Pacific Crest Trail Packliste für die Weitwanderung

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  • Beitrag zuletzt geändert am:9. März 2024
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Die Packliste für den Pacific Crest Trail zusammenstellen, ist eine der komplexesten Aufgaben während der Vorbereitungsphase für die Weitwanderung. Wir haben uns während den Wochen und Monaten vor dem Start zum PCT sehr intensiv mit dem Thema Ausrüstung beschäftigt. Dabei haben wir etliche Stunden im Internet recherchiert, Blogbeiträge gelesen, Testberichte studiert, Ausrüstungsanbieter gesucht aber auch Bücher gekauft, mit anderen Weitwanderern gesprochen und so viele nützliche Informationen zusammengetragen. Wir haben Listen erstellt, Ausrüstungsgegenstände verglichen, Gewicht und Preis gegenübergestellt und regelmässig andere Weitwanderer um Rat gefragt.

Während diversen Mehrtageswanderungen in der Schweiz sammelten wir Erfahrungen mit unserer bereits vorhandenen Ausrüstung. Einige dieser Ausrüstungsgegenstände waren top, mit anderen waren wir nicht ganz so zufrieden. Es ist ein riesiger Unterschied, ob man die Ausrüstung nur für eine Dreitageswanderung an einem Wochenende benutzt oder diese für ein halbes Jahr in seinem Rucksack mitträgt. Vor allem dann, wenn sie bei verschiedensten klimatischen Bedingungen zum Einsatz kommt und das Leben davon abhängt.

Je länger wir uns mit dem Thema beschäftigt haben, desto mehr hat sich herauskristallisiert, dass unsere Packliste für den Pacific Crest Trail ganz anders aussehen wird als diejenige, welche wir für die Wanderungen in der Schweiz zusammengestellt haben. Das heisst aber auch, dass wir viele Ausrüstungsgegenstände neu kaufen müssen. Das geht ganz schön ins Geld und benötigt Zeit. Ein grosser Teil der Ausrüstung für den PCT haben wir vor Ort in Amerika gekauft. Dort gibt es viele kleinere Anbieter, die sich auf ultraleichte Wanderausrüstung spezialisiert haben. Viele der sogenannten «Cottage Companies» sind noch klein, wurden von Wanderern gegründet und bieten nur ganz wenige Gegenstände an. Dafür sind diese dann sehr durchdacht und praxistauglich. Sie wurden von Langzeitwanderern für Wanderungen wie den Pacific Crest Trail entwickelt. Einziger Nachteil ist so, dass wir ein paar Tage in San Diego einrechnen mussten um die Lieferung der Ware abzuwarten.

Inhaltsverzeichnis:

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Die Big Four unserer Pacific Crest Trail Packliste

Der Rucksack

Die Wahl des richtigen Rucksacks ist für eine Langzeitwanderung äusserst wichtig. Schliesslich trägst du in deinem Rucksack die gesamte Ausrüstung für tausende von Kilometern auf dem Rücken. Volumen, Tragkomfort und Gewicht sollten bei der Wahl des Rucksackes berücksichtigt werden. Das Volumen hängt von deiner Ausrüstung ab, welche darin Platz haben muss. Erfahrene Weitwanderer mit Ultraleicht Ausrüstung kommen mit einem 40 Liter Packvolumen aus. Meist wird aber ein Rucksackvolumen von 50 bis 70 Liter verwendet. Der Rucksack muss unbedingt auf deine Körpermasse abgestimmt sein. Torso Länge, Brustumfang und Hüftumfang sind für die Wahl der richtigen Rucksackgrösse wichtig. Das Gewicht deiner Ausrüstung ist ein weiteres Auswahlkriterium. Ultraleichte Rucksäcke sind optimal, wenn du nicht mehr als 15 bis 18 Kilogramm mitträgst. Wenn du regelmässig mehr Gewicht tragen willst, solltest du einen etwas besser gepolsterten Rucksack wählen.

Für den PCT haben wir uns für den Hyperlite Mountain Gear Southwest 3400 entschieden. Dieser Rucksack wird auf Langzeitwanderungen wie dem PCT sehr oft verwendet. Er ist leicht und trotzdem komfortabel, robust und fast wasserdicht. Der Hyperlite Mountain Gear Southwest 3400 ist mit seinen 988 Gramm einer der leichtesten Rucksäcke. Das Packvolumen wird mit 55 l + 8.9 l angegeben und ist mit dem Rollverschluss und den Aussentaschen sehr flexibel. Am Hüftgurt besitzt der Rucksack zwei geräumige Taschen mit Reissverschluss. Darin haben wir auf einer Seite Snacks und auf der anderen Seite kleine Gegenstände verstaut, die wir oft brauchten (u. a. Lippenpflege, Sackmesser, Taschentuch). Für den Schultergurt haben wir uns von Hyperlite zusätzlich die Shoulder Strap Pocket gekauft. Diese zusätzliche Tasche ist perfekt für das Verstauen des Mobiltelefons und wiegt nur 40 Gramm.

Als maximales Komfortgewicht wird 18 kg angegeben. Auf längeren Etappen mit vollen Essens- und Wasservorräten haben wir dieses Gewicht erreicht. Auf die Dauer ist es aber nicht sehr bequem.

Der Rucksack unserer Pacific Crest Trail Packliste

Hyperlite Mountain Gear Southwest 3400: 988 g + Shoulder Strap Pocket 40 g

Alternativen zum Hyperlite Mountain Gear Rucksack gibt es von LiteAF, ZPacks, ULA, Gossamer Gear oder Osprey.

Das Zelt

Das Zelt war für die meisten Nächte auf dem Pacific Crest Trail unser Zufluchtsort. Fast ein halbes Jahr haben wir, bis auf die Zero Days in den Versorgungsorten, in unserem Zelt in der Natur geschlafen. Wir haben Schneestürme, Regenschauer, Gewitter, orkanartige Winde und Moskitoattacken darin ausgestanden. Es gab aber auch Nächte, da haben wir nicht im Zelt geschlafen, sondern unter freiem Himmel. Das nennt man Cowboy Campen und ist unglaublich schön. Nur in unseren Schlafsäcken unter dem atemberaubenden Sternenhimmel zu schlafen war ein unvergessliches Erlebnis auf dem PCT.

Cowboy Camping auf dem PCT

Für Weitwanderungen in der Schweiz haben wir uns das Nemo Hornet 2 gekauft. Das Zelt ist mit 1070 Gramm schön leicht und hat sich auch bewährt. Allerdings hat das Zelt einen Nachteil. Das Nemo Hornet 2 ist nicht für grössere Menschen ausgelegt. Der Grundriss beträgt zwar 215 x 130 cm, doch die Zeltwände, welche sich sehr schräg nach innen verlaufen, reduzieren die Länge massiv. Mit meinen 178 cm Körpergrösse ist das Zelt eigentlich zu kurz. Der Zeltstoff berührt beim ausgestreckten Liegen auf dem Rücken entweder den Schlafsack an meinen Zehen oder an meinem Kopf. Bei kühlen Nächten, wenn sich Kondensat bildet, wird der Schlafsack dabei unweigerlich nass.

Darum haben wir uns entschieden für den PCT das ZPacks Triplex Ultraleicht Zelt zu kaufen. Dies hat mit seinen gerade einmal 622 Gramm das Prädikat Ultraleicht wahrlich verdient. Als Dreier Zelt bietet es ausserdem einiges mehr Platz, was auf einer langen Wanderung wie dem PCT sehr komfortabel ist. Der Grundriss von 230 x 153 cm bietet auch für grössere Menschen genügend Platz. Das Zelt verzichtet komplett auf Gestänge und wird mit zwei Wanderstöcken aufgebaut. Zum Abspannen benötigt es 6 bis 12 Heringe. Wir haben 12 ZPacks Sonic mit einem Gesamtgewicht von 108 Gramm verwendet.

Das Zelt der Pacific Crest Trail Packliste

ZPacks Triplex: 622 g + 12 ZPacks Sonic: 108 g

Alternativen zum ZPacks Zelt gibt es von Big Agnes, Tarptent, MSR, Gossamer Gear oder Nemo.

Die Zeltunterlage

Zum Schutz des sehr dünnen Zeltstoffes empfehlen wir eine Zeltunterlage. Diese Unterlage verlängert die Lebensdauer des Zeltes. Sie schützt den Zeltboden vor Beschädigungen und Löchern und hilft so dein Zelt wasserdicht zu halten. Ausserdem kannst du die Zeltunterlage auch benutzen, wenn du dich in Pausen auf den Boden legen und dich ausruhen möchtest.

Die meisten Anbieter von Zelten haben auch Zeltunterlagen im Angebot. Diese sind optimal auf die Grösse des Zeltes angepasst, aber meist recht teuer. Wir haben uns eine Zeltunterlage aus Tyvek House Wrap zugeschnitten. Dieses Material wird zum Abdichten von Gebäuden verwendet, ist äusserst robust und trotzdem sehr leicht. Du kriegst das Material in vielen Baumärkten. Das Tyvek Groundsheet wiegt für das ZPacks Triplex 180 Gramm.

Tyvek Zeltunterlage: 180 g

Die Thermomatte

Eine gute Schlafunterlage sollte gute Isolationseigenschaften haben, damit sie dich vor der Kälte des Bodens schützt, und sie sollte natürlich bequem sein. Das Schlafsystem, zusammengesetzt aus der Thermomatte und dem Schlafsack, definieren den Komfort für deinen Schlaf auf dem PCT. Guter, erholsamer Schlaf ist wichtig, um dich von den Strapazen der langen und anstrengenden Wandertage zu erholen.

Thermomatten gibt es in voller Körperlänge oder reduziert auf den Oberkörper, um Gewicht zu sparen. Bist du ein Rückenschläfer, kann eine dünne Thermomatte aus Schaumstoff für dich ausreichen. Wenn du etwas mehr Komfort möchtest, eignet sich eine aufblasbare Thermomatte in voller Körperlänge am besten. Wir haben uns für die Therm-a-Rest NeoAir XLite entschieden und waren mit der Wahl voll und ganz zufrieden.

Um beim Schlafen für etwas mehr Komfort zu sorgen, haben wir uns das ultraleichte Kissen von ZPacks gekauft. Das Kissen wiegt nur 40 Gramm und besitzt ein kleines Packmass. Allerdings ist das Material sehr rutschig und knistert unglaublich laut, wie übrigens viele der ultraleichten Materialien. Reni hat ihren Headbuff als Kissenbezug verwendet und ich habe jeweils ein unbenutztes Shirt als Kissenbezug verwendet. So kann das Wegrutschen des Kissens verhindert werden.

Eigentlich wollten wir kein Kissen mitnehmen und die Kleider, sowie die Isolierjacke in einem Packbeutel als Kissen verwenden. Diese Rechnung wäre aber nicht aufgegangen, denn in der Sierra Nevada hatten wir dermassen kalte Nächte, dass wir fast alle Kleider zum Schlafen getragen haben. Der Packbeutel mit den restlichen Kleidern war dann fast leer und wir hätten kein Kissen zum Schlafen gehabt.

Schlafsystem der Pacific Crest Trail Packliste

Marcel: Therm-a-Rest NeoAir XLite Large: 454 g / Reni: Therm-a-Rest NeoAir XLite Regular: 340 g

Alternativen zur Therm-a-Rest Thermomatte gibt es von Nemo, Exped oder Sea to Summit.

Der Schlafsack

Der Schlafsack ist ein weiterer, sehr wichtiger Ausrüstungsgegenstand, bei dem du keine Kompromisse eingehen und auch nicht sparen solltest. Ein guter Schlafsack wird dir das Leben auf einer Langzeitwanderung wie dem PCT erleichtern und komfortabler gestalten lassen. Von ihm kann auch dein Leben abhängen, denn bei kalten Temperaturen hält er dich warm und schützt dich vor Unterkühlung.

Für die Isolation von Schlafsäcken wird entweder Daune oder synthetisches Material verwendet. Daune ist leichter und kompakter, aber auch teurer als die synthetischen Materialien. Dafür sind synthetische Materialien weniger anfällig auf Feuchtigkeit. Es gibt konventionelle Mumienschlafsäcke oder sogenannte Quilts. Die Quilts sind leichter und kompakter, da sie bei der Liegefläche nicht ganz geschlossen sind. Die meisten Hersteller von Schlafsäcken bieten auch Damenmodelle an. Die Isolationsfähigkeit eines Schlafsacks wird mit der Komforttemperatur, der Grenztemperatur und der Extremtemperatur angegeben. Bei der Auswahl eines Schlafsacks solltest du deine Körpergrösse unbedingt beachten und am besten auch testen. Ich habe im Fachgeschäft den Schlafsack meiner Wahl getestet und gemerkt, dass er für meine Körpergrösse zu kurz ist. Am Ende habe ich ein ganz anderes Modell von einem anderen Hersteller gekauft.

Je nach Startdatum können die Temperaturen in der Sierra Nevada noch im zweistelligen Minusbereich liegen. Du solltest auch berücksichtigen, ob du rasch kalt hast beim Schlafen oder ein Warmschläfer bist. Für den PCT empfiehlt sich eine Grenztemperatur zwischen -12 bis -5 °C. Mein Mountain HardWear Phantom 30 F hat die Grenztemperatur von -1 °C und war bei ganz kalten Nächten eher knapp. Renis REI Magma 15 hat eine Grenztemperatur von -10°C und war eine sehr gute Wahl.

Schlafsack auf dem Pacific Crest Trail

Schlafsack Marcel: Mountain HardWear Phantom 30 F: 760 g / Schlafsack Reni: REI Magma 15: 1020 g

Alternativen zum Mountain HardWear und REI Schlafsack gibt es von Western Mountaineering, Feathered Friends, Enlightened Equipment Sea to Summit oder Katabatic.

Den Schlafkomfort im Schlafsack kannst du mit einem Schlafsack Liner zusätzlich erhöhen. Dieser Innenschlafsack schützt deinen Schlafsack vor Schmutz und unangenehmen Gerüchen, denn er kann im Gegensatz zum Schlafsack sehr einfach gewaschen werden. Der Thermolite Reactor von Sea to Summit erhöht die Isolationswirkung deines Schlafsacks um rund 4 °C und fühlt sich im Gegensatz zum Material des Schlafsacks sehr kuschlig an.

Sea to Summit Thermolite Reactor: 230 g

Pacific Crest Trail Packliste – Die Big Four

Unter dem Begriff Big Four werden die vier grossen Ausrüstungsgegenstände Rucksack, Zelt, Schlafsack und Thermomatte zusammengefasst. Es wird auch von den Big Three gesprochen, die aus dem Rucksack, dem Zelt und dem Schlafsystem bestehen. Bei Ultraleichtwanderern wird für diese ein Gewicht unter 3 kg angestrebt.

Die Big Four von Marcel:

Rucksack: 979 g + 40 g = 1019 g
Zelt + Heringe + Unterlage: 622 g + 108 g + 180 g = 910 g
Schlafsack + Liner: 760 g + 230 g = 990 g
Thermomatte + Kissen: 453 g + 40 g = 493 g
The Big Four von Marcel: 3412 g

Die Big Four von Reni:

Rucksack: 896 g 40 g = 936
Schlafsack + Liner: 1020 g + 230 g = 1250 g
Thermomatte + Kissen: 340 g + 40 g = 380 g
The Big Four von Reni: 2566 g

Würden wir das Gewicht unseres Zeltes auf zwei Personen aufteilen, wären wir bei einem Gewicht von 2990 g. Also ganz wenig unter dem Ziel von 3 kg, das Ultraleichtwanderer anstreben.

Weitere Ausrüstungsgegenstände auf unserer Pacific Crest Trail Packliste

Das Sitzkissen

Bereits auf Mehrtageswanderungen in der Schweiz haben wir die Vorzüge eines Sitzkissen schätzen gelernt. Regelmässige Pausen beim Wandern sind wichtig und mit einem Sitzkissen kann man sich fast überall hinsetzten. Die kleine zusammenklappbare Schaumstoffmatte schützt vor Schmutz, Feuchtigkeit, Kälte und spitzen Steinen. Mit gerade mal 55 g ist sie leicht und auch multifunktional. Wir haben sie auch als Windschutz beim Kochen, als Spritzschutz gegen Regen im Zelt und als Unterlage für die Rucksäcke bei dreckigem, staubigem Boden benutzt.

Sitzkissen Decathlon: 55 g

Die Stirnlampe

Die Stirnlampe haben wir regelmässig benutzt. Wir sind oft vor dem Sonnenaufgang aufgestanden, haben unser Frühstück und einen Kaffee im Licht der Stirnlampe zubereitet und sind dann in den Sonnaufgang hineingewandert. Ich hatte eine billige Stirnlampe von Decathlon dabei, die dafür ausreichend war. Beim Aufstieg auf den Mount Whitney sind wir um 2 Uhr in der Nacht losgelaufen und ohne Stirnlampe hätten wir den Weg durch den Schnee nicht gefunden. Allerdings wäre ich da sehr froh um eine richtig gute Stirnlampe gewesen. Meine Billig-Stirnlampe war gegenüber der Petzl von Reni ganz klar im Nachteil. Das nächste Mal würde ich bei der Stirnlampe auf gute Qualität schauen.

Die Stirnlampe auf dem Pacific Crest Trail

Marcel: Decathlon Forclaz Onnight 50: 65 g Reni: Petzl Actik Core: 75 g

Alternativen zur Stirnlampe vom Discounter gibt es von Petzl, Black Diamond oder Yalumi.

Die Notfalldecke / Der Notfall Biwaksack

Wir hatten Beide eine Notfalldecke dabei. Gebraucht haben wir diese zum Glück nicht. Allerdings stand ich einmal kurz davor die Decke hervorzuholen. Als wir unerwartet in eine Sturmfront mit heftigem Regen, orkanartigem Wind und Temperatursturz gelaufen sind. Ich war nahe der Unterkühlung und nur noch das notfallmässige Aufstellen unseres Zeltes, sofortiger Kleiderwechsel und das Verkriechen in den Schlafsack haben geholfen. Die Notfalldecke oder auch der Notfall Biwaksack ist eine superdünne Folie. Wir hatten zwei unterschiedliche Notfalldecken dabei. Die eine wiegt gerade mal 50 g, die andere 115 g. Sie schützen vor Unterkühlung oder Überhitzung und sind auf Touren im Gebirge sehr zu empfehlen.

Marcel: Notfalldecke 210 x 130 cm: 50 g. Reni: Notfall Biwaksack Simond 210 x 90 cm: 115 g

Alternativen zum Biwaksack von Simond gibt es von Ortovox oder Bramble.

Das Taschenmesser

Natürlich kann man als Schweizer nicht ein Abenteuer wie den PCT angehen, ohne ein Schweizer Taschenmesser dabei zu haben. Das Taschenmesser ist multifunktional und kann für vieles eingesetzt werden. Man kann damit Bären bekämpfen, Lachse filetieren, Bordeaux Weine öffnen und vieles mehr. Für diese Dinge haben wir es allerdings auf dem PCT nicht gebraucht. Wir haben unser Taschenmesser aber gebraucht um Lebensmittel wie Käse, Würste oder Äpfel zu schneiden, wenn wir diese Dinge dabeihatten. Ich habe es aber auch gebraucht, um die Spitzen an unseren Trekkingstöcken zu reparieren. Die Pinzette haben wir ab und zu benutzt und auch den Flaschenöffner und den Korkenzieher. Reni hatte ein kleines Supertool in Kreditkartengrösse mit dabei. Die Pinzette und die kleine Schere haben wir öfters benutzt und mit dem kleinen Schraubendreher konnten wir die lockeren Schrauben unserer Sonnenbrillen nachziehen.

Taschenmesser auf dem Pacific Crest Trail

Marcel: Victorinox Taschenmesser: 75 g. Reni: Victorinox Swiss Card Classic: 26 g

Die Trowel

Was ist denn eine Trowel? Wir haben diese jeden Tag gebraucht und sie gehört eigentlich auf einem Wanderausflug in die Natur zwingend dazu. Die Trowel ist eine kleine, ultraleichte Schaufel und wird benutzt, um das tägliche Geschäft so naturschonend wie möglich zu erledigen. Entlang des PCT gibt es natürlich nicht alle paar Kilometer eine Toilette und so muss die Notdurft in der Natur erledigt werden. Der Platz dafür sollte mindestens 60 m von Wasserquellen, dem Wanderweg und vom Camp entfernt sein. Das Loch sollte zwischen 15 und 20 cm tief sein und das Klopapier nimmt man am besten mit. Wir haben für unsere Abfälle einen Ziploc Beutel verwendet und darin all unsere Abfälle bis zur nächsten Entsorgungsmöglichkeit mitgetragen. Wenn man sich im Revier von Bären befindet, gehört dieser Abfallbeutel in den Bärenkanister oder den bärensicheren Beutel.

The Deuce #2 UL Backcountry Trowel: 17g

Die Kochausrüstung unserer Pacific Crest Trail Packliste

Der Gaskocher / Feuerzeug / Gaskartusche

Es gibt Weitwanderer, die komplett auf einen Kocher verzichten und so einiges an Gewicht einsparen können. Kocher, Topf, Geschirr und Brennstoff wiegen rasch einmal zwischen 500 und 1000 g. Ohne einen heissen Tasse Kaffee am Morgen geht bei uns aber auch auf einer Weitwanderung wie dem PCT gar nix! Nach einem anstrengenden Wandertag durch die atemberaubende Landschaft haben wir es sehr genossen ein heisses Abendessen zuzubereiten. Und um an kalten Morgen in der Sierra Nevada mit -10 °C aus dem Zelt zu kriechen, hat uns ein heisses Porridge mit der nötigen Energie versorgt.

Auf dem Markt gibt es Kocher für Brennstoffe aller drei Aggregatszustände. Kocher mit Festbrennstoffen wie Esbit sind sehr leicht und kompakt. Ebenso die Trangia Kocher, die mit Alkohol betrieben werden. Trotzdem sind Gaskocher am beliebtesten auf dem PCT. Sie sind sehr einfach zu bedienen, haben eine gute Leistung und die Gaskartuschen sind an vielen Orten entlang des PCT erhältlich.

Der MSR Pocket Rocket ist ein beliebter Gaskocher und hat sich auch bei uns bewährt. Wir mochten die kompakten Packmasse, das geringe Gewicht, die starke Leistung und die gute Qualität des Kochers. Gaskartuschen für die Gaskocher gibt es entlang des PCT in vielen Geschäften zu kaufen. Es gibt drei verschiedene Grössen. Die Kleinste 4 oz / 110 g Kartusche wiegt 210 g, die Mittlere 8 oz / 227 g Kartusche wiegt 371 g und die Grosse 16 oz / 450 g Kartusche wiegt stolze 652 g. Wir hatten immer die mittler Kartusche dabei. Diese hat uns mit heissem Kaffee und Porridge am Morgen und heissem Abendessen jeweils etwa 10 bis 14 Tage gereicht.

Gaskocher auf dem Pacific Crest Trail

MSR Pocket Rocket: 73 g + Feuerzeug BIC: 20 g + Gaskartusche: 374 g

Alternativen zum MSR Kocher gibt es von SOTO, BRS oder Jetboil.

Der Kochtopf aus leichtem Titan

Willst du warme Mahlzeiten oder heiss Wasser zubereiten, brauchst du einen Kochtopf. Wenn du allein unterwegs bist, kommst du unter Umständen mit einem Topf der gleichzeitig als Tasse dient aus. Dieser sollte ein Fassungsvermögen von mindestens 600 ml haben. Bist du, so wie wir, zu zweit unterwegs, ist es angenehm einen grösseren Kochtopf und zwei Tasse zu haben. Für zwei Personen sollte der Kochtopf mindestens 1000 ml Fassungsvermögen aufweisen.

Titantöpfe sind sehr leicht und robust. Ein Deckel hilft Energie zu sparen und einklappbare Griffe reduzieren das Packmass. Wir hatten einen Titankochtopf mit 1350 ml von Toaks dabei. Dieser hat sich bewährt und zum Packen hat er genau über meinen Schlafsack gepasst. Zu Beginn des PCT hatten wir zwei Schalen zum Essen mit dabei. Diese haben wir aber rasch in einer Hiker Box deponiert. Das Porridge zum Frühstück und das Abendessen haben wir direkt aus dem Topf gegessen.

Kochtopf auf dem Pacific Crest Trail

Toaks Titanium 1350 ml: 148 g

Alternativen zum Toaks Kochtopf gibt es von SnowPeak, MSR oder Evernew.

Die Tasse aus leichtem Titan

Am Morgen aufstehen und keinen heissen Kaffee trinken zu können, geht für uns einfach nicht. Darum haben wir uns den Luxus einer Tasse für den PCT gegönnt. Die Titantasse von Toaks mit 375 ml wiegt nur 62 Gramm.

Toaks Titanium Cup 375 ml: 62 g

Alternativen zur Toaks Tasse gibt es von SnowPeak, MSR oder Robens.

Das Essbesteck aus leichtem Titan

Titan bewährt sich auch für das Essbesteck. Wir haben uns die sogenannte Spork von Snow Peak gekauft. Das ist eine Mischung aus Löffel und Gabel. Die Gabelzinken haben wir nie gebraucht und wir würden eher einen normalen Löffel kaufen.

Snow Peak Titanium Spork: 17 g

Alternativen zur Snow Peak Spork gibt es von Toaks oder Sea to Summit.

Der Kaffeefilter

Wir lieben guten Kaffee. Am liebsten einen echten Barista Kaffee aus frisch gemahlenen Bohnen, extrahiert mit einer guten Maschine. Natürlich müssen wir an Wandertagen auf dem PCT darauf verzichten. Trotzdem muss nach dem Aufwachen ein heisser Kaffee her und da gibt es zum Glück auch beim Wandern verschiedene Möglichkeiten. Filterkaffee oder lösliches Pulver zum Beispiel.

Begonnen haben wir den PCT mit einem GSI Outdoors Ultralight Java Drip. Dieser kompakte Filter wiegt nur 113 Gramm und passt auf jede Kaffeetasse. Der frisch gebrühte Kaffee ist lecker, aber das Handling für die zweite Tasse etwas aufwändig. Nach ein paar Wochen haben wir auf löslichen Kaffee in Portionen umgestellt und ich später auf heisse Schokolade.

Kaffeefilter auf dem Pacific Crest Trail

GSI Outdoors Ultralight Java Drip: 113 g

Alternativen zum GSI Outdoors Ultralight Java Drip sind löslicher Pulverkaffe oder heisse Schokolade.

Der Wasserfilter

Mit dem Thema Wasser wirst du dich während des PCT jeden Tag beschäftigen. Wo gibt es Frischwasser? Wie viel Wasser muss ich mittragen? Diese Fragen werden dich jeden Tag aufs Neue beschäftigen. Wir haben viel Zeit mit der Planung der nötigen Wasserversorgung unserer Körper verbracht und das Wasserfiltern wurde zur täglichen Routine auf dem Trail.

Wie wichtig die Versorgung mit gutem Trinkwasser ist, hat Reni am eigenen Leib erfahren. Nachdem wir in der Sierra Nevada auf das Filtern des Wassers verzichtet haben, weil es so viel glasklares und eiskaltes Schmelzwasser direkt aus den Schneefeldern gab, haben wir den Zeitpunkt verpasst wieder mit Filtern zu beginnen. Vor Kennedy Meadows North hat es Reni dann erwischt. Einmal Wasser am falschen Ort aufgefüllt und schon hat sie den Giardia Parasit erwischt. Sie musste dann einen kleinen Teil des PCT auslassen, um ärztlich versorgt zu werden.

Solche Zwischenfälle können mit dem Filtern von Wasser vermieden werden. Für die Behandlung von Wasser stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Filtern mit einem Hohlfaserfilter, behandeln des Wassers mit UV-Strahlen oder die Chemische Behandlung. Der grosse Teil der PCT Hiker verwendet die Hohlfaserfilter. Auch wir haben uns dafür entschieden. Diese Filter sind klein, leicht und günstig. Sie filtern auch Schwebeteilchen und Partikel aus dem Wasser. Allerdings müssen sie gepflegt werden. Die Filter sollten regelmässig ausgespült und dürfen auf keinen Fall Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ausgesetzt werden. Während kalten Nächten war der Filter mein Schlafpartner im kuschligen Schlafsack.

Zu Beginn des PCT hatten wir den Sawyer Mini dabei, den wir bereits auf Mehrtageswanderungen in der Schweiz benutzt haben. Dieser ist mit 65 Gramm ein richtiges Leichtgewicht. Allerdings wurde die Durchflussmenge, nach dem oft nicht gerade sauberen Wasser im südkalifornischen Wüstenabschnitt, immer weniger. Wir sind dann auf den grösseren Sawyer Squeeze (85 Gramm) mit doppelter Durchflussmenge umgestiegen.

Für Notfälle haben wir zusätzlich auch eine Packung der Micropur Entkeimungstabletten von Katadyn dabeigehabt. Die 100 Tabletten mit einem Gewicht von 20 g hätten für 100 l Wasserentkeimung gereicht. Im Gegensatz zum Hohlfaserfilter der sofort Trinkwasser liefert, benötigt die chemische Behandlung des Wassers allerdings 30 Minuten.

Sawyer Squeeze: 85 g

Alternativen zum Sawyer Squeeze gibt es von Katadyn, Platypus, SteriPEN, Aquamira oder Micropur.

Der Wasserbeutel

Wie bereits oben erwähnt, ist genügend Wasser auf dem PCT von grösster Bedeutung. Vor allem auf dem ersten Teil durch die Wüsten Kaliforniens sind die natürlichen Wasserquellen teilweise sehr weit auseinander und grössere Mengen Wasser müssen mitgetragen werden. Der längste Abschnitt ohne natürliche Wasserquellen ist über 60 Meilen und kann eigentlich nur dank den grossen Wasserdepots von Trail Angels bewältigt werden.

Für diese langen Abschnitte ohne natürliche Wasserquellen hatten wir einen Wasserbeutel von Platypus mit 2 Liter Fassungsvermögen dabei. Im Süden von Kalifornien haben wir den Beutel regelmässig gebraucht. Wir haben den Beutel immer dann verwendet, wenn die 2.5 Liter Wasser, die wir in normalen Trinkflaschen dabeihatten, nicht ausgereichten. Als Trinkflaschen haben sich die Smartwater Flaschen, die von den meisten PCT Hikern verwendet werden, sehr gut bewährt.

In der Sierra Nevada, Oregon und Washington war meist genügend Wasser in regelmässigen Abständen vorhanden und wir haben den Beutel nur noch sporadisch benötigt. Die natürlichen Wasserquellen sind natürlich auch stark davon abhängig, ob du früh dran bist oder eher später in der Saison wanderst, wenn bereits einige der natürlichen Wasserquellen versiegt sind.

Platypus Platy Water Bottle 2 l: 37 g

Alternativen zur Platypus Platy Water Bottle 2 l gibt es von Katadyn oder CNOC.

Der bärensichere Essensbeutel

Bärensichtungen sind fast auf dem gesamten PCT möglich. Die grössten Chancen, einem Bär zu begegnen, bestehen in der Sierra Nevada. Darum muss auf diesem Abschnitt des PCT auch ein Bärenkanister mitgeführt werden. Doch auch auf dem restlichen Teil des PCT gibt es Bären und darum ist ein bärensicherer Behälter empfehlenswert. Alle Lebensmittel und auch Pflegeprodukte müssen darin verstaut werden. Der bärensichere Beutel ist aus sehr robustem Stoff genäht und mit dem richtigen Knoten verschlossen, kann dieser von einem Bär nicht geöffnet werden. Wie beim Bärenkanister wird so der Proviant vor dem Zugriff der Bären geschützt.

Der bärensichere Essensbeutel sollte für die Nacht ausserhalb der Reichweite von Bären an einen Baum gehängt werden. Dazu braucht man eine Schnur. Die Theorie besagt, dass man sich einen Baum mindestens 60 m vom Camp entfernt sucht, der einen weit ausladenden dicken Ast in mindestens 4.5 m, besser 6 m Höhe sucht. Der Baum sollte am besten Downwind vom Camp sein, damit der leckere Duft nicht zum Camp weht und der Bär aus Versehen über das Zelt stolpert. Nun wird das eine Ende der Schnur mit einem Gewicht beschwert und über diesen Ast geworfen. Hat man das geschafft, befestigt man den mit Lebensmitteln gefüllten Bärenbeutel daran, zieht ihn in die Höhe und verknotet das Ganze so, dass der Bär nicht an den Bärenbeutel kommt. Der Bärenbeutel sollten dann mindestens 2 m vom Baumstamm und 3 m vom Boden entfernt hängen.

Diese Theorie klingt ja plausibel. Nur haben wir auf dem PCT ganz oft in der Nähe unseres Schlafplatzes einfach keinen Baum mit weit ausladendem Ast gefunden. Oft gab es nicht mal Bäume oder nur niedrige Büsche. Tannen mit Ästen bis zum Boden sind auch nicht geeignet und so haben wir den Bärenbeutel oft neben unser Zelt gelegt. Probleme hatten wir zum Glück nie und nur einmal ist uns auf der gesamten Strecke ein Bär auf dem PCT begegnet.

Um den Bärenbeutel aufzuhängen hatten wir eine 15 m lange Reep Schnur dabei. Diese haben wir auch ab und zu als Wäscheleine und zum Abspannen des Zeltes verwendet.

Ursack Major XL: 250 g + Reep Schnur: 115 g

Die Packbeutel

Damit die gesamte Ausrüstung einfacher zu organisieren ist und als zusätzlichen Schutz gegen Nässe, haben wir alles in zwei ultraleichte Packsäcke verstaut. Im einen Packbeutel war das Schlafsystem, sowie ein paar Kleinigkeiten und im anderen die ganzen Kleider und Pflegeprodukte. Das hat sich sehr gut bewährt und auch beim raschen Rucksack packen geholfen.

Packbeutel gibt es von Sea to Summit, Exped oder Osprey

Die Kleider unserer Pacific Crest Trail Packliste

Die Isolierjacke

Die Isolierjacke oder auch «Puffy», wie sie in Amerika genannt wird, war für uns ein fast täglicher Begleiter. Reni hat die ersten Wochen ihre grüne Isolierjacke von Enlightened Equipment teilweise 24 Stunden am Tag getragen. So oft, dass sie sogar ihren Trailnamen durch diese grüne Jacke gekriegt hat. Froggy. Da wir den PCT früh in der Saison starteten, waren die Nächte oft kalt und auch am Tag war es angenehm frisch zum Wandern. Sobald wir nicht gewandert sind, haben wir die Isolierjacke angezogen, um warm zu bleiben.

Als Isolierjacke kommen Steppjacken mit Daunen oder synthetischer Füllung in Frage. Wir haben uns für die synthetische Variante entschieden, da diese weniger anfällig auf Feuchtigkeit und Nässe sind. Während feuchte Daunen zusammenkleben und dadurch die Isolationswirkung sinkt, behalten synthetische Isolierjacken auch bei Nässe ihre Isolationswirkung. Im Gegensatz zu den handelsüblichen Daunenjacken, die wir in Europa kennen, gibt es in den USA einige Hersteller, die sich auf ultraleichte Modelle spezialisiert haben. Die sind um einiges leichter als was wir bisher kannten. Wir haben uns für die auf dem PCT sehr verbreitete und bewährte Enlightended Equipment Torrid entschieden. Mit dieser Entscheidung sind wir mehr als nur glücklich, denn die Jacke hat sich super bewährt und wird uns auch in Zukunft auf Wanderungen begleiten.

Isolierjacke auf dem Pacific Crest Trail

Enlightened Equipment Torrid: 220 g

Alternativen zur Enlightened Equipment Torrid gibt es von Mountain HardWear, Patagonia, Arc’teryx oder Feathered Friends.

Die Regenjacke

Zum Glück haben wir die Regenjacke nur sehr selten gebraucht, um uns vor Regen zu schützen. Während der gesamten 4265 km des PCT hatten wir nur drei Mal Regen. Trotzdem würden wir die Regenjacke auch beim nächsten Mal auf keinen Fall zu Hause lassen. Denn die Regenjacke schützt nicht nur vor Regen. Wir haben sie immer wieder getragen. Zum Schutz gegen Schnee, Wind, Kälte und in Oregon hauptsächlich zum Schutz vor Moskitohorden.

Die 140 Gramm, welche unsere Regenjacke von Enlightened Equipment wiegt, lohnen sich also auf jeden Fall. Das Wetter kann bei einer Wanderung gerade in den Bergen jederzeit rasch umschlagen und eine Regenjacke kann bei Extremsituationen dein Leben retten.

Regenjacke auf dem Pacific Crest Trail

Enlightened Equipment Visp: 140 g

Alternativen zur Enlightened Equipment Visp gibt es von Outdoor Research, Montbell, Patagonia, Arc’teryx, Marmot oder ZPacks.

Die Regenhose

Im Vergleich zur Regenjacke haben wir die Regenhosen noch weniger oft gebraucht. Allerdings gab es ein paar Extremsituationen, in denen wir sehr froh waren, Regenhosen dabeizuhaben. Bei starkem Regen, zwei Schneestürmen einigen sehr kalten Wandertagen und gegen die Moskitos in Oregon. Die Regenhosen aus dem Discounter hatten wir bereits und wir haben es nicht bereut, dass wir keine neuen teuren Regenhosen gekauft haben. Hätten wir mehr Regen gehabt, würden wir vielleicht anders darüber denken.

Als Alternative zur Regenjacke und Regenhosen könnte auch ein Regenponcho dienen. Wir hatten auf der Via Alpina quer durch die Schweiz einen Regenponcho dabei. Für den PCT würden wir aber definitiv wieder Regenjacke und Regenhose wählen. Diese Variante ist für uns flexibler und der Schutz gegen Wind, Kälte und vor allem Moskitos ist besser. Einen weiteren Einsatz gibt es für die Regenklamotten. Stell dir vor, du bist in einem Versorgungsort und möchtest all deine Kleider waschen. Dann bleibt dir unter Umständen nur noch die Regenkleidung übrig, um dich einzukleiden, während deine Kleider in der Waschmaschine sind.

Billigprodukt aus dem Discounter: 190 g

Alternativen zum Billigprodukt aus dem Discounter gibt es von Marmot, Outdoor Research, Montbell, Vaude, Arc’teryx oder ZPacks.

Das Langarm-Shirt

Für kühle Temperaturen hatten wir ein Langarm-Shirt dabei. Dieses haben wir oft am Morgen getragen, bis die Sonne uns genügend aufgewärmt hat. Auch am Abend, nach einem anstrengenden Wandertag, waren wir oft froh um das Langarm-Shirt. In der Sierra Nevada haben wir das Langarm-Shirt über längere Zeit für 24 Stunden am Tag getragen, um uns warm zu halten. Wie bereits früher erwähnt waren wir relativ früh auf dem PCT unterwegs. Wenn du eher spät startest, kannst du unter Umständen auf ein Langarm-Shirt verzichten und die Isolierjacke tragen, wenn es kühl wird.

Die Thermo-Unterwäsche

Zusätzlich zur normalen Unterwäsche und dem Langarm-Shirt hatten wir noch ein Set langärmliger Thermounterwäsche dabei. Diese haben wir in der Sierra Nevada für ein paar Wochen Tag und Nacht getragen und waren sehr froh darum. Die langen Hosen habe ich bei Versorgungsstopps oft mit den Shorts darüber getragen, wenn der Rest der Kleider in der Waschmaschine steckte. Ob du Thermounterwäsche mittragen möchtest, musst du für dich entscheiden. Wir waren auf jeden Fall froh sie dabei zu haben.

Die Shorts

Die Shorts habe ich oft als zusätzliche Schicht um die Hüften getragen, wenn es sehr kalt war oder zum Schlafen. Auch während der Versorgungsaufenthalte in der Stadt oder an sehr heissen Tagen war ich froh um die leichten und luftigen Shorts.

Die Wollmütze

Die Wollmütze haben wir erstaunlich viel getragen. Nicht nur am frühen Morgen und am Abend, wenn es kalt wurde, sondern auch während dem Tag zum Wandern. Der Wind oder die Temperatur waren oft empfindlich kühl, sodass wir regelmässig die Mütze hervorgeholt haben, um unsere Ohren und den Kopf warm zu halten.

Wollmütze auf dem Pacific Crest Trail

Die Handschuhe

Die Handschuhe, die wir aus der Schweiz mitgebracht haben, mussten wir schnell ersetzen. Zu oft haben wir die Handschuhe gebraucht, die jedoch unsere Finger einfach nicht richtig warmgehalten haben. Noch vor der Sierra Nevada, in Kennedy Meadows, haben wir uns dann Neue gekauft. Am besten wäre die Kombination aus Fingerhandschuhen und einem wasserdichten Fausthandschuh darüber. Die Black Diamond Wind Hood Softshell Gloves bieten eine kombinierte Alternative in einem. Es sind isolierte Fingerhandschuhe mit Ziegenleder an der Handfläche und einem wasserdichten Fausthandschuh, der darübergestülpt werden kann. Selbst am Ende des PCT in Washington haben wir die Handschuhe an einigen kalten Vormittagen wieder hervorgeholt.

Der Headbuff

Der Headbuff ist ein kleines, leichtes und erstaunlich vielseitiges Multitalent. Und er wiegt nur 40 Gramm. Wir haben ihn bei kaltem Wetter als Halswärmer getragen, haben ihn über die Ohren gezogen, um diese zu wärmen, haben ihn bei der Besteigung von Mount Whitney bei eisigen Temperaturen – unter -10 °C und heftigem Wind – über den Mund und die Nase gezogen, um die Atemwege zu schützen. Zudem ist er als Schweissauffangband um das Handgelenk zu brauchen. Reni hat den Headbuff ausserdem als Kissenbezug über dem extrem rutschigen Ultraleichtkissen verwendet

Das Moskitonetz für den Kopf

Einer der leichtesten Ausrüstungsgegenständen ist das Moskitonetz für den Kopf. Ganz lange haben wir dieses zwar gar nicht gebraucht. In Oregon wurde es dann aber zu unserem täglichen Begleiter. Das Netz über den Kopf zu ziehen, widerstrebt mir zwar völlig. Ich fühle mich eingeengt, kann kaum mehr sehen, wo ich hintrete, und beginne zu schwitzen. Doch an manchen Tagen waren die Moskitohorden, die uns durch die Wälder von Oregon gefolgt sind, so was von krass, dass selbst ich in voller Regenmontur und mit Moskitonetz über dem Kopf durch den Wald gestolpert bin.

Moskitonetz für den Kopf PCT

Die Campschuhe

Lange haben wir uns überlegt, ob wir Campschuhe brauchen oder nicht. Reni hat Flipflops mitgenommen. Ich hatte zu Beginn keine Campschuhe dabei. Bei einem Versorgungsstopp in einer Stadt habe ich mir dann auch ein paar Flipflops gekauft und wir haben die Campschuhe sehr oft benutzt. Auch an Zero Days sind die Flipflops sehr oft zum Einsatz gekommen und wären beim nächsten Mal wieder mit dabei.

Camp Schuhe auf dem Pacific Crest Trail

Die Pacific Crest Trail Packliste der Ausrüstungsgegenstände die wir am Körper hatten

Die Trailrunning Schuhe

Die Schuhe sind mitunter die am meisten diskutierten Ausrüstungsgegenstände des PCT. Kein Wunder, denn welch anderer Ausrüstungsgegenstand kann zu grossen Schmerzen führen wie die falschen Schuhe? Die Frage, welche Schuhe denn nun die «Richtigen» sind, kann so nicht beantwortet werden. Zu individuell sind die Füsse und Vorlieben verschiedener Wanderer.

Im Wanderland Schweiz herrscht immer noch die Meinung, dass bei Wanderungen in den Bergen nur «richtige» Wanderschuhe (je höher über den Knöchel, desto besser) verwendet werden sollen. Auf Wanderungen in der Schweiz wurden wir mit unseren farbigen Trailrunnern immer wieder komisch angeschaut und darauf angesprochen, dass wir nicht mit Turnschuhen durch die Berge wandern sollten.

Das sieht auf dem PCT und auch anderen Langzeitwanderungen ganz anders aus. Trailrunner sind ganz klar die am meisten verbreitete Schuhart für diese Wanderungen. Wir können die Wanderer mit hohen Wanderstiefeln, die wir während des PCT gesehen haben, an einer Hand abzählen. Auch wir sind bis vor einigen Jahren immer mindestens mit richtig stabilen Trekkingschuhen oder Wanderschuhen gewandert. Inzwischen sind wir aber klare Befürworter von den leichten und trotzdem stabilen Trailrunning Schuhen für Weitwanderungen.

Die Vorteile der Trailrunner liegen auf der Hand. Sie sind viel leichter als herkömmliche Wanderschuhe oder gar Wanderstiefel. Sie bieten dem Fuss viel mehr Flexibilität und Bewegungsfreiheit. Sie sind viel atmungsaktiver als Schuhe aus Leder. Sie trocknen viel schneller als herkömmliche Wanderschuhe. Auch auf schwierigem Untergrund wie losen Steinen, Felsen, Schnee und Eis haben sich unserer Trailrunner bestens bewährt. Wir haben auch die Gipfelbesteigung von Mount Whitney, dem höchsten Berg von den USA ausserhalb von Alaska, damit bewältigt.

Die Füsse schwellen durch Hitze und die enorme Belastung der Füsse an. Viele PCT Hiker kaufen darum ihre Schuhe eine Nummer grösser als normal. Einige der Hersteller von Trailrunning Schuhen bieten auch eine breitere Version ihrer Schuhe an. Bei uns hat sich die breite Version und eine Nummer grösser bestens bewährt. Auf die wasserdichte Versionen, welche einige Hersteller anbieten, würden wir verzichten. Wasserdicht ist die Goretex Membrane eh nur für kurze Zeit und am Fussgelenk läuft sowieso Wasser in die Schuhe. Ausserdem sind die Schuhe dann weniger atmungsaktiv, trocknen weniger schnell und sind erst noch teurer.

Auf dem PCT haben wir sehr oft den Altra Lone Peak und den Hoka One One Speedgoat gesehen. In der Schweiz habe ich den Altra Schuh auf der Via Alpina getestet, war aber nicht wirklich mit dem Schuh zufrieden. Der Hoka One One Speedgoat 4 hat sich für uns beide total gut bewährt. Leider wurde inzwischen der Speedgoat 5 auf den Markt gebracht. Nach dem PCT habe ich mir einen solchen gekauft. Leider bin ich, wie auch viele andere Hiker, mit denen wir gesprochen haben, sehr unzufrieden damit. Anscheinend wurde an den Materialien zu sehr gespart und der Schuh fällt bereits nach kurzer Zeit völlig auseinander.

Während der 4265 km auf dem PCT mussten wir vier Mal die Schuhe ersetzen. Die Trailrunning Schuhe halten rund 500 Meilen und sollten dann ersetzt werden. Wir haben beim Sportgeschäft REI im Onlineshop die neuen Schuhe bestellt und diese auf das Postbüro im nächsten Versorgungsort senden lassen. Das hat jedesmal prima geklappt.

Trailrunning Schuhe auf dem Pacific Crest Trail

Hoka OneOne Speedgoat 4: 612 g

Alternativen zu den Hoka One One Speedgoat 4 gibt es von Altra, Brooks, Topo, Salomon oder Merrell.

Die Socken

Das Zusammenspiel zwischen Schuhen und Socken ist für die Füsse unglaublich wichtig. Bei täglichen Distanzen von rund 40 Kilometern werden die Füsse extremen Belastungen ausgesetzt und aufs äusserste strapaziert. Nur wenn die Schuhe und Socken perfekt sitzen und auf die Füsse abgestimmt sind, ist auf Dauer ein blasenfreies Wandern möglich. Druckstellen und Feuchtigkeit sind Hauptgründe für Blasen an den Füssen. Mit passenden Schuhen und Socken kann den Druckstellen vorgebeugt werden. Feuchtigkeit kann durch atmungsaktive und schnelltrocknende Schuhe sowie Socken minimiert werden. Wir haben versucht so oft wie möglich bei Pausen die Schuhe auszuziehen und die Füsse auszulüften. Waren die Socken nass, haben wir diese an den Rucksack gehängt und das Ersatzpaar angezogen.

Wir haben einige verschiedene Socken durchprobiert bis wir schlussendlich doch bei den Darn Tough gelandet sich. Darn Tough Socken sind bei PCT Hikern unglaublich beliebt. Wir haben bereits mit den Merino Socken von Icebreaker gute Erfahrungen gesammelt und schwören auf einen hohen Anteil an Merino Wolle. Socken mit hohem Anteil an synthetischem Material trocknen zwar schneller, unsere Erfahrungen damit waren aber nicht so gut. Was bei Anfälligkeit für Blasen aber helfen kann sind dünne Zehensocken, die unter den normalen Socken getragen werden. Diese vermeiden das Scheuern der Zehen aneinander. Die Injinji Zehensocken sind bei PCT Hikern sehr beliebt.

Die Darn Tough Socken gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Unterschiedliche Längen, unterschiedliche Dicken und Zusammensetzung der Materialien. Halbhohe Socken mit leichter bis mittlerer Dicke haben sich für uns während dem PCT am besten bewährt. Das Allerbeste an den Darn Tough Socken ist aber die lebenslange Garantie. Haben die Socken ein Loch, können sie beim nächsten Händler, der beim Austauschprogramm teilnimmt, gegen Neue ausgetauscht werden. Wir haben zwei Paar Socken gekauft und diese etwa fünf Mal bei Sportgeschäften in Versorgungsorten unterwegs gegen Neue ausgetauscht. Wir haben verschiedene Modelle probiert und waren mit allen zufrieden.

Socken auf der Pacific Crest Trail Packliste

Die Darn Tough Hiker Quarter Midweight Socken haben einen Materialmix von 61 % Merino, 37 % Nylon und 2 % Spandex.

Darn Tough Hiker Quarter Midweight: 60 g

Alternativen zu den Darn Tough Socken gibt es von Smartwool, Injinji, Falke oder Icebreaker.

Die Gamaschen

Die kurzen Trailrunning Gamaschen sind fast schon so etwas wie ein Erkennungszeichen der PCT Hiker. Auch für uns haben sich die Gamaschen bewährt. Bereits auf der Via Alpina haben wir sie benutzt und waren sehr damit zufrieden. Den Nutzen spüren wir immer dann, wenn wir Wandern ohne die Gamaschen. Immer wieder finden Steine, Sandkörner, kleine Zweige oder Blätter den Weg in die Schuhe. Und genau diese kleinen Dinge beginnen dann zu kratzen und bilden Druckstellen.

Die Gamaschen sind aus elastischem Material, werden mit einem kleinen Haken an den Schuhbändeln eingehängt und am Fersen auf der Rückseite des Schuhs mit einem Klett befestigt. Sie gehen über den Knöchel und schützen so vor dem Eindringen von Partikeln. Sandkörner und Steine, die zwischen deinen Füssen, Socken und Schuhen reiben, verringern auch die Lebensdauer der Schuhe und vor allem deiner Socken. Wir können die Trail Gaiters von Altra wärmstens empfehlen.

Gamaschen auf dem Pacific Crest Trail

Altra Trail Gaiters: 30 g

Alternativen zu den Altra Trailrunner Gamaschen gibt es von Dirty Girl.

Die Trekkingstöcke

Bis vor kurzem sind wir nie mit Trekkingstöcken gewandert. Erst als wir uns um das Thema Langzeitwandern kümmerten, sind wir auf darauf gestossen und haben sie getestet. Auf der Via Alpina haben wir die Trekkingstöcke dabeigehabt und waren begeistert. Gerade beim Wandern in unwegsamem Gelände, bei Flussdurchquerungen, steilen Auf- und Abstiegen sowie im Schnee sind die Stöcke sehr hilfreich. Vor allem wenn man auf dem Rücken einen 15 kg schweren Rucksack trägt, fällt einem die Balance leichter.

Es gibt verschiedene Modelle. Du kannst wählen zwischen Aluminium oder den meist etwas leichteren Kohlefaserstöcken. Es gibt Stöcke mit fixer Länge, solche die zusammengefaltet werden können oder Teleskopstöcke. Da unser Zelt mit zwei Trekkingstöcken aufgebaut wird, kamen für uns nur Stöcke mit Höhenverstellung in Frage. Diese sind zwar generell etwas schwerer, wegen dem Verstellmechanismus, dafür sind sie flexibler. Die Griffe gibt es in den Ausführungen mit dem Naturprodukt Kork oder Schaumstoff. Wir haben beides getestet und würden in Zukunft beide die mit Schaumstoffgriffen wählen.

Schlussendlich haben wir uns für die sehr leichten Teleskop Trekking Stöcke aus Kohlefaser von ZPacks entschieden. Die ZPacks Carbon Fibre Trekking Poles sind mit 410 Gramm sehr leicht. Der Preis von USD 100 ist verhältnismässig günstig. Das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt so weit. Mit den Stöcken waren wir eigentlich auch sehr zufrieden. Allerdings wurde bei den Spitzen wohl zu sehr auf den Preis geschaut und die Qualität vernachlässigt. Die ersten Spitzen sind bei unseren Stöcken bereits nach 400 Meilen gebrochen. Wir haben zwar von ZPacks auf Garantie neue Spitzen gekriegt, nur sind auch die nach rund 400 Meilen wieder gebrochen. Nach dem zweiten Ersatz haben wir dann in einem Ausrüstungsshop die günstigsten Spitzen von Black Diamond gekauft. Diese passen zwar nicht genau auf die Stöcke, haben aber trotzdem viel länger gehalten als die Originalspitzen von ZPacks, die das Doppelte kosten.

Wenn wir neue Trekkingstöcke bräuchten, würden wir etwas mehr Geld investieren und Stöcke des renommierten Herstellers Black Diamond kaufen.

Trekkingstöcke auf dem Pacific Crest Trail

Marcel: ZPacks Carbon Fibre Trekking Poles Foam: 410 g. Reni: ZPacks Carbon Fibre Trekking Poles Kork: 434 g

Alternativen zu den ZPacks Carbon Fibre Trekking Poles gibt es von Black Diamond, Leki, Helinox oder Komperdell.

Die Trekkinghosen

Nebst den Trailrunning Gamaschen sind auch die möglichst farbigen Shorts ein Erkennungszeichen der jungen PCT Hiker. Wir haben Wanderer kennengelernt, die hatten gar keine langen Hosen dabei. Allerdings sind sie dann in der Sierra Nevada und vor allem auf dem Abstecher zum Mount Whitney fast erfroren. Ich habe auf der Via Alpina die Kombi aus Leggins und Shorts getestet, konnte mich aber nicht richtig damit anfreunden. Auf dem PCT habe ich leichte Trekkinghosen mit abnehmbaren Beinen getragen. Ich mag die Flexibilität und den Schutz, den die langen Hosen vor Kälte, Moskitos und Kratzern von Büschen bieten.

Reni schwört auf die Kombination von Leggins mit einem Wanderrock. Beide Kleidungsstücke sind leicht, flexibel einsetzbar und der Wanderrock bietet zusätzlich eine Tasche mit Reissverschluss für kleine Gegenstände.

Das T-Shirt

Seit wir mit Langzeitwanderungen begonnen haben, sind wir totale Fans von Merino Kleidern geworden. Vor allem beim Base Layer schwören wir komplett auf Kleidungsstücke mit Merinowolle. Auch bei den T-Shirts haben wir die Vorteile von Merino Shirts auf dem PCT sehr schätzen gelernt. Baumwoll-Shirts saugen sich voll Schweiss und trockenen langsam und die Shirts aus synthetischen Fasern beginnen bereits nach wenigen Stunden äusserst übel zu riechen. Im Gegensatz zu den synthetischen Textilien sind die Merinoshirts sehr geruchneutral. Auch nach vielen Tagen anstrengendstem Wandern ohne Dusche und ohne Deo riechen die Merino Shirt noch einigermassen akzeptabel. Zwei T-Shirts reichen eigentlich aus. Eines zum Wandern und eines zum Schlafen.

Die T-Shirts von Icebreaker und Smartwhool sind zwar nicht gerade günstig, aber sehr angenehm zum Tragen. Wir hatten auch Merino T-Shirts von Decathlon dabei. Diese kosten nur etwa die Hälfe, haben sich durchaus auch bewährt. Das etwas Teurere von Decathlon hat sehr gut gehalten, das dünnere war allerdings recht schnell durchgescheuert und hat Löcher gekriegt.

Das T-Shirt auf dem Pacific Crest Trail

Die Unterwäsche

Wie bereits oben erwähnt setzten wir beim Base Layer voll auf Merino. Die relativ günstigen Unterhosen von Decathlon haben sich gut gehalten. Reni hatte Unterhosen von Icebreaker und BH von Patagonia und zufrieden mit beidem. Zwei Unterhosen reichen aus, aber auch eine Dritte wiegt ja nicht viel.

Der Sonnenhut

Der Sonnenhut ist fast täglich zum Einsatz gekommen. Wir hatten unglaubliches Wetterglück auf dem PCT und sehr viel Sonne. Eigentlich hatten wir den Sonnenhut praktisch jeden Tag auf dem Kopf. Denn auch bei Regen bietet der Hut guten Schutz. Und an allen übrigen Tagen haben wir den Sonnenhut getragen, weil unsere Haare nach vielen Tagen ohne Duschen in alle Richtungen geschaut haben. Auch da hilft der Sonnenhut. Wir haben einen breitkrempigen Sonnenhut getragen. Diese bieten mehr Schutz rund um den Kopf als ein normales Cap, aber sind dafür etwas mühsam, wenn es windet. Viele PCT Hiker verzichten auf einen Hut und tragen ein langärmliges UV-Shirt mit Kapuze. Auch ich habe mir, während dem PCT, ein solches Shirt gekauft und das hat sich auch prima bewährt. Für mich ist die Kapuze aber kein Ersatz für einen Sonnenhut.

Welche Art von Sonnenschutz du wählst ist schlussendlich egal. Sicher ist aber, dass du irgendeinen Sonnenschutz für deinen Kopf brauchst.

Sonnenhut auf dem Pacific Crest Trail

Die Sonnenbrille

Die Sonnenbrille war genauso oft im Einsatz wie der Sonnenhut. Zum Glück. Denn wir lieben die Sonne und schönes Wetter. Doch die Sonne ist gerade in den Bergen auch sehr gefährlich. Liegt noch Schnee und reflektiert das Sonnenlicht, ist die Belastung durch die Sonne am höchsten. Ein guter Sonnenschutz für Haut, Kopf und die Augen ist darum unglaublich wichtig.

Eine gute Sonnenbrille mit hohem UV-Schutzfilter gehört zu den unverzichtbaren Ausrüstungsgenständen für den PCT. Am besten sind Sonnenbrillen, welche eng anliegen und auch auf der Seite nicht zu viel Sonnenlicht an die Augen lassen. Weil ich meine Sonnenbrille zum Fotografieren oft abnehme, habe ich ein Neoprenband daran montiert. So kann ich die Sonnenbrille auf die Stirn schieben oder einfach baumeln lassen, ohne sie zu verlieren.

Um die Sonnenbrille zu verstauen, hatte ich ein leichtes Schalen Case dabei. Dieses konnte ich mit einem Clip aussen am Rucksack befestigen und die Sonnenbrille war so immer griffbereit. Das Case habe ich gegen Ende des PCT leider verloren, da das Befestigungsband durchgerissen ist. Zum Glück hatte ich die Sonnenbrille aber auf dem Kopf.

Sonnenbrille: 30 g

Die Brieftasche

Die Brieftasche und vor allem die Kreditkarte darin, waren natürlich auf dem PCT sehr wichtig. Auf dem Trail gab es zwar kaum die Möglichkeit Geld auszugeben, aber bei den Versorgungsstopps in den Orten haben wir fast alles mit Kreditkarte bezahlt. Bargeld hatten wir zwar auch etwas dabei, dies haben wir aber eher selten benutzt. Zusätzlich haben wir noch das ausgedruckte Permit für den PCT in unsere Brieftasche gesteckt, denn dieses mussten wir ein paar Mal vorweisen.

Die Brieftasche war in unserem Fall einfach eine kleine Mini Grip Tüte mit den Bankkarten und etwas Bargeld. Den Reisepass hatten wir in einem zweiten Mini Grip Beutel im Rucksack verstaut, denn diesen haben wir nur sehr selten benötigt.

Brieftasche: 20 g

Die Elektronik unserer Pacific Crest Trail Packliste

Das Mobiltelefon

Das Mobiltelefon ist auf dem PCT in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Wir haben unsere Mobiltelefone auf dem Trail für eine Vielzahl von Aufgaben verwendet. Wir haben damit fotografiert, navigiert, mit unseren Familien und Freunden kommuniziert, Wetterberichte abgerufen, gelesen, Musik gehört, gegoogelt, Unterkünfte gesucht und gebucht, Beiträge geschrieben und auf unserem Blog veröffentlicht, Geld transferiert, Tagebuch geschrieben, geplant, Backup der Fotos gemacht und Reni hat sogar Videos damit geschnitten und auf YouTube hochgeladen.

Seit vielen Jahren war es für uns das erste Mal, dass wir für ein halbes Jahr kein Laptop dabeihatten und alles nur mit dem Mobiltelefon erledigten. Zu Beginn war das sehr ungewohnt für uns aber wir haben gemerkt, dass eigentlich fast alles mit dem Mobiltelefon gemacht werden kann.

Zum Entlasten des internen Speichers unserer Mobiltelefone haben wir je einen USB-C Datenspeicher mit 64GB verwendet. Zum Musik hören haben wir beide kleine Kopfhörer mit Kabel verwendet, diese aber nur selten gebraucht. Wir haben viele Wanderer gesehen, die auch beim Wandern den Knopf im Ohr gehabt haben. Das haben wir nie gemacht, denn für uns bietet die Natur Musik genug. Reni hat die Kopfhörer regelmässig beim Video schneiden benutzt.

Damit wir auf dem Pacific Crest Trail mit der Aussenwelt verbunden bleiben, brauchen wir natürlich auch Mobilfunkempfang und ein Datenpacket. Statt einer teuren SIM Karte zu kaufen haben wir uns entschieden eine eSIM (digitale SIM-Karte) von Airalo zu verwenden. Diese Lösung hat sich voll und ganz bewährt und war ein ganzes Stück günstiger als die konventionellen physischen SIM Karten. Ist dein Mobiltelefon eSIM tauglich können wir dir Airalo wärmstens empfehlen.

Airalo bietet für über 200 Länder und Regionen, aber auch Weltweite Mobilfunkabdeckung. Für die USA haben wir für USD 11 ein Datenpacket mit 3 GB für jeweils 30 Tage online gekauft und auf unserem Mobiltelefon installiert. Das hat sehr gut geklappt und war eine grosse Erleichterung für uns auf dem PCT

Marcel: Samsung S21: 230 g. Reni: Samsung S9 225g

Die Gimbal Kamera

Natürlich kann man auch mit Mobiltelefonen ganz gute Videos aufnehmen. Damit unsere Videos aber weniger verwackelt sind und der Ton besser ist, haben wir eine Gimbal Kamera verwendet. Die DJI Pocket 2 mit externem Mikrofon hat sich auf dem PCT ganz gut bewährt. In der Sierra Nevada hat sie allerdings oft gestreikt, weil es einfach zu kalt war. Temperaturen unter dem Gefrierpunkt mag die Kamera gar nicht und auch die Batterie lässt stark zu wünschen übrig.

DJI Pocket 2 mit Mikrofon und Zusatz-Akku: 340 g

Das Ministativ für das Mobiltelefon

Zum Glück war das Ministativ, dass wir auf dem PCT mitgetragen haben, sehr leicht. Wir haben es nämlich nur sehr selten verwendet. Ab und zu benutzten wir es für ein Selfie, einen Wasserfall oder eine Nachtaufnahme. Mitnehmen würden wir das Ministativ wahrscheinlich nicht mehr.

Ministativ Rollei: 60 g

Das Satellitennachrichtengerät oder PLB für die Notfallkommunikation

Eigentlich ist ein Satellitennachrichtengerät gar nicht so teuer, wenn man bedenkt, dass es einem das Leben retten kann. In der Schweiz sehen wir in den Bergen nur sehr selten andere Wanderer mit einem solchen Gerät. Auf dem PCT haben wir kaum Jemanden gesehen, der ohne eines am Rucksack wandert. Es kann natürlich daran liegen, dass in der Schweiz auch in den Alpen das Mobilfunknetz sehr gut ausgebaut ist und man auch bei einem Notfall auf Verbindung hoffen kann. Trotzdem sind wir froh, dass wir das Geld investiert haben. Auch in sehr abgelegenen Gegenden haben wir nun immer die Möglichkeit zu kommunizieren und im Notfall Hilfe zu rufen.

Der klare Marktführer auf dem Gebiet der Satellitennachrichtengeräte ist Garmin. Das kleine InReach Mini ist mit seinen 99 Gramm ein wahres Multitalent. Es kann zur Navigation verwendet werden, aktuelle Wetterdaten anzeigen, bietet Zweiwegkommunikation und lässt den Benutzer ein Notfallsignal absetzten. Das Gerät kostet etwa CHF 350. Allerdings muss zur Nutzung auch ein Abo abgeschlossen werden. Monatliche Kosten von CHF 15 bis CHF 60 werden fällig, um verschiedene Dienstleistungen zu nutzen.

Auf dem PCT waren wir auf abgelegenen Abschnitten oft froh, den Wetterbericht abrufen zu können und auch ab und zu ein Lebenszeichen an unsere Familien zu senden. Das Wissen, dass in einem Notfall Hilfe kontaktiert werden kann, hat uns ein gutes Gefühl gegeben.

Garmin inReach Mini: 99 g

Alternativen zum Garmin inReach Mini Satellitennachrichtengerät gibt es von Spot, ZOLEO oder ACR.

Die Powerbank

Da auf dem PCT das Mobiltelefon so oft zum Einsatz kommt, muss natürlich auch für die nötige Energie gesorgt werden. Wir haben beide eine Powerbank mit einer Kapazität von 10’000 mAh benutzt. Diese ermöglichen das Mobiltelefon etwa 2- bis 3-mal zu laden.

Zum Laden unsere Powerbanks und elektronischen Geräte im Hotel oder bei öffentlichen Steckdosen in Versorgungsorten haben wir einen Adapter mit zwei USB-Ausgängen verwendet. Wichtig ist bei den Adaptern, dass beide USB-Ausgänge mindestens 2 A Strom liefern, damit eine schnelle Ladung der Geräte möglich ist.

Powerbank 10’000 mAh: 180 g + USB-Adapter 80 g

Das Solarpanel

Wie oben erwähnt, hatten wir für das Laden unserer elektronischen Geräte Powerbanks dabei. Doch diese halten leider nicht ewig und müssen auch geladen werden. Wenn immer wir in einem Versorgungsort waren, haben wir versucht unsere Geräte am Stromnetz zu laden. Doch nicht immer hat die Zeit dafür ausgereicht oder es standen keine Steckdosen zur Verfügung.

Aus diesem Grund haben wir uns entschieden ein kleines Solarpanel mitzutragen. Damit konnten wir während dem Wandern unsere Powerbanks aufladen und waren nicht so stark von den Steckdosen in den Versorgungsorten abhängig. Das Solarpanel ist kein Leichtgewicht. Doch es hat uns bereits auf der Via Alpina durch die Schweiz begleitet und wir waren damit sehr zufrieden. Auf dem ersten Teil des PCT hat sich das Solarpanel sehr gut bewährt. Auf dem zweiten Teil, in Oregon und Washington, sind wir oft durch Wälder gewandert und hatten teilweise Mühe, die Powerbanks zu laden, weil wir nicht genügend Sonnenlicht hatten.

4smarts 10 W Solarpanel mit 2 Karabiner: 310 g

Die Körperpflegeprodukte unserer Pacific Crest Trail Packliste

Wie bei der kulinarischen Vielfalt muss auf dem PCT auch bei der Körperhygiene auf den Luxus des «normalen» Lebens verzichtet werden. Die tägliche Dusche, das fliessende kalte und warme Wasser aus dem Wasserhahn und die Toilette sind auf dem PCT meist nur in den Versorgungsorten zu finden. Dafür schläft man jede Nacht unter Millionen von Sternen, wandert durch atemberaubend schöne Landschaften und ist jeden Tag in der Natur.

Körperpflege auf dem Pacific Crest Trail

Um die Grundbedürfnisse abdecken zu können, haben wir einen kleinen Packbeutel mit Körperpflegeprodukten dabeigehabt. Der Inhalt des Beutels hat sich während dem Trail immer wieder verändert. Diese Auflistung ist deshalb nur exemplarisch. Der gesamte Hygienebeutel wiegt rund 300 g.

  • normale Zahnbürste
  • kleine Tube Zahnpasta
  • Zahnseide
  • kleine Tube Sonnencreme
  • Lippenbalsam
  • Toilettenpapier
  • kleines Mikrofasertuch
  • biologisch abbaubare Seife in Blattform
  • Notfallapotheke mit Pflaster, Schmerzmittel, Desinfektionssalbe, Verband
  • kleines Näh-Set mit einer Nadel und etwas Faden

Die Zusatzausrüstung auf unserer Pacific Crest Trail Packliste

Ausser ein paar wenigen Gegenständen haben wir die komplette Ausrüstung vom Start bis zum Ende dabeigehabt. Den Bärenkanister haben wir gemietet und nur von Kennedy Meadows South bis Kennedy Meadows North dabeigehabt. Den Eispickel haben wir ab South Lake Tahoe nicht mehr mitgetragen. Ein paar kleinere Ausrüstungsgegenstände haben wir unterwegs in einer Hiker Box gelassen und einige Kleidungsstücke wie Schuhe, Socken, Hosen oder T-Shirts, mussten wir unterwegs ersetzten.

Folgend findest du die drei typischen Ausrüstungsgegenstände, welche die meisten Hiker nicht auf dem ganzen PCT mittragen, oder ganz darauf verzichten.

Der Eispickel

Der Eispickel ist ein Ausrüstungsgegenstand, der oft zu Diskussionen führt. Braucht es einen Eispickel auf dem PCT? Auf welchen Abschnitten sollte ich einen Eispickel dabeihaben? Wann und wie wird ein Eispickel verwendet? Die Antworten auf diese Fragen kann von Jahr zu Jahr, je nach Startdatum und der aktuellen Wetterlage unterschiedlich sein. Grundsätzlich macht es wohl keinen Sinn einen Eispickel mitzutragen, wenn man nicht weiss, wie man diesen benutzt. Klingt sehr logisch, oder? Ist es aber überhaupt nicht. Wir haben mit Wanderern gesprochen, die durch steile, vereiste Schneefelder mit dem Eispickel auf dem Rucksack gelaufen sind, weil sie nicht wussten, wie sie den Eispickel benutzen müssen. So kann man sich das Gewicht gleich sparen und den Eispickel zu Hause lassen.

Der Eispickel kann dir beim Abrutschen auf einem Schneefeld helfen, dich aufzufangen und zu sichern. Mit einem schweren Rucksack auf dem Rücken ist das aber nicht einfach und muss trainiert werden. Viel wichtiger ist es aber das Abrutschen zu verhindern. Auch dabei ist der Eispickel äusserst hilfreich. Bei jedem Schritt den Eispickel auf der Bergseite in den Schnee gerammt, gibt er dir guten Halt. Merkst du, dass du zu Rutschen beginnst, verlagere dein gesamtes Gewicht auf den Eispickel und dieser sinkt tiefer in den Schnee ein und gibt dir genügend Halt dich aufzufangen und gar nicht erst abzurutschen.

Auf einem Bild auf Instagram hat einer unserer Follower ein Bild von der Wüste Kaliforniens kommentiert. Darauf hatten wir an unserem Rucksack den Eispickel. Im Kommentar hat er uns belächelt und erklärt, dass wir den Eispickel noch viele hundert Kilometer bis zur Sierra Nevada nicht brauchen würden. Ein paar Tage später sind wir in den San Jacinto Mountains in einen Schneesturm geraten und durch frisch verschneite Schneelandschaft gewandert. Dabei haben wir den Eispickel und unsere Microspikes für steile Schneefelder mit tiefen Verwehungen mit Neuschnee benutzt. Jeder muss für sich allein entscheiden, was er auf seinem Rücken mitträgt und was nicht. Es gibt kein richtig oder falsch. Es gibt aber immer wieder Zwischenfälle mit verheerendem Ausgang, weil zu stark aufs Gewicht geschaut wurde und lebenswichtige Ausrüstungsgegenstände gefehlt haben.

Bei der Auswahl deines Eispickels solltest du die für dich richtige Grösse des Schaftes wählen. Tabellen dazu gibt es bei den Anbietern. Wir haben das sehr einfache, leichte Modell Camp USA Corsa mit einem Gewicht von 204 Gramm gewählt. Marcel die Schaftlänge 60 cm und Reni die Schaftlänge 50 cm. Wir haben den Eispickel vom Start bis South Lake Tahoe dabeigehabt und diesen vor allem in der Sierra Nevada bei einigen steilen Schneefeldern benutzt.

Eispickel auf dem Pacific Crest Trail

Camp USA Corsa: 204 g

Alternativen zum Camp USA Corsa Eispickel gibt es von Black Diamond, Petzl oder Grivel.

Die Microspikes

Ähnlich wie beim Eispickel sind auch die Microspikes ein Ausrüstungsgegenstand, den du nicht sehr oft brauchen wirst. Je nach Schneemenge und Starttermin kannst du vielleicht ganz auf Microspikes verzichten. Dann nämlich, wenn du einen späten Starttermin für den PCT hast und der grösste Teil des Schnees bereits geschmolzen ist. Die Schneemengen waren zwar im PCT-Jahr 2022 niedrig. Allerdings war es im Frühjahr sehr lange kalt und der Schnee ist nur sehr langsam geschmolzen. Da wir früh dran waren, hatten wir sehr viel Schnee in der Sierra Nevada und mussten bei der Überquerung der Pässe teilweise kilometerweit durch den Schnee wandern. Vor allem bei kühlen Temperaturen und vereisten Schneefeldern haben wir die Microspikes oft getragen. Wir sind so weniger gerutscht und haben uns damit einfach sicherer gefühlt.

Wir waren aber auch in anderen Situationen froh um die Microspikes. Wenn wir bei eiseskälte Bäche überqueren mussten, haben wir versucht trockenen Fusses von einem zum anderen Ufer zu gelangen. Oft konnten wir über Steine, Felsbrocken oder Baumstämme hüpfen. Nur waren diese durch Spritzwasser vom Bach oft komplett vereist und rutschig. Bei solchen Hindernissen waren wir dann ebenfalls sehr froh um den zusätzlichen Grip durch unsere Microspikes.

Die Microspikes waren bei uns vom Anfang bis zum Ende mit dabei. Ein paar Wochen bevor wir Washington durchwandert haben, gab es immer noch Schneefelder zu überqueren. Diese waren aber bis wir da waren fast vollständig weggeschmolzen. Hätten wir das gewusst, hätten wir die Microspikes zusammen mit unseren Eispickeln schon früher weggeschickt, um nicht unnötiges Gewicht mitzuschleppen. Die Kahtoola Micro Spikes wiegen 371 Gramm, können mit Gummiriemen über die Schuhe gespannt werden und bieten sehr guten Grip auf Eis und hartem Schnee. Die Microspikes sind einiges leichter und auch kleiner als Steigeisen, bieten aber trotzdem guten Halt. Sie sind aber sicher nicht so stabil wie richtige Steigeisen und haben im Gegensatz zu den Steigeisen die Spitzen nur gegen unten und keine an der Fussspitze.

Microspikes auf dem Pacific Crest Trail

Kahtoola Micro Spikes: 371 g

Alternativen zu den Kahtoola Micro Spikes gibt es von Snowline, Hillsound oder Black Diamond.

Der Bärenkanister

Auf dem Abschnitt des PCT durch die Sierra Nevada in Kalifornien muss zwingend ein Bärenkanister mitgeführt werden. Es gibt Kontrollen, ob man einen Bärenkanister dabeihat. Alle Lebensmittel und Kosmetika müssen darin verstaut werden. Die Bärenkanister dienen zum Schutz der Bären. Bären haben einen sehr guten Geruchssinn. Alles, was duftet. Also alles, was essbar ist oder eben auch Kosmetika kann ein Bär über grosse Distanzen riechen und wird von den Düften magisch angezogen. Wenn ein Bär an die Lebensmittel von Wanderern rankommt, wird er abhängig von dieser leicht zu erbeutenden Nahrung. Er verliert die Scheu vor Menschen, kann aufdringlich werden und eine Gefahr für Menschen darstellen. Ist das einmal geschehen, kann das kaum mehr rückgängig gemacht werden und der Bär muss unter Umständen abgeschossen werden.

Die Bärenkanister schützen den geruchsintensiven Inhalt vor Zugriffen von Bären. Sie sind so konstruiert, dass ein Bär sie nicht öffnen kann und auch wir hatten mit kalten Fingern oft Mühe, den Deckel aufzukriegen. Die Bärenkanister werden aus Kunststoff oder Kohlefaser hergestellt, sind rund und haben einen Deckel mit einem Mechanismus, der von Bären nicht geöffnet werden kann. Es gibt verschiedene Grössen von Bärenkanistern. Durchgesetzt haben sich solche mit einem Fassungsvermögen zwischen 10 und 15 l. Die runde Form der Bärenkanister ist zum Packen ein Nightmare. Wir haben etwas Zeit und mehrere Packversuche gebraucht, bis wir alles wieder in unseren Rucksäcken verstauen konnten. Richtig bequem war es trotzdem nicht und wir waren froh, als wir die Bärenkanister und das zusätzliche Kilo Gewicht wieder abgeben konnten.

Auf dem PCT ist der Bärenkanister auf dem Abschnitt zwischen Lone Pine und Bridgeport vorgeschrieben. Die meisten PCT Hiker tragen die Bärenkanister zwischen Kennedy Meadows South (Meile 702) und Kennedy Meadows North (Meile 1017) mit sich. Bärenkanister kosten zwischen USD 80 und USD 425. Ganz schön viel Geld für eine Plastiktonne, die einem nur das Leben schwer macht und man unter Umständen nur für den PCT kauft und danach nie mehr braucht.

Zum Glück gibt es da eine super Alternative. Die ehemaligen PCT Hiker von Triple Crown Outfitters vermieten den BearVault BV500 Bärenkanister mit 11.5 Liter Fassungsvermögen und einem Gewicht von 1162 kg. Die Abmessungen sind 32 x 22 cm. Du kannst deinen Bärenkanister online bei Triple Crown Outfitters reservieren. Im Ausrüstungsshop Triple Crown Outfitters in Kennedy Meadows South kannst du den Bärenkanister abholen und dann bei Kennedy Meadows North in der Lodge wieder abgeben. Das hat super funktioniert und war für uns die optimale Lösung.

Bärenkanister auf dem Pacific Crest Trail

Möchtest du dir einen Bärenkanister kaufen, gibt es diese von BearVault, Garcia oder Bearikade.

Das Basisgewicht der Ausrüstung unserer Pacific Crest Trail Packliste

Unter dem Begriff Basisgewicht wird das Gewicht der gesamten Ausrüstung, welche man auf dem Rücken trägt, ohne die Verbrauchsgüter wie Lebensmittel, Wasser und Brennstoff zusammengefasst. Wir haben auf unserer Pacific Crest Trail Packliste nur die Lebensmittel und das Wasser vom Basisgewicht ausgeschlossen. Bei Reni ist das Basisgewicht 6 kg und bei Marcel ist dieses 7 kg. Dies beinhaltet die komplette Ausrüstung in unseren Rucksäcken ohne die Ausrüstung, welche wir normalerweise am Körper getragen haben.

Wir haben versucht das Basisgewicht so weit wie möglich zu reduzieren, hatten aber auch das eine oder andere mit dabei, was nicht unbedingt notwendig wäre zum Überleben. Wir sind aber der Meinung, dass das Wandern auch Spass machen soll und man nicht auf alles verzichten muss, nur um Gewicht zu sparen. Schlussendlich ist es auch wichtig, dass man nicht auf überlebenswichtige Ausrüstung verzichtet, nur um Gewicht einzusparen. Jeder muss für sich selbst entscheiden, was für einem wichtig ist und welche Kompromisse man bereit ist einzugehen.

Basisgewicht der Pacific Crest Trail Packliste

Zum Basisgewicht kommt natürlich noch das Gewicht der Lebensmittel und des Wassers. Das Gewicht der Lebensmittel und des Wassers ist abhängig von der länge der PCT Etappe und der Versorgungsmöglichkeiten. Zu Beginn eines langen Abschnittes waren unsere Rucksäcke teilweise bis zu 18 kg schwer. Gegen Ende der Abschnitte, je näher wir zum nächsten Versorgungsort kamen, desto leichter wurde der Rucksack. So konnten wir dann auch mehr Meilen pro Tag zurücklegen.

Unsere Pacific Crest Trail Packliste im Detail

Wer den Pacific Crest Trail wandern will, muss sich einschränken können. Alles muss in den Rucksack passen und auf dem Rücken mitgetragen werden. Wir haben natürlich versucht so wenig wie möglich mitzutragen. Doch trägt man sämtliche Gegenstände auf einer Liste zusammen kommt einiges zusammen. Auf unserer Packliste stehen schlussendlich etwa 80 Gegenstände, welche wir auf der Weitwanderung von Mexiko bis nach Kanada durch ganz Amerika getragen haben.

Pacific Crest Trail Packliste

Hier findest du unsere detaillierte Pacific Crest Trail Packliste im PDF Format zum herunterladen: pacific-crest-trail-packliste-pdf

Buchempfehlung für das Zusammenstellen der Pacific Crest Trail Packliste

Das Buch «Ultraleicht auf Tour»: Produkte und Packkonzepte für minimales Gewicht. Ein Ausrüstungsratgeber» von Axel Klemm hat uns bei der Auswahl unserer Ausrüstung während der Vorbereitungsphase zum Pacific Crest Trail gute Dienste geleistet.

Die PCT Packliste auf YouTube

Du schaust lieber Videos? Die gesamte Ausrüstung, die wir auf dem PCT dabei hatten, präsentieren wir auch auf YouTube.

Der Pacific Crest Trail auf YouTube – Alle Etappen als Film ansehen

Während dem PCT haben wir täglich gefilmt. Daraus entstanden sind Vlogs von unserem Wanderabenteuer. Schau doch auf unserem YouTube-Kanal vorbei. Wir erzählen vom Alltag auf dem PCT, den Glücksmomenten und den Hürden, den traumhaften Landschaft und von weniger schönen Abschnitten, von reissenden Flüssen und ruhigen Seen, von wilden Tieren und vielem mehr.

Klick hier für alle PCT Videos

Die Auslandskrankenversicherung

Der Pacific Crest Trail führt durch sehr abgelegene Gebiete und beim Wandern kann immer etwas passieren. Eine Auslandskrankenversicherung ist für uns deshalb nicht wegzudenken, weder beim Reisen als Backpacker, mit dem Camper oder zu Fuss.

Für uns ist es deshalb wichtig, eine Versicherungsgesellschaft zu wählen, die auf Reisende zugeschnitten ist. Bei World Nomads kannst du für die Dauer von ein paar Tagen bis zu mehreren Monaten eine Versicherung abschliessen. Weitere Informationen über die Leistungen und Preise findest du hier: Offertanfrage

Wir hoffen, die detaillierte Beschreibung unserer Pacific Crest Trail Packliste hilft dir bei der Vorbereitung für dein Wanderabenteuer weiter und du kannst von unseren Erfahrungen profitieren.

Hast du bereits Erfahrungen mit dem Erstellen einer Packliste für eine Weitwanderung? Lass uns doch wissen, wie viel dein Rucksack wiegt und schreibe deine Erfahrungen in die Kommentare.

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Pacific Crest Trail Packliste

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Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. rnikberlin

    klasse, dass Du Dir die Mühe gemacht hast und nach dem Hike Eure Erfahrungen zur Ausrüstung aufgeschrieben hast. Wir laufen im April 2023 los und optimieren permanent unsere Packliste (haben immer noch 4 kg zu viel). Da ist Euer Bericht Gold wert, z.B. der Hinweis ,dass man nach dem „Volltanken“ trotz tollem baseweight wieder bei 18 kg liegen kann. Vielen Dank aus Berlin dafür.

    1. Reni

      Danke für deine Nachricht. Super, dass unsere Packliste hilfreich ist. Wir wünschen euch schon jetzt viel Spass auf dem PCT. Was für ein Abenteuer. In Gedanken laufen wir ab April mit euch mit. Viele Grüsse, Reni und Marcel

  2. Romy Schröder

    Hallo ihr Lieben,
    vielen lieben Dank für euren tollen Bericht .
    Ich habe eure Videos letztes Jahr immer verfolgt und es war super spannend.Schön das ihr es es bis Kanada geschafft habt.
    Möchte nächstes Jahr den PCT laufen. Habe aber keine Weitwanderung gemacht. Ein paar Tage bin ich den Goldsteig gelaufen.
    Habe fast alle Sachen zusammen . Liege aber immer noch über 7kg Packgewicht. Außer Wasser und Verpflegung.
    Danke auch für eure Packliste. Hat mir echt geholfen. 👍😀
    Liebe Grüße Romy

    1. Reni

      Liebe Romy
      Vielen Dank für deine Nachricht. Freut uns riesig zu hören, dass dir unsere Packliste bei der Vorbereitung auf den PCT weiterhilft.
      Wir wünschen dir schon jetzt viel Spass auf dem Trail. Den PCT zu wandern, ist etwas vom genialsten, das wir je erlebt haben. Ausser der Via Alpina durch die Schweiz (gute drei Wochen) war der PCT auch unsere erste monatelange Weitwanderung.
      Liebe Grüsse, Reni

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