Die Besteigung des Cerro Penitentes ist bei Wanderern und Bergsteigern aus der ganzen Welt beliebt. Einer der Gründe dafür ist der Cerro Aconcagua, der höchste Berg Amerikas. Die beiden Gipfel liegen nur 28 km voneinander entfernt. Der Zugänge zur Besteigung der beiden Gipfel liegen beide an der Ruta Nacional 7 und sind nur gerade 7 km voneinander entfernt. Deshalb wird die Besteigung des 4350 m hohen Gipfel des Cerro Penitentes sehr oft als Training auf die Besteigung des fast 7000 m hohen Aconcaguas genutzt.
Doch die Besteigung des Cerro Penitentes sollte auf keinen Fall im Schatten des Aconcaguas stehen, denn wer auf dem Gipfel steht, wird von einer atemberaubend schönen Aussicht in die unglaublich abwechslungsreiche und bunte Berglandschaft der Anden belohnt. Von den Bergen, welche wir in den Anden bestiegen haben, bietet der Cerro Penitentes wohl die eindrücklichste und schönste Landschaft. Und der Ausblick auf den Cerro Aconcagua, den man ab etwa 3500 m Höhe geniesst ist wirklich einzigartig.
Natürlich hat die Besteigung des Aconcagua auch unser Interesse geweckt, doch bei unseren Recherchen haben wir die Preise gesehen und uns dann schnell gegen eine Besteigung entschieden. Zu zweit müssten wir für eine geführte Tour um die 10’000 CHF rechnen. Das ist es uns nicht wert. Auch im Alleingang kommen hohe Kosten für den Nationalparkzugang, Bewilligung und anderes zusammen. Zudem haben wir gelesen, dass es während der kurzen Saison sehr voll sein kann mit Bergsteigern aus der gesamten Welt.
Im Gegensatz zum Cerro Aconcagua ist der Aufstieg auf den Cerro Penitentes kostenlos. Man benötigt keine Bewilligung, keinen Nationalparkeintritt und die Besteigung ist sogar als Tageswanderung zu schaffen. Der Tag wird dann aber recht lang und wir wollen uns etwas mehr Zeit nehmen, um die Bergwelt der Anden zu geniessen. Darum haben wir für die Besteigung des Cerro Penitentes drei Tage und zwei Übernachtungen im Zelt eingeplant. Vielleicht werden wir aber nur einmal übernachten und dann am Gipfeltag gleich wieder zurück zum Camper wandern. Wie lange wir unterwegs sind, werden wir spontan entscheiden. Jedenfalls packen wir mal genug Essen ein.
Die Menschenmassen, welche am Cerro Aconcagua oft anzutreffen sind, gibt es am Penitentes nicht. Bei unserer Besteigung waren keine anderen Wanderer unterwegs. Nur zwei Gruppen der argentinischen Armee haben wir angetroffen, welche den Aufstieg zum Cerro Penitentes im Rahmen ihres Gebirgstrainings absolviert haben.
Auf dem Weg zur Besteigung des Cerro Penitentes
Von unserem letzten Abenteuer, der Besteigung des Cerro Punta Negra, fahren wir entlang der Ruta Nacional 40 weiter Richtung Norden. Bevor wir Mendoza erreichen, biegen wir einmal mehr Richtung Westen ab und fahren in die Anden. Entlang der sehr gut ausgebauten, breiten und viel befahrenen Ruta Nacional 7 fahren wir Richtung Paso Los Libertadores, einem der meistgenutzten Grenzübergänge zwischen Argentinien und Chile.
Da das Wetterfenster für die kommenden Tage gut ist, wollen wir morgen gleich die Mehrtageswanderung zum Cerro Penitentes starten. Denn so können wir das Wochenende umgehen. Es soll dann immer viele Wanderer haben, welche den Cerro Penitentes besteigen.
Wir folgen der RN7, neben uns fliesst der Rio Mendoza talwärts. Das Wasser ist Cappuccinobraun und die Strömung sieht stark aus. Sieht ganz so aus, als hätte es in den Bergen kürzlich stark geregnet. Auf dem Weg zum Startpunkt für die Wanderung auf den Cerro Penitentes kommen wir an den Ortschaften Uspallata, Polvaredas, an der Militärkontrollstelle Punta de Vacas und im Skiort Los Penitentes vorbei. Kurz vor 11 Uhr erreichen wir den Trail Head, respektive einen Kiesplatz. Wir befinden uns auf 2650 m. ü. M. Eine Infotafel oder sonst ein Zeichen, dass es von hier aus auf einen Berg geht, ist nicht vorhanden.
Details zur Besteigung des Cerro Penitentes
- Schwierigkeit: mittel (steiler Aufstieg, technisch nicht schwierig)
- Strecke: 20 km
- Wanderzeit: rund 12 Stunden
- Aufstieg/Abstieg: 1’721 hm
- Höchster Punkt: 4’356 m
- Tiefster Punkt: 2’635 m
Erster Wandertag zum Basislager des Cerro Penitentes beim Refugio Grajales
Während wir unsere Rucksäcke fertig packen und Taku sicher abschliessen, machen sich 17 Soldaten startklar. Sie hieven ihre vollbepackten Rucksäcke auf den Rücken und steuern die Hängebrücke an. Ob sie ebenfalls zum Cerro Penitentes wandern? Es sieht ganz danach aus.
Auch wir sind bepackt mit allem, was wir für eine 2- bis 3-tägige Wanderung brauchen. Als erstes erwartet uns gleich die Hängebrücke. Über die müssen wir rüber. Sie ist in desolatem Zustand, doch sie hält. Das haben die Soldaten gerade eben bewiesen. Einer nach dem andern ist über die Brücke gelaufen und heil am gegenüberliegenden Ufer angekommen. Sie hält auch bei uns.
Nun geht es in Serpentinen den kargen Hügel hoch. In einer Stunde schaffen wir über 300 Höhenmeter und sehen Taku in weiter Ferne. Doch bald verschwindet er und ist ausser Sichtweite. See you soon.
Nach dem steilen Aufstieg flacht es ab und es geht ständig leicht aufwärts. Die Felsformationen werden markanter und irgendwann wird die Schlucht enger. Zweimal müssen wir den Bach überqueren. Unsere Füsse bleiben dabei trocken. Die engste Stelle haben wir bald erreicht und dann wird das Tal wieder breiter.
Kurz vor 15 Uhr erreichen wir das Refugio Grajales auf 3266 m ü. M. Das Refugio könnte als quadratisch-praktisch beschrieben werden. Es ist sehr klein, bietet vielleicht drei Personen Platz und strotzt nicht gerade vor Luxus. Egal, wir haben ja unser Zelt mitgebracht. Wir müssen uns nun entscheiden. Bleiben oder noch ein Stück weiterwandern. Der Vorteil vom Bleiben ist, dass die Campspots direkt am Bach sind. Wasser ist somit kein Thema. Beim nächsten wilden Camp hat es ziemlich sicher kein Wasser. Das heisst wir müssten Wasser fürs Abendessen, Frühstück, den Aufstieg und Abstieg mitschleppen. Da das nächste Camp nur knapp 600 Meter weiter und 140 Meter höher liegt, entscheiden wir beim Refugio Grajales zu bleiben. So sind wir Morgen mit leichtem Gepäck unterwegs für den Gipfel.
Etwas komisch ist es zwar schon so früh am Camp zu sein. Doch es ist auch schön so viel Zeit zu haben. Zeit zum Geniessen, dem Bach zuhören, die nächsten Ziele planen und unsere Snacks knabbern.
Kurz bevor die Sonne hinter dem Berg verschwindet, stellen wir unser froschgrünes Zelt auf. Anschliessend setzen wir einen Topf mit Wasser auf unseren kleinen Gaskocher, kippen eine Portion Instant-Polenta rein, rühren den Rest der Hackfleischsauce von gestern darunter und fangen an zu essen. Mist, Salz fehlt. An das habe ich beim Packen nicht gedacht. Dann essen wir morgen einfach ein paar Salznüsse mehr, zwinkern wir uns zu. Falls dich interessiert, welche Ausrüstung wir bei Mehrtageswanderungen dabei haben, findest du in diesem Beitrag mehr: Unsere Packliste für Mehrtages- und Weitwanderungen
Gegen halb sieben wird es langsam kühl und wir verkriechen uns ins Zelt. Die Camps unterhalb von uns sind inzwischen auch belegt. Nicht von Wanderern oder Bergsteigern, sondern von den Soldaten, die heute dieselbe Strecke gewandert sind. Wo wir ihnen morgen wohl begegnen?
Aufstieg zum Gipfel des Cerro Penitentes
Einmal mehr ist ein Gipfeltag angesagt. Und an Tagen wie diesen heisst es früh aufstehen. Zum Glück ist Sonnenaufgang erst kurz vor 7:30 Uhr, sodass wir den Wecker auf 6 Uhr stellen können. Klingt doch human. Wir wachen auf und freuen uns auf den Aufstieg zum Gipfel des Cerro Penitentes auf 4’356 m. Obwohl wir auf über 3’200 m ü. M. sind, ist es verhältnismässig warm. Ausnahmsweise haben wir in unseren dicken Daunenschlafsäcken geschwitzt und stellen fest, dass wir definitiv zu viele Kleider mitgenommen haben. Doch das stört uns nicht weiter, denn für den Aufstieg zum Gipfel nehmen wir nur das Nötigste mit. Das Zelt, den Schlafsack, die Isomatte, einen Teil der Kleider und den Kocher lassen wir bei unserem Basiscamp. So sind wir leicht unterwegs.
Ausgestattet mit je 2.5 Liter Wasser, ein paar Snacks und dem Mittagessen fühlt sich unser Rucksack ultraleicht an. Es ist 6:45 Uhr als wir mit unseren Stirnlampen den Aufstieg zum Cerro Penitentes antreten. Die ersten sind wir nicht. Weit oben am Berg sehen wir eine ganze Reihe Lichter. Das müssen die Soldaten sein, denen wir gestern begegnet sind. Ob wir sie am Gipfel wieder antreffen werden?
Voller Energie packen wir den ersten Aufstieg an. In Serpentinen geht es steil den Berg hoch. Die kühle Morgenluft erleichtert uns das Wandern und wir kommen gut voran. Noch ist es dunkel, doch der Tag erwacht langsam. Bald können wir unsere Stirnlampen ausschalten. Einzelne Bergspitzen werden bereits beleuchtet, das Tal bleibt jedoch noch lange im Schatten. Nach gut 1.5 Wanderstunden sehen wir das erste Mal den Cerro Aconcagua, der mit 6’961 m als höchster Berg der Amerikas gilt. Bei der gewaltigen Aussicht auf die umliegenden Berge vergessen wir beinahe den anstrengenden Aufstieg. Als uns die ersten Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen, kommen wir aus dem Staunen kaum heraus.
Wir stehen gerade im Steilhang, als uns plötzlich Soldaten entgegenkommen. Sie rennen Querfeld ein, rutschen neben uns den steilen Hang hinunter und rufen uns ein «Hola» zu. Für uns geht es weiter aufwärts. Inzwischen ist die Sonne so stark, dass wir unsere Jacken ausziehen können. Wahnsinn, wie warm es auf 4’000 Metern ist. Nun haben wir nur noch 350 Höhenmeter vor uns. Wir kommen unserem Ziel näher.
Doch eilig haben wir es nicht. Die Landschaft ist so eindrücklich, dass wir ständig stehen bleiben müssen. Wir fotografieren und filmen wie verrückt, denn wir wollen diese Momente festhalten. Egal, in welche Richtung wir blicken, sehen wir entweder farbige Berge, den Cerro Aconcagua mit den Gletschern oder faszinierende Felsformationen. Insgesamt wandern wir drei Stunden steil aufwärts. Erst ein paar hundert Meter vor dem Gipfel flacht der Weg dann ab. Und dann sehen wir es. Das Gipfelkreuz. Noch ist eine zweite Gruppe Soldaten am Gipfel. Sie sind beschäftigt mit Fotos machen. In der Gruppe, einzeln, mal mit der Argentinien Flagge, mal ohne. Wir schauen amüsiert zu und warten geduldig. Kurz nach 11 Uhr macht sich die Truppe auf den Abstieg und wir geniessen den Gipfel über eine Stunde ganz für uns allein.
Es ist ein besonderer Moment. Einerseits sind wir stolz, dass wir ganz allein den Cerro Penitentes mit 4’356 Metern erwandert haben. Andererseits, weil die 360 Grad Aussicht einfach nur atemberaubend ist. Wir sehen den imposanten Cerro Aconcagua und Bergriesen wie den Juncal, Tupungato und die Bergkette Cordon de Plata. Einen schöneren Ort für die Mittagspause hätten wir uns nicht erträumen können. Kurz nach 12 Uhr bläst uns plötzlich ein kühler Wind um die Ohren, wir schultern unsere Rucksäcke und nehmen den Abstieg in Angriff.
Abstieg vom Cerro Penitentes bis zu unserem Camper
Obwohl wir denselben Weg zurückwandern, ist es kein bisschen langweilig. Im Gegenteil. Die Farben der umliegenden Berge sind intensiv. So, wie wir es vom Norden Argentiniens kennen. Von regenbogenfarbigen bis ockerfarbigen Sandsteinfelsen sehen wir alles. Beim Abstieg sind wir einiges schneller, sodass wir nach gut zwei Stunden bereits zurück bei unserem Zelt sind. Unten angekommen stellen wir jedoch fest, dass uns der Weg beim Abstieg viel steiler vorgekommen ist als beim Aufstieg. Besser so als umgekehrt.
Da es erst 13:30 Uhr ist, entscheiden wir das Zelt abzubrechen und zurück ins Tal zu wandern. Schliesslich sind es nur 6.5 km bis zum Parkplatz, wo unser Camper Taku steht. Das sollten wir in zwei Stunden schaffen. Die Soldaten sind ebenfalls am Zusammenpacken, doch wir sind schneller. Von der Zeit auf dem Pacific Crest Trail haben wir ja auch Übung im Zelt auf- und abbauen. Und natürlich hilft uns die Schweizer Effizienz.
Bevor wir loslaufen, werfen wir nochmals einen Blick zurück. Der Platz ist leer. Wir haben alles eingepackt und sind bereit. Zuerst geht es wieder am Refugio Grajales vorbei und auf dem Weg zurück ins Tal folgen wir ständig dem Bachlauf der Quebrada de Vargas. Mehrmals müssen wir den Bach überqueren, doch wir finden immer eine gute Stelle, sodass unsere Füsse trocken bleiben. Nach knapp 1.5 Stunden sehen wir wieder die Passstrasse und bald können wir einen kleinen, weissen Punkt erkennen. Das ist Taku. Er steht noch da. Die Temperaturen steigen mit jedem Meter, den wir tiefer kommen. Bald läuft uns der Schweiss in Bächen den Rücken runter. Eine Dusche muss heute noch sein.
Kurz vor 16 Uhr erreichen wir die Hängebrücke. Der Rio Mendoza fliesst noch immer in gewaltigen, braunen Wassermassen unter der Brücke durch. Wir treten vorsichtig mit einem Fuss auf die erste Planke, halten uns mit beiden Händen an den Stahlseilen fest und gehen Schritt für Schritt auf die gegenüberliegende Flussseite. Geschafft.
Hier hat das Abenteuer Cerro Penitentes angefangen und schon sind wir wieder zurück. Überglücklich und stolz gehen wir auf unseren Camper Taku zu. Schon der erste Blick lässt darauf schliessen, dass alles in Ordnung ist. Es ist jedes Mal ein komisches Gefühl unser kleines Haus auf Rädern einfach irgendwo stehen zu lassen. Doch wir wollen uns auch nicht einschränken lassen vor der Angst, dass eingebrochen werden könnte. Vertrauen ins Gute der Menschen, nichts sichtbar im Fahrzeug liegen lassen und die allerwichtigsten Dinge mitnehmen, hilft uns dabei lockerer damit umgehen, Taku allein zu lassen.
Ein kurzer Abstecher zur Puente del Inca nahe der Grenze von Argentinien zu Chile
Eigentlich sind wir schon etwas müde von der Wanderung und unsere Köpfe sind voller Eindrücke. Am liebsten würden wir uns nun ausruhen und den erstbesten Platz zum Übernachten suchen. Doch nur gerade 4 km weiter Richtung chilenische Grenze befindet sich noch eine Attraktion, die wir uns ansehen wollen. Die Puente del Inca. Wir haben schon etliche Male Fotos vom Naturphänomen gesehen, doch selbst waren wir noch nie da.
Schon von weitem sehen wir, die touristische Attraktion. Ein Parkeinweiser zeigt uns, wo wir unseren Camper parken können. Wir zahlen eine kleine Parkgebühr und sehen schon von weitem die natürliche Brücke über den Rio Las Cuevas. Es ist eine eigenartige Formation, die wir da sehen. Auf einer Infotafel entziffern wir, dass die gelb-weiss-orangene Brücke vermutlich durch eine Schneebrücke entstanden ist und mit dem schwefelhaltigen Wasser diese Formationen gebildet wurde.
Es ist kurz vor 17 Uhr. Genug für heute. Zeit uns einen Stellplatz zu suchen. Auf der RN7 fahren wir denselben Weg zurück Richtung Uspallata. Beim ersten Platz, den wir anpeilen, ist die Einfahrt mit grossen Steinen versperrt. Kein Problem, denn es gibt noch weitere Möglichkeiten. Wir fahren zum Fortin Pichueta, wo es bei der historischen Brücke einen ruhigen Platz geben soll, der sich etwas weiter weg von der Hauptstrasse befindet. Diesmal haben wir Glück. Wir richten uns ein, gönnen uns eine Dusche, verstauen all unsere Wandersachen in unserer Schublade und kochen uns eine leckere Portion Hähnchenstreifen mit Potato Wedges. Auf die erfolgreiche Gipfelbesteigung stossen wir mit einem riesigen Glas Sprudelwasser an.
Verdiente Pausentage beim Puesto El Fortin an der RN 7
Ausschlafen tut gut. Vor allem nach einem anstrengenden Wandertag wie gestern. Unsere Beine sind zwar noch immer etwas müde, doch wir haben ja Zeit uns zu entspannen. Gestern haben wir bereits entschieden, mindestens einen Tag beim Puesto El Fortin zu bleiben. Und nach der ruhigen Nacht direkt neben dem Rio Pichueta bleiben wir vielleicht sogar noch ein paar Nächte mehr.
Kaum sind wir mit frühstücken fertig, hören wir ein Motorengeräusch. Es ist ein Tourbus aus Mendoza. Die Attraktion direkt neben unserem Stellplatz ist die Puente Colonial de Pichueta. Eine Gruppe Argentinier steigt aus, dann spazieren sie zum Fluss, fotografieren die Brücke, hauptsächlich machen sie jedoch Selfies. Kaum ist der erste Bus wieder abgefahren, kommt der Nächste. Und so geht es weiter bis zum Mittag. Zu Spitzenzeiten sind vier Tourbusse gleichzeitig da. Vermutlich fahren sie als nächstes zur Puente del Inca und zum Mirador Aconcagua rund 50 km weiter östlich, an der chilenischen Grenze.
Wir haben uns einiges vorgenommen für den Tag. Unter anderem wollen wir Fotos bearbeiten, Video schneiden, Marcel einen neuen Haarschnitt verpassen und Administratives erledigen. Doch irgendwie fehlt uns die Energie. Wir können uns kaum aufraffen, etwas am PC zu machen. Und so vergehen die Stunden, ohne dass wir es merken. Wir geniessen es einfach die Freiheit zu haben, die To-Do’s auf den nächsten Tag zu verschieben.
Es werden insgesamt vier Nächte beim Puesto Fortin, die uns sehr guttun. Und wir kommen auch gut voran mit unseren Vorhaben. Das nächste Video ist fast fertig, mit Blogbeiträge sind wir ebenfalls vorangekommen und auch die Fotos sind auf aktuellem Stand. Nur den neuen Haarschnitt hat Marcel noch nicht. Zufrieden schlafen wir ein und sind bereit für einen Tag voller administrativer Erledigungen in der Zivilisation.
Fazit zur Besteigung des Cerro Penitentes
Die Besteigung des Cerro Penitentes war eines der Highlights auf unserem Roadtrip durch Argentinien. Die Aussicht auf die bunten Berge der Anden mit dem alles dominierenden Cerro Aconcagua ist wirklich spektakulär und eindrücklich. Wir hatten absolutes Traumwetter und alles hat gepasst. Auch die befürchteten Menschenmassen sind ausgeblieben und wir konnten die Bergwelt so richtig geniessen.
Die Besteigung des Cerro Penitentes ist technisch nicht anspruchsvoll, doch manche Stellen sind sehr steil und mit losem Untergrund. Zudem sollte man die Höhe von über 4000m nicht ausser Acht lassen. Grundsätzlich ist die Besteigung in einem Tag machbar, doch wir sind froh haben wir von Anfang an mit mindestens einer Übernachtung geplant. So hatten wir genügend Zeit die Bergwelt zu geniessen und uns beim Wandern Zeit zu lassen.
Unser Roadtrip geht nun weiter Richtung Norden. Mendoza werden wir nicht mehr besuchen und auch die Ruta Nacional 40 werden wir erst einmal links liegen lassen. Bei Uspallata werden wir die Ruta Nacional 7 verlassen und auf der Ruta Nacional 149 gegen Norden fahren. Unser nächstes Ziel ist die Laguna Blanca und der Arroyo Turquesa. Mehr dazu gibt es im nächsten Beitrag.