lassen und Richtung Täschalp ins Seitental einzubiegen. Der Hang wird merklich flacher und die Vegetation ändert sich abrupt. Die Hänge sind weniger felsig und grüne Weiden dominieren das Seitental. Auf den Wiesen blühen Alpenblumen in den verschiedensten Farben und Formen. Was für ein Anblick nach all den vielen Felsen und Steinen. Bei der Täschalp suchen wir uns ein schönes Plätzchen im Windschatten eines Felsens und geniessen unsere Mittagspause. Ach, wie herrlich ist es doch in den Bergen.

Täschalp entlang des Europaweges

Marienkäfer

Mittagspause am Europaweg

Abstecher von der Europaweg Wanderung zur Fluhalp

Wir werden nicht auf direktem Weg nach Zermatt wandern, sondern noch eine Nacht auf der Fluhalp verbringen. Die Fluhalp liegt hinter dem Rothorn im nächsten Seitental, welches parallel zu demjenigen der Täschalp verläuft. Wir haben zwei Möglichkeiten von der Täschalp zur Fluhalp zu wandern. Wir könnten tiefer ins Seitental hineinwandern und dann über den Pfulwepass zur Fluhalp. Dieser Pass liegt aber auf 3155 m und wir sind uns nicht sicher, ob nicht noch zu viel Schnee liegt. Wir entscheiden uns deshalb auf dem Europaweg weiter zu wandern und dann um das Rothorn herum zur Fluhalp zu gelangen. Von der Täschalp führt der Europaweg wieder aus dem Seitental heraus und weiter Richtung Zermatt.

Kaum verlassen wir die Täschalp und das Seitental wieder, wandern wir wieder an steilen Felswänden. Auch ein weiteres von Steinschlag besonders gefährdetes Geröllfeld müssen wir durchqueren. Tafeln weisen uns auf die Verhaltensweise beim Queren dieses Gebietes hin. In regelmässigen Abständen wurden Schutzunterstände gebaut. Wir durchqueren das Gebiet ohne Vorfälle und erreichen Tufteren, wo wir den Europaweg verlassen und am Fusse des Rothorns Richtung Fluhalp wandern.

Gefahrenzone Täschwang am Europaweg

Ab Tufteren wartet nochmals ein anstrengender Aufstieg mit 350 Höhenmetern auf uns bis wir die Station Blauherd erreichen. Diese Station liegt auf der Verbindung Zermatt – Sunnegga – Blauherd – Rothorn. Bei Blauherd legen wir eine letzte kurze Pause ein. Wir befinden uns auf 2571 m, das Wetter hat sich verschlechtert, Wolken sind aufgezogen und es wird immer kühler. Nur noch zwei Kilometer bis zur Fluhalp, dann haben wir unser Tagesziel erreicht.

Beim Stellisee holen uns leider die dunkeln Wolken ein und die ersten Regentropfen prasseln auf uns nieder. Nur noch ein paar hundert Meter bis zur Fluhalp. Wir aktivieren unsere letzten Reserven und marschieren zügig weiter, um dem Regen zu entkommen. Ein letzter kurzer Aufstieg durch ein Geröllfeld mit grossen Felsplatten und wir haben es geschafft. Unser heutiges Ziel, die Fluhalp auf 2620 m ist erreicht.

Berhaus Fluhalp bei Zermatt

Überraschung auf der Fluhalp mit Geburtstagsfeier

Auf der Sonnenterrasse vor dem Berghaus Fluhalp erwartet uns eine riesige Überraschung. Meine Eltern stehen da und erwarten uns bereits. Sie sind gerade für ein paar Tage in Zermatt und mein Vater feiert heute seinen Geburtstag. Sie erzählen uns, dass wir heute Abend den Geburtstag gemeinsam feiern können, denn sie werden auch im Berghaus übernachten. Nur ein einziger anderer Gast ist noch anwesend, sonst haben wir die Fluhalp ganz für uns allein.

Natürlich stossen wir zuerst auf den Geburtstag meines Vaters an, bevor wir unser rustikales Zimmer mit wundervoller Aussicht beziehen. Ein Zweierzimmer mit direktem Blick auf das Matterhorn. Nur versperren dichte, graue Wolken die Sicht und so bleibt das Matterhorn leider verborgen. Zum Glück waren wir schon öfters in Zermatt und haben das Matterhorn schon oft bestaunen können. Weniger Glück hat der nette Herr, welcher der einzige andere Gast in der Fluhalp ist. Er ist bereits seit 10 Tagen hier und möchte unbedingt in der Nacht den wunderschönen Sternenhimmel fotografieren und das Matterhorn sehen. Doch leider war ihm das die letzten 10 Tage wegen der dichten Wolken vergönnt.

Uriges Berggasthaus Fluhalp

Das Berghaus Fluhalp wurde 1890 eröffnet und hat einen festen Platz in der Geschichte von Zermatt. Früher wurde es vor allem als Ausgangspunkt für Bergtouren genutzt. Heute ist es im Winter ein sehr beliebter Ort für Pausen. Während dem Skifahren kann man sich hier kulinarisch verwöhnen lassen und Hüttenstimmung geniessen. Im Sommer wird es nach wie vor von Wanderern und Bergsteigern frequentiert und bietet unglaubliche Ruhe fernab sämtlicher Zivilisation. Das Berghaus ist sehr rustikal eingerichtet und der Schlafsaal ist unglaublich sehenswert. Wir fühlen uns gleich ein paar Jahrzehnte zurückversetzt.

Auf der offiziellen Webseite findest du weitere Informationen über das Berggasthaus Fluhalp

Schlafsaal im Berghaus Fluhalp

Zimmer im Berghaus Fluhalp

Das Angebot aus der Küche variiert von rustikal bis hin zu exklusiv. Der riesige Weinkeller und die Auswahl an vorzüglichen Weinen ist für einen derart abgelegenen Ort schon fast frech. Wir fühlen uns unglaublich wohl, verbringen einen sehr gemütlichen Abend mit meinen Eltern und sind von der Fluhalp begeistert. Einen schöneren Ort für eine gemütliche Geburtstagsfeier könnten wir uns nicht wünschen.

Essen im Berghaus Fluhalp

Stürmische Nacht auf der Fluhalp

In der Nacht zieht eine richtig wütende Gewitterfront über die Fluhalp hinweg. Das ehrwürdige Holzgebäude knarrt und durch die Fensterritzen zieht es durch das Zimmer. Der Regen prasselt ans Fenster, Hagel setzt ein und es wird richtig laut. Am Morgen öffne ich das Fenster und ein kühler Wind vertreibt all meine Schläfrigkeit. Die Tische auf der Terrasse sind mit Eis überzogen, dass sich aus den Hagelkörnern gebildet hat. Der Himmel ist wolkenverhangen, das Matterhorn versteckt aber es gibt auch kleine Fenster mit blauem Himmel.

Aussicht vom Berghaus Fluhalp

Berghaus Fluhalp bei Zermatt

Von der Fluhalp am 5-Seenweg entlang nach Zermatt

Nach dem Frühstück schultern wir unsere Rucksäcke und wandern von der Fluhalp Richtung Zermatt. Wir entschliessen uns trotz schlechtem Wetter dem 5-Seenweg zu folgen. Unterwegs werden wir zwar vom Regen eingeholt, aber dazu haben wir ja unsere Regenkleidung dabei. In unserem Beitrag findest du mehr Informationen zur 5-Seen-Wanderung in Zermatt. Über die Mountain Lodge Ze Seewjinu wandern wir nach Findeln, wo sich ein weiterer toller Foto Spot für Aufnahmen mit dem Matterhorn befindet. Leider regnet es in Findeln gerade in Strömen und das Matterhorn ist nicht zu sehen. Wir waren aber auch schon hier bei strahlendem Sonnenschein.

Nach Findeln klärt es dann auf und wir geniessen die wärmenden Sonnenstrahlen umso mehr. Das letzte Stück bis ins Dorf folgen wir dem Gletscherweg und wandern auch noch über die Hängebrücke, welche die Gornerschlucht bei Furi überspannt. Das ist ein schöner Abschluss für die Wanderung entlang des Europaweges von Randa nach Zermatt.

Unterkunft in Zermatt

Hotel Derby – Neue, moderne Zimmer an zentraler Lage. Bahnhof, Restaurants, Cafés und Shops in unmittelbarer Nähe.

Zimmer Hotel Derby Zermatt

Swiss Tour Monte Rosa von Saas Fee nach Zermatt in 3 Etappen

Die Swiss Tour Monte Rosa kombiniert den Balfrin Höhenweg von Saas Fee nach Grächen und der Europaweg Wanderung von Grächen nach Zermatt zu einer dreitägigen Wanderung mit wundervoller Aussicht. So würden die vorgeschlagenen Etappen in Länge und Wanderzeit aussehen:

1. Etappe: Saas Fee bis Grächen – 20 km, 7:10 h
2. Etappe: Grächen bis Europahütte – 16 km, 6:15 h
3. Etappe: Europahütte bis Zermatt – 20 km, 6:40 h

Eckdaten zur Swiss Tour Monte Rosa Wanderung

Distanz: 56 km | 3 Etappen | Schwierigkeit: mittel mit anspruchsvollen Bergwanderweg | Gesamte Wanderzeit: ca. 20 h | Höhenmeter: 3’600 m ↑ 3’800 m ↓

Weitere Informationen über das Wallis und den Europaweg findest du auf der offiziellen Webseite Valais/Wallis Promotion

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Europaweg Wanderung

Offenlegung: Wir sind von Valais/Wallis Promotion zu dieser Reise eingeladen worden. Vielen Dank dafür.

Für unsere Leser: Dies ändert nichts an unserer Meinung. Wie immer schreiben wir ehrlich über unsere Eindrücke und Erfahrungen.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Helen und Chris

    Hallo ihr zwei
    Euch hats definitiv mit Wandern gepackt. Kein Wunder bei diesen herrlichen Kulissen!
    Wir freuen uns schon auf weitere interessante, informative Berichte von euch.
    Alles Gute und weiterhin viel Spass.
    Helen und Chris

    1. Reni

      Hoi zäme,
      Ja, es hat uns definitiv gepackt. Die Schweiz hat so viel zu bieten. Und wenn wir unseren Camper nicht hier haben, gehen wir halt zu Fuss auf Entdeckungstour. Macht sehr grossen Spass.
      Bericht gibts bald wieder, zuerst noch aus dem Wallis und dann von der genialen Via Alpina.
      Bis bald wieder, Reni & Marcel

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