Grosser Norden von Chile – Die schönsten Orte und Sehenswürdigkeiten

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrag zuletzt geändert am:8. März 2024
You are currently viewing Grosser Norden von Chile – Die schönsten Orte und Sehenswürdigkeiten

Der grosse Norden in Chile ist von Trockenheit, steinigen Wüsten, kargen Hochebenen, schneebedeckten Vulkanen und bunten Felslandschaften geprägt. Das Gebiet des grossen Nordens von Chile erstreckt sich vom nördlichsten Punkt im Grenzdreieck zwischen Bolivien, Peru und Chile bis zur Atacama Wüste. Ganz im Norden liegt an der Küste die Stadt Arica, unser erstes Reiseziel in Chile. Im Süden des Gebietes liegt der Ort Antofagasta, dazwischen liegen Iquique und die Touristenhochburg San Pedro de Atacama als Ausgangspunkt zur Atacama Wüste.

Chile ist das längste Land der Welt. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 4’275 km, im Durchschnitt ist Chile aber gerade mal 180 km breit. An der schmalsten Stelle ist das Land sogar nur gerade 90 km breit. Durch die Pandemie wurden wir auf der Carretera Austral ganz im Süden von Chile auf dem Weg nach Norden gestoppt. Nun wollen wird dieses langgezogene Land von Norden nach Süden erkunden.

Der Grosse Norden von Chile ist vor allem durch den Touristenort San Pedro de Atacama bekannt. Rund um diesen Ort reizen viele Naturschönheiten der Atacama Wüste. Es gibt wunderschöne Lagunen, Geysire, Flamingos, bunte Felsformationen und Salzseen. Doch zuerst wollen wir uns den Lauca Nationalpark im Grenzdreieck ganz im Norden anschauen und uns dann langsam Richtung Süden vorarbeiten.

Salar Surire im Grossen Norden von Chile

Der Grenzübertritt von Bolivien nach Chile bei Chungara

Von unserem kurzen Ausflug in das Andenland Bolivien sind wir wieder auf dem Weg nach Chile. Nur gerade 30 km sind es von unserem Schlafplatz im Sajama Nationalpark bis zur Grenze zwischen Bolivien und Chile. In einem neuen und sehr modernen Grenzgebäude werden die Grenzformalitäten für beide Länder abgewickelt. Als wir in die Halle der Grenzkontrolle einfahren, stehen bereits fünf Reisebusse da. Uffff, das wird wohl länger dauern.

Wir werden angewiesen zu warten. Erst nach rund einer Stunde können wir am ersten Schalter den Zettel holen, den wir für die Grenzformalitäten benötigen. Unsere Pässe und Impfbüchlein werden kurz angeschaut und dann geht das Warten weiter. Die Ausreise aus Bolivien, sowie die Stornierung unseres TIP (temporäre Importbewilligung) für Taku dauern rund zwei Stunden. Bereits fährt der nächste Reisebus an. Wir erfahren von einer Amerikanerin, dass in Bolivien die letzten Tage einige Strassensperren waren. So hat sich nun alles aufgestaut und etliche Busse müssen die Touristen über die Grenze bringen. Wir fragen uns nach rund vier Stunden warten in der Menschenschlage – und die Schlange scheint kein bisschen kleiner zu werden – ob wir es am selben Tag überhaupt noch nach Arica an die Küste schaffen. Werden wir das Meer heute schon sehen? Oder doch erst morgen?

Inzwischen ist unser Knurren im Magen fast unerträglich geworden, doch wir können die Warteschlange nicht verlassen. Bleibt uns nur geduldig zu warten. Das gehört nun mal zum Reisen dazu. Schritt für Schritt kommen wir dem Schalter „Migracion Chile“ näher. Als wir an der Reihe sind, können wir unser Glück kaum fassen. Die Einreise dauert, wenn man dann am richtigen Ort ankommt, nur wenige Sekunden. Stempel ist im Pass, wir dürfen drei Monate in Chile bleiben. Als nächstes müssen wir zum Schalter 4, wo wir noch die temporäre Importbewilligung für Taku regeln müssen. Doch der Schalter ist nicht besetzt. Dann warten wir eben einmal mehr. Irgendwann kommt bestimmt jemand.

So ist es dann auch. Eine junge Frau erscheint und fragt nach den Fahrzeugpapieren. Wir händigen ihr aus, was sie sehen will. Doch ein Dokument fehlt anscheinend. Wir können ihr nichts weiter geben, denn wir haben nicht, was sie noch will. Sie telefoniert kurz und es scheint ok zu sein. Nach einigem getippe auf dem Smartphone und dem Computer schickt sie uns zum nächsten Schalter. Dort werden wir dann getrennt. Marcel als Fahrzeughalter muss zum Fahrzeug, wo die Kontrolle nach Gemüse, Früchten und Tierprodukten wie Käse, Fleisch, Honig etc. durchgeführt wird. Wir haben nur Lebensmittel dabei, die wir einführen dürfen. Inzwischen wissen wir, was Chile erlaubt und was nicht. Reni muss währenddessen ihren kleinen Rucksack durchleuchten lassen und die Einreise ist fast geschafft.

Wir treffen uns dann vor dem letzten Schalter, wo wir wieder ewig lange warten müssen. Einerseits ist einer der Reisebusse noch immer nicht ganz abgefertigt, andererseits gibt es ein Computerproblem. Inzwischen ist es 15 Uhr und wir glauben nicht mehr daran, es noch nach Arica zu schaffen. Was soll’s. Hauptsache wir können heute noch nach Chile einreisen. Und dann geht es plötzlich schnell. Der Reisebus ist abgefertigt, die Familie, die vor uns ist, darf ebenfalls einreisen und schon sind wir an der Reihe.

Kurze Zeit später sitzen wir in unserem Land Cruiser und reisen nach Chile ein. Bis zum 12. Januar dürfen wir bleiben. Nach dieser langwierigen Einreise sind wir nicht erpicht, das Land so schnell wieder zu verlassen. Bis Arica schaffen wir es leider wirklich nicht mehr, doch wir finden einen Aussichtspunkt rund 80 km vor Arica, wo wir die Nacht verbringen können. Morgen geht’s dann aber definitiv an die Küste von Chile.

Welcome to Chile

Arica, die nördlichste Stadt an der Küste von Chile

Herrlich, nicht zu frieren beim Aufwachen. Genauso haben wir uns das vorgestellt. Obwohl wir uns noch auf über 3’000 m ü. M. befinden, sind die Temperaturen merklich angenehmer. Während wir unseren Kaffee aufbrühen, fährt eine Tourgruppe auf den Platz. Sie sind hier, um die Aussicht auf das Tal zu geniessen und Fotos zu schiessen. Der Tourguide bittet uns ein bisschen wegzufahren, sodass unser Fahrzeug nicht auf dem Foto ist. Sobald der Kaffee fertig ist, machen wir das natürlich. Für die Selfie-hungrigen Gäste der Tour wird ganz schön viel geboten. Jeder der Gruppe darf sich ein traditionelles Gewand überziehen und sich vor der wunderschönen Aussicht in Szene setzen. Der Guide führt dann sogar noch eine kleine Zeremonie mit Opfergabe durch. Die Showeinlage ist amüsant, denn die Gruppe ist ein zusammengewürfelter Haufen lustiger Leute.

Gegen 10 Uhr fahren wir dann los Richtung Arica. 3’000 Höhenmeter müssen wir auf den folgenden 80 km vernichten. Kurvenreich geht es auf der Ruta 11 durch die faszinierende Berglandschaft. Als wir auf die schmalere A-191 abbiegen, wird dann die Fahrt so richtig spektakulär. Beige ausgewaschene Hügel und Täler, soweit das Auge reicht. Und in weiter Ferne sehen wir endlich das Meer. Unser Herz macht Luftsprünge. Wir können es kaum erwarten, den Pazifik zu sehen.

Doch bevor wir ans Meer fahren, stoppen wir am grossen Markt von Arica und decken uns mit frischem Gemüse und Früchten ein. Obwohl die Landschaft im Grossen Norden von Chile extrem karg und trocken ist, haben wir auf der Fahrt kurz vor Arica ein ganzes Tal voller Gewächshäuser gesehen. Die Frischwaren auf dem Markt stammen grösstenteils aus diesen Gewächshäusern. Anschliessend gehen wir tanken und heiss Duschen, denn an der Tankstelle gibt es einen kleinen Kiosk mit Toiletten und Duschen. Marcel ist in 10 Minuten geduscht, Reni wartet eine geschlagene Dreiviertelstunde, bis die eine Frauendusche endlich frei wird. An lange Wartezeiten haben wir uns ja bereits gewohnt.

Frisch geduscht und mit neuer Energie fahren wir zum Campingplatz. Doch da ist nichts mit campen. Wieso, wissen wir nicht. Die Antwort ist einfach: Nein. Kein Camping. Wir versuchen es beim Nächsten. Doch dieser ist nur für Tagesgäste gedacht. Ähm, wieso steht denn gross Don Hugo Camping angeschrieben? Tja, auch der 3. Versuch scheitert. Campingöffnungszeiten: 10 bis 19 Uhr. Ok, dann suchen wir uns einfach einen Platz zum Stehen für die Nacht. Wir fahren an den Strand, wo es neben einem Militärgebäude einen Platz zum Campen geben soll. Der Platz befindet sich etwas ausserhalb von Arica. Als wir ankommen, trifft uns fast der Schlag. Dass ein paar andere Autos dastehen, stört uns nicht. Doch der Müll, der rumliegt, ist krass.

Der Strand ist lang, so fahren wir weiter und hoffen auf einen Platz mit weniger Müll. Doch auch am nächsten Platz ist alles zugemüllt. Bierflaschen, Plastiksäcke, Kartonschachteln und Dosen liegen vergammelt im Sand. Und es scheint keinen zu stören. So fühlen wir uns nicht wohl. Irgendwie können wir es nicht fassen, dass es in einem sonst so zivilisierten Land so aussehen kann. Enttäuscht fahren wir davon. Wäre ja zu schön gewesen, ein paar Tagen gemütlich am Strand stehen und die Weiterreise planen. Ok, was nun? Campingplatz ist geplatzt. Strand ist geplatzt. Wohin sollen wir denn? Wir schauen uns um und sehen etwas vom Strand zurückgesetzt auf einer kleinen Klippe ein Fahrzeug stehen. Da fahren wir hin. Wer weiss, vielleicht passt das ja zumindest für eine Nacht.

Zehn Minuten später stehen wir oben auf der Klippe mit Sicht auf das Meer und eine Autorennpiste. Noch ist es ruhig. Wir bleiben mal hier oben und hoffen, dass es keine böse Überraschung gibt. Der Wind ist zwar kühl, doch die Temperaturen sind kein Vergleich zu den letzten Tagen. Abendessen gibt es mit Meersicht und das Glas Rotwein schmeckt heute gleich doppelt so gut. Wir haben Glück, denn obwohl Samstag ist, erleben wir keine unerwartete Lärmbelästigung von der Rennbahn. Es bleibt ruhig und ausser dem Meeresrauschen in weiter Ferne hören wir nur unseren eigenen Atem.

Arica Strand Sonnenuntergang

Der Platz gefällt uns je länger je besser und wir merken, dass wir dringend ein paar Tage Reisepause brauchen. Wir gehen am Strand Kaffee trinken, planen unsere Weiterreise, sortieren und bearbeiten Fotos, schneiden Videos und veröffentlichen Blogbeiträge und laden Videos hoch. So vergeht die Zeit in Arica wie im Flug. Wir kommen auch immer wieder ins Gespräch mit Chilenen und können so unser Spanisch verbessern. Das ist die beste Schule überhaupt. Selbst die Polizei schaut vorbei, gibt uns Tipps zur Sicherheit in der Stadt und hinterlässt uns ihre Nummer, falls wir Probleme haben. Anscheinend ist die illegale Einwanderung und der Schmuggel von Peru und Bolivien ein grosses Problem im Grossen Norden von Chile. Am Schluss verbringen wir eine Woche in Arica und geniessen die Zeit ohne Reisen so richtig.

Hotel Tipps in Arica

Wir hätten uns natürlich auch ein paar Übernachtungen im Hotel gönnen können. Doch da der Camper unser Zuhause ist, können wir uns nur schwer von ihm trennen. Falls du eine Unterkunft in Arica suchst und Lust auf etwas Stadt- und Strandleben hast, hier unsere Tipps:

  • Novotel – Ausgezeichnete Lage am Strand von Arica. Moderne Ausstattung, komfortable Zimmer mit Bad.
  • Puerto Chinchorro – Gute Lage, wenige Schritte zum Strand. Gut ausgestattete Zimmer mit eigenem Bad.

Kaffee am Strand von Arica

Von Arica noch weiter in den Grossen Norden von Chile

Tschüss Arica. Nach einer Woche campen mit Meersicht fühlen wir uns erholt und sind bereit weiterzureisen. Also, ehrlich gesagt juckt es uns wieder unter den Füssen. Auf in die Berge. Arica ist zwar die nördlichste Stadt an der Küste von Chile, doch im Landesinneren geht es noch weiter Richtung Norden. Der Lauca Nationalpark liegt im Dreiländereck von Peru, Bolivien und Chile im Grossen Norden von Chile.

Doch bevor wir wieder in abgelegene Gegenden fahren, gehen wir noch Duschen, tanken, unsere Wasserreserven auffüllen und einkaufen. Beim Einkaufszentrum Unimarc spricht uns ein chilenisches Paar mit einem LandRover an. Sie sind interessiert an unserem Fahrzeug und unseren weiteren Reiseplänen. Wer weiss, vielleicht treffen wir uns Anfang 2023 auf der Carretera Austral wieder.

Die Mittagspause geniessen wir beim Aussichtpunkt Morro de Arica und essen ein feines gegrilltes Hähnchen mit Pommes. Gestärkt wollen wir losfahren. Ab in die Berge. Ab in den Lauca Nationalpark. Da dieser auf über 4’000 m ü M. liegt, wollen wir uns auf 3’000 m akklimatisieren. Marcel will losfahren, doch Taku springt nicht an. Oh nein, was ist jetzt los. Auch beim zweiten Versuch tut sich rein gar nichts.

Arica Grosser Norden Chile

Arica Hafenanlage

Motorhaube auf und schauen, was das Problem ist. Marcel prüft und reinigt die Kontakte bei den Batterien, denn wir hatten dieses Problem zuvor als wir am Meer standen. Ein weiterer Versuch. Wieder nichts. Messgerät und Werkzeug müssen her. Nach einer Stunde weiss Marcel nicht mehr weiter. Als er dann die Batterie nochmals auf die Spannung prüft, ist diese komischerweise ganz tief. Ob die Batterie kaputt ist? Zum Glück haben wir zwei, sodass wir überbrücken können. Wir schliessen die Kabel an und tatsächlich, Taku läuft wieder.

Erleichtert fahren wir los. Doch etwas unsicher sind wir schon, denn wenn tatsächlich die Batterie das Problem ist, wäre es sinnvoll in der Stadt eine Neue zu organisieren. Nicht dass wir die nächsten Tage in der Pampa stehenbleiben. So halten wir auf einem Parkplatz an, stellen das Auto ab und Marcel prüft nochmals die Spannung. Die Batterie scheint in Ordnung zu sein. Na dann, los. Auf in die Berge.

Rund 60 km legen wir zurück und finden auf der Hochebene kurz vor Santa Rosa an der A-191 einen Platz zum Stehen. Wir sind auf knapp 2’000 m, die für uns perfekte Höhe für einen ersten Schritt zum Akklimatisieren. Es ist mucksmäuschenstill, denn die A-191 ist nachts praktisch nicht befahren. So bewundern wir beim Zähne putzen die Sterne und fallen anschliessend müde ins Bett.

Zurück nach Arica für eine neue Batterie

Nach einer ruhigen Nacht in der Hochebene wachen wir mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Blauer Himmel begrüsst uns. So schön. Als wir nach dem Frühstück in die Anden fahren wollen, kommt die Ernüchterung. Taku springt wieder nicht an. Marcel vermutet, dass wir doch ein Problem mit unserer Starterbatterie haben. Um sicher zu sein, hängt er die Batterien um und tatsächlich, die Starterbatterie scheint defekt. Vermutlich ist es ein Zellschluss. Da bleibt uns nur zurück nach Arica zu fahren, wo wir eine neue Batterie kaufen können. Die Fahrt zurück ans Meer ist zum Glück abwechslungsreich. Die Strasse ist kurvenreich und wir haben eine super Aussicht auf die Bergwelt. In Arica fahren wir zu einer Werkstatt, die auf Batterien und diverses Autozubehör spezialisiert ist. Wir finden auf Anhieb, was wir suchen und die Batterie kostet sogar einiges weniger als erwartet.

Zusammen mit einem Angestellten baut Marcel die neue Batterie ein. Alles klappt reibungslos, sodass wir vor dem Mittag bereits weiterfahren können. Doch bevor wir zurück in die Berge fahren, legen wir am Strand noch eine Mittagspause ein. Anschliessend fahren wir hoffentlich das letzte Mal durch Arica zur Copec Tankstelle, wo wir nochmals unseren Tank komplett füllen. Die nächsten Tage sind wir abseits der Zivilisation im Grossen Norden von Chile unterwegs und Diesel ist nicht mehr so einfach erhältlich wie in der Stadt.

Der kleine Ort Putre ist optimal für die Akklimatisation an die Höhe

Auf der gleichen Strecke, die wir gestern gefahren sind, geht es wieder auf die Hochebene. Doch diesmal fahren wir weiter bis Putre, einer Ortschaft, die sich auf 3’700 m ü. M. befindet. Wie so oft läuft es dann doch nicht so wie geplant, denn auf der Ruta 11 wird fleissig gebaut und ein Teilstück ist nur einspurig befahrbar. Wir warten an einer Ampel fast eine Stunde bis wir weiterfahren können. Kurz nach 17 Uhr erreichen wir endlich Putre, wo wir einen Stellplatz oberhalb des Ortes ansteuern. Doch leider wird auch diese Strasse gerade neu geteert, sodass wir da nicht hochfahren können. Zum Glück finden wir einen Alternativplatz. Dieser liegt zwar direkt an der Zufahrtsstrasse zum Ort, aber diese ist in der Nacht vermutlich nicht allzu stark befahren.

In der Nacht sind dann doch mehr Autos unterwegs, als erwartet. Doch der Verkehrslärm hat uns kaum gestört. Schwieriger war das Schlafen auf 3’700 Metern. Obwohl wir uns am Tag zuvor auf 2’000 m akklimatisiert haben, merken wir die Höhe. Wir hätten doch besser nochmals tiefer unten schlafen sollen.

Unterkunft in Putre

In der kleinen Ortschaft Putre gibt es ein paar Unterkünfte. Wir haben zwei Vorschläge zusammengestellt:

  • Terrace Lodge – Tolle Lage in einzigartiger Umgebung, am Dorfrand. Alles ist fussläufig erreichar. Geräumige 2-Bett-Zimmer.
  • Hostal Vientos del Aliplano – Gemütliche Zimmer am Dorfrand von Putre. Schöner gepflegter Garten.

Suriplaza bietet ein grandioses Farbenspektakel

Nach einer heissen Tasse Kaffee und einem reichhaltigen Müsli fühlen wir uns wieder fit und fahren als erstes zu einer Quelle an der Ruta 11. Dort füllen wir unseren Wassertank und unsere Kanister auf. Nun sind wir bereit für neue Abenteuer. Unser Ziel ist Suriplaza, eine regenbogenfarbige Berglandschaft auf über 4’700 m. Die Fahrt ist genial. Kurvige, gut ausgebaute Bergstrassen führen in die Höhe. Rechtzeitig zur Mittagspause erreichen wir Suriplaza, wo wir die gewaltig schönen Aussichten auf die farbige Bergwelt von Nordchile geniessen.

Suriplaza Nord Chile

Suriplaza Regenbogen Berge

Wir geniessen die Fahrt und wundern uns, dass wir keinem einzigen anderen Auto begegnen. Die Gegend ist abgelegen und einsam. Immer wieder sehen wie kleine Lehmhäuser, die einen verlassen, andere scheinen bewohnt. Menschen begegnen wir nicht, doch wir sehen viele Vicunas, Alpacas und Lamas. Als wir wieder auf eine grössere Strasse abbiegen, kommen wir an Dörfern vorbei. Jedes Dorf hat eine Kirche, deren Stil uns an jene in Bolivien erinnern.

Laguna Cotacotani und Lago Chungara sind zwei Highlights im Grossen Norden von Chile

Als wir auf die A-93 abbiegen, staunen wir nicht schlecht. Wir sind zurück auf einer zweispurigen, geteerten Strasse. Wir befinden uns im Dreiländereck Peru/Bolivien/Chile. Bald schon sehen wir die Vulkanberge. Einer davon ist der Nevado Sajama in Bolivien, wo wir vor zwei Wochen waren. Nun peilen wir die Laguna de Cotacotani an. Unsere Freunde Conny und Roger haben vor ein paar Jahren an der Lagune übernachtet und uns den Platz empfohlen. Voller Vorfreude biegen wir bei der grossen Infotafel des Conaf (Chilenische Nationalparksbehörde) ab und steuern den Aussichtspunkt an. Wir wundern uns schon auf den ersten paar Metern über den Zustands des Tracks. Denn er beginnt steil und ist ausgewaschen. Doch bald wird es etwas besser. Als wir nach 2 km Fahrt vor mehreren grossen Felsbrocken stehen, die eine Durchfahrt verunmöglichen, sind wir verunsichert. Irgendjemand will wohl nicht, dass man durchfährt. Wir folgen anderen Reifenspuren, die um das Hindernis führen. Ohne 4×4 ist es kritisch, denn es ist sandig, steil und holprig. Wenige hundert Meter später steht auf einem Fels geschrieben: Eintritt verboten. Privatgrundstück.

Laguna Cotacotani in Chile

Ähm, das kann doch nicht wahr sein. Dies ist ein Nationalpark. So fahren wir trotzdem weiter. Ohne Erfolg, denn ein Kilometer später ist der Track komplett zugeschüttet. Genervt und enttäuscht fahren wir zurück und sind froh, die sandige, steile Stelle dank Marcel’s Fahrkünsten wieder hochzukommen. Ohne 4×4 und tiefer Übersetzung hätten wir keine Chance. Wir beratschlagen, ob wir oberhalb der Lagune campen oder doch weiter zum Lago Chungara fahren sollen. Wir entscheiden uns für letzteres und sind sehr froh darüber. Denn der Platz ist genial. Vor uns der wunderschöne See und gleich dahinter der eindrückliche Vulkan Parinacota, der 6’348 Meter hoch ist. Die Stimmung nach Sonnenuntergang ist atemberaubend.

Lago Chungara und Vulkan Parinacota

Vulkan Parinacota und Lago Chungara

Am Morgen haben wir mal wieder Eisblumen am Fenster. Anders haben wir es auch nicht erwartet. Denn auf 4’700 m ü. M. ist es auch im Sommer kalt. Die Nacht war für uns beide leider nicht allzu erholsam. Unruhig haben wir uns hin und her gewälzt und lagen gefühlt die ganze Nacht wach. So sind wir um eine Erfahrung reicher. Besser sich noch länger Zeit nehmen zum Akklimatisieren.

Zum Glück ist die Sonne stark, sodass die Strahlen Taku etwas aufwärmen. Als wir kurz nach 9 Uhr den Motor starten, kommt er nach leichtem „hüsteln“ beim ersten Versuch an. Wir steuern den Lauca Nationalpark an. Die Ruta 95 wird auch Ruta Andina genannt. Die gut ausgebaute Kiesstrasse führt zu den Termas Chirigualla und zum Salar Surire. Die gesamte Strecke der Ruta Andina ist etwa 765 km lang und verläuft von Visviri durch den Grossen Norden von Chile bis nach San Pedro de Atacama. Der einzige kleine Ort, den wir auf dem Weg antreffen, ist Guallatiri. Das Dorf liegt am Fuss des gleichnamigen, über 6000 m hohen, Vulkans, der einer der Aktivsten in den Anden sein soll. Vielleicht ist der Vulkan aktiver als das Dorf, denn wir sehen bei unserem kurzen Stopp keinen einzigen Einwohner.

Guallatiri im Grossen Norden Chile

Auf dem Weg zum grossen Salzsee kommen uns unzählige, vollbeladene Lastwagen entgegen. Vermutlich ist in der Nähe eine Mine. Wir fahren weiter, winken den Lastwagenfahrern zu, die uns freundlich zurückwinken. Beim Salar Surire wird ein Rohmaterial abgebaut. Auf dem Salzsee fahren die Laster hin und her, transportieren Material ab und was übrigbleibt, sind aufgehäufte Hügel mit dem Material, das nicht verwendet werden kann. Traurig zu sehen, wie die Erde ausgebeutet und die Natur für immer entstellt wird.

Die Termas de Polloquere bieten Badespass in gewaltiger Landschaft

Unser nächstes Ziel sind die Termas Polloquere, wo es einen grossen Pool gibt. Je nachdem, wo man an der Therme ins Wasser steigt, ist es unterschiedlich heiss. An gewissen Stellen ist es sogar so heiss, dass man sich vermutlich verbrühen würde. Marcel wagt es und steigt in die Therme. Doch nur wenige Minuten später kommt er wieder aus dem Wasser. Es ist zu heiss, um zu lange drin zu bleiben. Da der Wind stark bläst, verziehen wir uns in den Camper und geniessen es schon am frühen Nachmittag am Schlafplatz zu sein. So haben wir Zeit zum Relaxen, Bilder runterladen, bearbeiten, Videos schneiden, kochen und essen.

Termas Polloquere in Chile

Wenn wir auf über 4’000 m schlafen, ist inzwischen unser tägliches Morgen-Ritual folgendes: Kühlerhaube auf und warten. Denn so scheint die Sonne auf den Motor. Das hilft, dass der Motorenblock aufgewärmt und der Diesel flüssiger wird. Während die Sonne auf den Motor scheint, essen wir gemütlich unser Porridge und trinken Kaffee. So springt im Normalfall Taku bei der Kälte ohne Probleme an.

Bevor wir jedoch losfahren, geniessen wir noch die Stimmung an der heissen Quelle. Es dampft wie verrückt. Als wir losfahren, sehen wir noch ein paar Fahrradfahrer, die ihr Zelt hinter einem Felsen aufgebaut haben. Wir winken ihnen zu und fahren weiter durch die faszinierende Berglandschaft Nordchiles.

Termas Polloquere in Nord Chile

Es geht auf staubigen Pisten auf und ab. Aktuell befinden wir uns sehr nahe der bolivianischen Grenze und es heisst, dass hier ein bekanntes Schmugglergebiet ist. Ob das wirklich so ist, wissen wir nicht. Doch wir sehen mehrere Lastwagen bei verlassenen Gebäuden stehen, Waren werden umgeladen und die Männer schauen uns grimmig an. Wir beobachten das Geschehen und fragen uns, was hier wohl alles umgeladen wird so mitten im Nirgendwo?

Geht uns nichts an, so fahren weiter. Doch bei der historischen Kirche halten wir dann trotzdem an. Irgendwann war hier ein Dorf. Heute stehen nur noch Ruinen da. Als wir die „Free WiFi“ Tafel sehen, müssen wir schmunzeln. Trotzdem zücken wir unsere Smartphones und probieren aus, ob es tatsächlich hier draussen in der Pampa Internet hat. Und tatsächlich. Obwohl keiner mehr hier wohnt, das WiFi funktioniert. Wahnsinn!

Kirche im Grossen Norden von Chile

Auf der Ruta 95 oder auch Ruta Andina fahren wir durch den Parque Nacional Vulcan Isluga. Im Ort Isluga stoppen wir für die Mittagspause und fahren weiter bis zur Ruta 15. Wir machen einen kurzen Abstecher in die Grenzstadt Colchane, doch als wir vor einer Schranke der Carabinieres stehen, drehen wir um. Wir wollen ja in Chile bleiben und nicht über die Grenze nach Bolivien.

Isluga im Grossen Norden von Chile

Die Ruinen des Salpeterwerk von Humberstone und Santa Laura sind UNESCO Weltkulturerbe

Unser Ziel nächstes ist Humberstone, ein UNESCO Kulturerbe und kulturelles Highlight des Grossen Norden von Chile. Um dahin zu kommen, müssen wir jedoch von über 4’000 m auf 1’000 m ü. M hinunter. Die Fahrt nach Huara auf der Ruta 15 ist alles andere als langweilig. Denn es geht kurvig und steil durch spektakuläre Landschaften. Die Strecke führt von Canyon artigen Landschaften hinunter in eine Wüstengegend. Wir kommen wieder in die Atacamawüste.

Wüsten Landschaft in Nord Chile

In Huara wollen wir noch ein paar Frischwaren kaufen. Im ersten Laden kriegen wir zwar keine Äpfel, dafür Kaktusfrüchte und ein Cappuccino-Eis. Im zweiten Laden finden wir Brot, im Dritten nichts und doch schlussendlich finden wir einen Mini-Mart, der Äpfel, Bier und frisches Fleisch verkauft. Überglücklich fahren wir nach dem erfolgreichen Einkauf nach Humberstone, wo wir auf dem Parkplatz übernachten dürfen. Wir sind sehr gespannt auf den Besuch in den ehemaligen Salpeterwerken Humberstone- und Santa-Laura, die als UNESCO Weltkulturerbe gelistet sind.

Um 9 Uhr öffnet Humberstone die Pforten. Wir sind die ersten Besucher des Tages und haben die Gebäude ganz für uns allein. Als erstes sehen wir uns die verschiedenen Häuser an, die in kleine Museen umgestaltet wurden. Wir können uns so besser vorstellen, wie eine Küche Ende des 18. Jahrhunderts und Anfang des 19. Jahrhunderts ausgesehen hat, mit was für selbstgebastelten Spielzeugen die Kinder damals gespielt und wie die Unterkünfte der Arbeiter ausgesehen haben. Das Areal der ehemaligen Salpetermine ist riesig. Nur schon für die Unterkünfte, den Dorfplatz, die Kirche, das Theater, die Haupthalle mit Lebensmitteln, Kleidern, den Markt und das Verwaltungsgebäude brauchen wir über zwei Stunden. Wir lieben Museen, wo man sich das Leben von früher so richtig gut vorstellen kann.

Humberstone Museum

Humberstone Wohn Quartier

Humberstone Salpeter Werke

Anschliessend erkunden wir das Industriequartier. Viele Gebäude sind vom Zerfall bedroht, doch es ist noch vieles von den alten Maschinen vorhanden. Wir spazieren durch riesige Hallen und folgen dem Weg zum Aussichtspunkt. Von oben haben wir einen super Überblick auf das Gelände. Es ist bereits 12:45 Uhr, als wir Humberstone verlassen. Bevor wir zur Oficina Santa Laura fahren, essen wir eine Kleinigkeit.

Santa Laura ist nur knapp 2 km von Humberstone entfernt und war ein zweites Salpeterwerk. Die grossen Hallen, wo gearbeitet wurde, sind noch erhalten. Von den Unterkünften und dem Quartier, wo das private Leben stattgefunden hat, ist praktisch nichts mehr übrig. Eine Stunde brauchen wir, um uns die verschiedenen Gebäude und Ausstellungen anzusehen.

Santa Laura Salpeterwerk in Chile

Santa Ana und Humberstone Salpeterwerke

Der Besuch im Salpeterwerk Humberstone und Santa Laura hat uns sehr gut gefallen und wir finden, dass es die Aufnahme als UNESCO Kulturerbe sehr wohl verdient hat.

Zurück in die Berge zum Salar de Huasco

Nach diesem spannenden Vormittag bei den Ruinen der Salpeterwerke fahren wir weiter nach Pozo Almonte. Bei der Copec Tankstelle füllen wir unsere Dieseltanks und gönnen uns eine heisse Dusche. Tut das gut. Nun sind wir wieder bereit für die Berge. Die Fahrt nach Pica ist etwas langweilig, denn es ist flach und wüstenartig. Doch als wir Pica näherkommen, wird es plötzlich grüner. In der Gegend werden Zitronen angepflanzt, die dann zu Zitronensaft verarbeitet werden. Dieser wird für das Nationalgetränk Pisco Sour verwendet.

Wir fahren durch das Dorf und weiter in die Berge. Es geht steil aufwärts und als wir den Salar de Huasco erreichen, sind wir bereits wieder auf fast 4’000 m ü. M. Mit Aussicht auf den Salzsee kochen wir ein feines Stück Fleisch und geniessen den Abend in der Natur des Grossen Norden von Chile.

Salar de Huasco in Nord Chile

Flamingos am Salar de Huasco

Dieses Mal war die Nacht auf knapp 4’000 m ü. M. erholsam und wir haben gut geschlafen. Doch in dieser Höhe ist es früh morgens einfach immer eiskalt. Inzwischen wissen wir das ja, sodass wir uns extra Kleider für den Notfall bereitlegen. Und diese Nacht haben wir sie auch gebraucht. Doch das Schöne ist, im Auto ist es mit der richtigen Ausrüstung trotzdem kuschlig warm.

Als wir um 8 Uhr die Isomatten von den Heckfenstern nehmen, scheint uns die Sonne direkt ins Gesicht. Im Nu fühlt es sich warm an. So steigt die Motivation aufzustehen. Nach der täglichen Morgenroutine fahren wir weiter auf der Ruta Andina. Die unbefestigte Strasse führt entlang des Salar Huasco. Bis zur Mine Collahuasi ist die Strasse in Top Zustand. Doch das ändert sich, sobald wir an der Mine vorbei sind.

Entlang der stillgelegten Bahnlinie zur Geisterstadt Yuma und der Mine Puquios

Die Landschaft ist genial, sodass wir die holprige Strasse fast schon vergessen. Zur Mittagszeit erreichen wir die verlassene Bahnstation Yuma, wo noch Ruinen von Gebäuden zu sehen sind. So geniessen wir die Mittagspause in einer interessanten Gegend. Die Strasse bleibt einspurig und holprig. Immer wieder sehen wir Tracks, die irgendwo in die Berge führen. Die einen sind vermutlich von den Minen, andere führen direkt nach Bolivien. Ob das Schmugglerrouten sind? Wir befinden uns nämlich ganz nah an der Grenze zum Nachbarland.

Wir bleiben auf der Ruta Andina. Als Marcel den grossen, braunen Wegweiser sieht, der zu einer ehemaligen Kupfermine führt, reizt es ihn einen Abstecher zu machen. Es sind nur 2.5 km bis Puquios. Doch diese 2.5 km haben es ganz schön in sich. Teilweise ist der Track sehr steil, steinig und felsig. So rüttelt es uns ganz schön durch. Doch der Abstecher lohnt sich. Denn wann haben wir schon mal die Gelegenheit auf einem Bahngleis zu fahren. Ja, Taku ist auch ein Zug.

Kupfermine von Puquios in Chile

Nach dem spannenden Abstecher geht es weiter Richtung Ollagüe. Die Strasse ändert sich auf einen Schlag. Vom Track finden wir uns plötzlich auf einer zweispurigen, breiten Strasse wieder. Doch die Bauarbeiten sind noch im Gange, sodass die Strasse von supergut bis dürftig wechselt. Doch irgendwann erreichen wir die Grenzstadt Ollagüe. Bolivien ist von hier aus nur noch 3 km entfernt.

Vulkan Ollagüe im Grossen Norden von Chile

Windiger Schlafplatz am Salar de Ascotan

Wir werfen nur einen Blick rüber nach Bolivien, denn wir wollen noch eine Weile in Chile bleiben. Unser Plan ist es, soweit in den Süden zu fahren bis wir Lago General Carrera erreichen. Dies ist der Ort, den wir wegen der Pandemie vor 2.5 Jahren fluchtartig verlassen mussten. Von Ollagüe fahren wir auf der Ruta 21 am Salar Carcote entlang und machen einen kurzen Abstecher zur Laguna Verde. Von oben bestaunen wir die grüne Lagune. Weitere 5 km entlang der Ruta 21 befindet sich der Salar de Ascotan, wo wir einen Platz zum Übernachten finden. Wir stellen uns in den Windschatten von Ruinen, doch der Wind bläst uns beim Kochen trotzdem mächtig um die Ohren. Heftiger Wind ist typisch für diese Gegend. Morgens ist es meist windstill, gegen Mittag fängt der Wind an zu blasen, nachmittags wird er immer stärker und stärker bis etwa 22 Uhr und dann lässt der Wind wie auf Knopfdruck nach.

Obwohl wir relativ nah an der Strasse gecampt haben, war es super ruhig. Dementsprechend haben wir auch gut geschlafen. Zum Glück war es auch nicht mehr ganz so kalt. Früh am Morgen ist es dann komplett windstill und das Wasser in der Lagune Ascotan spiegelglatt.

Salar de Ascotan in Nord Chile

Flamingos auf dem Salar de Ascotan

Nördlich von San Pedro de Atacama liegt das Valle del Arcoiris

Lange haben wir überlegt, welche Strecke wir nach San Pedro de Atacama fahren sollen. Durch die Berge nah an der bolivianischen Grenze oder via Chiu Chiu und Calama. Wir haben uns schlussendlich für die Teerstrasse via Chiu Chiu und Calama entschieden. Auf dem Weg machen wir noch einen kurzen Abstecher ins kleine Dorf Lasana, wo wir im Park Mittagspause machen. Dort gibt es auch Inka Ruinen, die man sich ansehen kann. Anschliessend fahren wir weiter nach Chiu Chiu. Das Wüstendorf ist hübsch und erinnert uns von den Gebäuden her an San Pedro de Atacama. Wir schauen uns die Kirche an, die von Nonnen für Allerheiligen (1. November) geschmückt wird. Die Kirche ist sehr eindrücklich. Leider dürfen wir jedoch im Innern keine Fotos machen.

Kirche in Chiu Chiu

Als nächstes steuern wir Calama an. Die Minenstadt ist nicht wirklich sehenswert, sodass wir gleich weiter Richtung San Pedro fahren. Rund 30 km vor der Wüstenstadt biegen wir ab und fahren ins Valle del Arcoiris. Ein eindrückliches Tal mit farbigen Klippen erwartet uns. Dort finden wir auch einen Platz zum Stehen. Während Marcel auf Foto Tour geht, bereitet Reni schon mal den Salat fürs Abendessen vor. Doch vor dem Abendessen, geniessen wir bei einem Apéro noch die wärmenden Sonnenstrahlen und freuen uns auf die kommenden Tage in San Pedro. Das Wetter sieht super aus und verspricht T-Shirt und Shorts Wetter.

Der Abstecher ins Valle Arcoiris hat sich gelohnt. Landschaftlich gefällt es uns sehr. Wir sind fasziniert von den Formationen, die durch Regen, Wind und Sonne über viele Jahre entstanden sind. Es ist auch genial, dass man in die verschiedenen Seitentäler fahren kann, denn wir entdecken so immer wieder andere Dinge.

Valle Arcoiris im Grossen Norden Chile

Valle Arcoiris in Nord Chile

Im Takha Takha können wir mitten in San Pedro de Atacama Campen

Nach der Erkundungstour im Valle Arcoiris fahren wir nach San Pedro de Atacama. Wir freuen uns riesig auf die Wüstenstadt. Vor drei Wochen waren wir bereits hier und es hat uns unglaublich gut gefallen. Es ist die Atmosphäre und die Lebendigkeit im Zentrum, die uns begeistert. Auch wenn es sehr, sehr touristisch ist, San Pedro hat Charme. Bei letzten Mal sind wir nach dem Stadtbesuch über die Grenze nach Bolivien gefahren, haben das Abenteuer Lagunenroute in Bolivien unter die Räder genommen, sind quer über den Salar de Uyuni, den grössten Salzsee der Welt gefahren und haben den Sajama Nationalpark besucht, bevor wir wieder über die Grenze in den Grossen Norden von Chile eingereist sind.

Nun sind wir zurück und fahren zum zweiten Mal nach San Pedro de Atacama. Auf dem Weg schauen wir uns aber zuerst noch das Valle de la Luna an. Eine spektakuläre Mondlandschaft und einer sehr beliebte, aber auch teure Touristenattraktion ausserhalb von San Pedro de Atacama.

Valle de la Luna bei San Pedro de Atacama

Bevor wir ins Takha Takha Hotel & Camping fahren, schauen wir uns noch einen anderen Campingplatz an. Dieser ist uns jedoch nicht auf Anhieb sympathisch. Er ist zwar günstiger und auch nicht allzu weit vom Zentrum entfernt. Doch irgendwie zieht es uns einfach wieder ins Takha Takha. Wir klopfen an der Tür und werden herzlich begrüsst. Platz hat es noch genug und sogar im Schatten. Überglücklich parken wir Taku, richten uns ein und gönnen uns gleich eine heisse Dusche.

Es ist bereits Mittag, sodass wir zur Plaza spazieren und einen Happen essen. Im T-Shirt und Shorts sitzen wir da und geniessen die sommerlichen Temperaturen. Ach, ist das schön ohne eisigen Wind. Den Nachmittag verbringen wir im Garten des Hotels, erledigen Administratives am PC und geniessen die Oase inmitten von San Pedro. Abends zieht es uns ins La Casona, wo wir beim letzten Besuch einen supertollen Abend mit unseren Freunden Dunja und Rainer verbracht haben. La Casona ist auch beim zweiten Besuch genial. Dieses Mal essen wir einen Hamburgesa Gringa und zur Feier des Tages stossen wir noch mit dem traditionellen Getränk Pisco Sour auf unsere Reise an.

Wir spüren ein Erdbeben

So vergeht der erste Tag in San Pedro de Atacama wie im Flug. Müde kriechen wir ins Bett und werden mitten in der Nacht wachgerüttelt. Es fühlt sich, als ob jemand an unserem Camper rüttelt. Wer ist das? Kann doch nicht sein, denn wir stehen ja auf einem eingezäunten Parkplatz. Beim Kaffeetrinken am nächsten Morgen fragt mich Marcel, ob ich das Gerüttel am Auto auch mitbekommen habe. „Ja“, sage ich. „Was war das?“ Marcel erwidert: „Das war kein Mensch. Aber es könnte ein Erdbeben gewesen sein.“ Marcel googelt kurz und tatsächlich, es war ein Erdbeben und das Epizentrum war nicht weit weg. Na dann, Glück gehabt, war es nicht allzu stark spürbar in San Pedro de Atacama.

Mittags zieht es uns wieder in die Fussgängerzone, wo wir im Andina Emporium leckere Empanadas und einen Eiskaffee schlürfen. Der Nachmittag ist gefüllt mit Telefonaten – so schön die Stimme von ein paar unserer Liebsten zu hören – Erledigungen am Computer und Gesprächen mit Australiern, die im gleichen Hotel sind. Viel zu schnell geht die Zeit vorbei. Ein leckeres Abendessen in der Stadt und schon ist die schöne Zeit in San Pedro de Atacama vorbei.

San Pedro de Atacama in Nord Chile

Empanada in San Pedro de Atacama

San Pedro de Atacama am Abend

Tschüss San Pedro de Atacama. Schön war’s, auch beim zweiten Mal. Nach dem Kaffee im Garten des Takha Takha Hotels geht Reni einkaufen und Marcel erledigt wichtige Dinge am Auto. Wasser und Benzinkocher müssen gefüllt werden, die Scheiben werden gewaschen und sonst noch ein paar Kleinigkeiten. Eine warme Dusche gibt es auch noch bevor wir uns auf den Weg machen. Da inzwischen bereits 12 Uhr ist, gehen wir nochmals in unser Lieblings-Café. Doch leider sind alle Plätze besetzt. Etwas ratlos schlendern wir die Hauptgasse hoch. Unsere zweite Option ist geschlossen, doch schliesslich entdecken wir das Roots Café, wo wir einen leckeren Cappuccino und Hotdogs mit Tomaten und Avocadocreme geniessen. Gestärkt fahren wir los. Bei der Tankstelle legen wir noch einen letzten Stopp zum Diesel zu tanken ein.

Hotelempfehlungen für deinen Aufenthalt in der quirligen Wüstenstadt San Pedro de Atacama

Hotel und Camping Takha Takha – Gemütliches Hotel im Zentrum, trotz der zentralen Lage ist es nachts ruhig. Gemütliche Gartenanlage und Pool. Für Camper stehen Parkplätze zur Verfügung. Uns hat es so gut gefallen, dass wir sogar zweimal da waren.

Hostal Puritama – Ebenfalls an super Lage mit Zimmern und gemütlichem Innenhof.

La Casa del Pueblo Hostal – Zentrale Lage mit schönem Innenhof. Frühstück ist inbegriffen.

Touren zu den Sehenswürdigkeiten des Grossen Nordens von Chile ab San Pedro de Atacam

San Pedro de Atacama ist die Touristische Hochburg im Grossen Norden von Chile. Es gibt unzählige Attraktionen und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Es gibt viele verschiedene Touren zu diesen Attraktionen. Auf GetYourGuide findest du bestimmt das Richtige Angebot für dich.

Die Piedra Rojas und der Salzsee Aguas Calientes im Grossen Norden von Chile

Alles ist aufgefüllt. Wasser, Treibstofftanks, Kühlschrank und unsere Lebensmittel-Schubladen sind proppenvoll. Vermutlich könnten wir mit all den Lebensmitteln zwei Wochen lang ohne Einkauf leben. Oder vielleicht sogar länger.

Wir folgen der Ruta 23 für 70 km und erreichen Socaire. Dort informieren wir uns über den Besuch der Piedras Rojas und den Salzsee Aguas Calientes. Der Eintritt kostet inzwischen 10’000 Chilenische Pesos pro Person. Das sind rund 10 Schweizer Franken (ca. 10 Euro). Im Februar lag der Preis noch bei 5’000 Pesos. In Chile wird oft für Sehenswürdigkeiten ein Eintritt verlangt. Wir haben kein Problem für Sehenswertes etwas zu bezahlen. Doch die krassen Preiserhöhungen sind schon gewöhnungsbedürftig und teils unrealistisch. Da wir die Piedras Rojas erst morgen besuchen wollen, sollen wir morgen nochmals ins Büro kommen. Tickets werden nur für den aktuellen Tag ausgestellt. So fahren wir ein paar Kilometer weiter, suchen uns einen Platz zum Campen und werden unser Glück morgen wieder versuchen.

Nach dem Frühstück mit Aussicht auf die wilde Landschaft Nordchiles fahren wir zurück nach Socaire und kaufen uns einen Eintritt für die Piedra Rochas und den Aguas Calientes del Sur. Die Fahrt von Socaire bis nach Aguas Calientes ist genial, denn sie führt durch tolle Berglandschaften. Innert kurzer Zeit gewinnen wir auch wieder an Höhe und erreichen bald die 4’000er Grenze.

Kurz vor den Piedra Rojas gibt es einen Aussichtspunkt, von wo aus wir den Salzsee und die Lagune Aguas Calientes sehen. Wir sind gespannt, wie die Landschaft aus nächster Nähe aussieht. Wenige Minuten später erreichen wir den Parkplatz, wo wir unser Ticket vorweisen müssen. Wir werden instruiert, wo wir entlangspazieren dürfen und wo es verboten ist reinzulaufen.

Hinter uns ist eine Reisegruppe im Anmarsch, sodass wir gleich loslaufen. Zum Glück verteilen sich die Besucher recht gut, sodass wir die faszinierende Landschaft geniessen können. Die Farben des roten Gesteins, dem Weiss des Salzsees und dem türkisfarbenen Wasser ist unglaublich schön. Dafür hat sich der Eintritt echt gelohnt.

Salar de Aguas Calientes bei San Pedro de Atacama

Piedras Rojas bei San Pedro de Atacama

Anschliessend fahren wir noch ein bisschen weiter Richtung Paso Sico. Es gibt noch einen tollen Aussichtspunkt, wo wir Aguas Calientes von oben sehen. Und rund 10 km weiter schauen wir uns noch die Laguna Tuyajto an. Leider ist die Zufahrtstrasse an die Lagune gesperrt, sodass wir die Aussicht vom Mirador aus geniessen. Dort legen wir auch gleich unsere Mittagspause ein.

Bis zur argentinischen Grenze sind es nur noch knapp 50 km. Doch wir bleiben noch im Grossen Norden von Chile und drehen um. Beim nördlichen Aussichtspunkt auf Aguas Calientes stoppen wir nochmals, denn das Licht ist inzwischen ganz anders als vor ein paar Stunden. Wir wollen nach dem Fotografieren gerade wieder ins Auto steigen, als uns ein junges Paar aus der Schweiz anspricht. Wir plaudern eine Weile mit den sympathischen Berner Oberländern und geniessen den Austausch mit Reisenden aus der Heimat.

Auf GetYourGuide findest du geführte Touren zu den Piedras Rojas und den Lagunen des Altiplanos.

Der Meteoritenkrater Monturaqui liegt ganz schön abgelegen

Unser nächstes Ziel ist der Meteoritenkrater Monturaqui. Bis zum Ort Peine ist die Strasse geteert, dann biegen wir bald auf eine unbefestigte Strasse ab. Doch diese ist in einem super Zustand. Als wir dann zum Krater abbiegen, ändert sich der Strassenzustand schlagartig. Wir finden uns auf einem Track wieder, der mit der Zeit immer anspruchsvoller wird. Wir sind froh, ein 4×4 Fahrzeug mit hoher Bodenfreiheit zu haben. Teils gibt es Auswaschungen oder felsige Passagen, wo wir mit einem normalen Camper nicht weiterfahren würden. Für eine sehr felsige Passage benutzen wir sogar die Untersetzung.

Kurz vor 17 Uhr erreichen wir den Meteoritenkrater. Marcel geht auf Foto-Tour und läuft einmal um den Kraterrand herum, während Reni das Abendessen vorbereitet. Der Wind wird während dem Kochen immer stärker, sodass wie einmal mehr drinnen essen. Der Wind nimmt patagonische Verhältnisse an, doch wir hoffen, dass er wie immer gegen 22 Uhr abnimmt.

Nachdem der Wind gegen Mitternacht aufhört, setzte die komplette Stille ein. Kein Geräusch ist zu hören. Auch als wir frühstücken, horchen wir. Doch da ist einfach absolut nichts. Kein Vogelgezwitscher, kein Geräusch von Auto- oder Lastwagenmotoren, kein Wind. Nur unser Atem, sonst rein gar nichts. Die Stille wirkt fast schon beklemmend.

Meteoritenkrater Monturaqui in Chile

Vermissen wir den Wind? Nein. Trotzdem ist diese Totenstille ungewohnt. Vom Meteoritenkrater fahren wir wieder zurück zur Strasse, die Richtung Antofagasta führt. Antofagasta befindet sich an der Küste, doch auf dem Weg dahin machen wir noch einen Abstecher zum Paso Socompa. Ganz hoch zum Pass und zur Grenze zwischen Chile und Argentinien fahren wir nicht, sondern nur bis zur verlassenen Bahnstation Monturaqui. Die Geisterstadt ist interessant, doch irgendwie wirkt sie auch ein bisschen unheimlich. Es ist Mittagszeit und noch sind wir keinem anderen Menschen begegnet.

Bahnstation Monturaqui beim Paso Socompa

Die durch Minen zerstörte Landschaft des Grossen Norden von Chile

Nach einer ausgedehnten Mittagspause in der Sonne fahren wir zurück zur B-55, der gut ausgebauten Kiesstrasse, die zur Mina Eacondida führt. Wir sind in der Wüste Nordchiles unterwegs, wo es viele Minen gibt. Allzu attraktiv ist die Landschaft nicht. Es ist staubig ohne Ende. Als wir dann an der Mina Eacondida vorbeikommen, sind wir sprachlos. Es ist die zweitgrösste Kupfermine der Welt. Was wir sehen, ist eine sehr düstere Welt. Die Berge sind ausgebeutet, die Landschaft zerstört und es sieht aus wie nach einem Desaster. Auch die Industriegebäude sind keine Schönheit und wirken sehr trist in der Wüstenlandschaft.

Minen im Grossen Norden von Chile

Eigentlich wollen wir bis zur Küste fahren, doch es ist schon spät, sodass wir uns einen Schlafplatz in der Pampa suchen. Wir werden fündig und geniessen einmal mehr Aussicht auf die Wüstenlandschaft.

Windig hat der gestrige Tag aufgehört. Windig startet der neue Tag. Doch der Wind hat gedreht, sodass er uns morgens hinten ins Auto reinbläst. Ungünstig, denn wir kochen hinter dem Auto im Windschatten. So dreht Marcel Taku um 180 Grad. Dann passt es auch wieder mit Kaffee kochen.

Antofagasta an der Küste im Norden von Chile ist von den Minen geprägt

Nach dem Frühstück fahren wir los nach Antofagasta. Als wir wieder auf die B-475 kommen, sind wir zurück im Minengebiet. Es ist Sonntag, doch es kommt uns ein Lastwagen nach dem anderen entgegen. Die Mina Eacondida ist die zweitgrösste Kupfermine der Welt und in Antofagasta befindet sich einer der wichtigsten Häfen Nordchiles. Wahnsinn, was wir hier sehen. Die Landschaft ist nicht mehr natürlich, sondern von Menschenhand zerstört.

Wir sind froh, als wir gegen Mittag Antofagasta erreichen und nach dem Einkauf unser Mittagssandwich mit Aussicht aufs Meer geniessen können. Antofagasta ist eine spezielle Stadt. Sie ist extrem langgezogen. Zwischen dem Meer und den Bergen ist nur ein schmaler Streifen Land. Schön ist die Stadt nicht und so beschränken wir uns auf einen kurzen Verpflegungsstopp am Meer. Dann fahren wir wieder weiter. Bevor wir aber weiter in den Süden fahren, stoppen wir noch bei der Copec Tankstelle. Diesel tanken ist das Wichtigste doch auch eine heisse Dusche gönnen wir uns noch.

Hotel-Tipps in Antofagasta

Holiday Inn – Gute Lage mit komfortablen Zimmern.

Geotel Antofagasta – Hotel direkt am Strand, grosszügige Zimmer mit Meerblick.

Antofagasta in Nord Chile

Auf der Ruta 1 entlang der Küste von Chile Richtung Süden

Kaum haben wir die Stadt verlassen, finden wir uns in den Bergen und inmitten einer staubigen Wüste wieder. Alles um uns ist beige. Sand und Staub dominieren. Grün? Gibt es nicht. Wir wollen auf der Ruta 1 Richtung Süden fahren. Die Küstenstrasse soll superschön sein und grossartige Aussichten auf die felsige Küste und schöne Sandstrände bieten.

Wir schaffen es jedoch nur bis zu einem Aussichtspunkt in den Bergen hoch über der Küste. Die Aussicht über die steil abfallenden Felsklippen Richtung Küste und das omnipräsente Wolkenmeer begeistern uns so sehr, dass wir beschliessen, die Nacht hier zu verbringen.

Nebelmeer vor Caleta el Cobre in Nord Chile

Magisches Farbenspiel

Den Apero geniessen wir mit Aussicht auf das Nebelmeer. Doch weil der Wind so stark ist, essen wir dann doch lieber drinnen. Als wir uns für die Nacht vorbereiten, hören wir ein Klopfen an der Autotür. Es ist die Chilenin, mit der Reni vorhin geredet hat. Sie schenkt uns Kuchen, wünscht uns eine gute Nacht und eine schöne Weiterreise durch Chile. So ein leckeres Dessert – wir kriegen Lemon Pie, Apfelkuchen und Früchte Tart mit Vanillecreme – hatten wir schon lange nicht mehr. Einige der Chilenen sind supernett und gastfreundlich.

Wie jeden Morgen ist auch heute die Küste im Grossen Norden von Chile von einer dichten, tiefhängenden Wolkendecke bedeckt. Dieses Schauspiel beobachten wir jedes Mal, wenn wir an der Küste sind. Am Aussichtspunkt befinden wir uns noch über der dichten Wolkendecke, doch wenn wir jetzt Richtung Küste fahren, werden wir bestimmt unter der Wolkendecke enden.

Die Fahrt vom Aussichtspunkt auf 1’600 m ü. M. hinunter ans Meer ist genial. Wir fahren durch die Berglandschaft und kommen immer tiefer. Leider nähern wir uns mit jedem Meter auch den Wolken, sodass wir bald keinen blauen Himmel mehr sehen, sondern einen grauen Deckel über uns haben.

Wir haben das ja vermutet, denn beim Aufstehen konnten wir auf das Nebelmeer hinunterschauen. Jetzt sind wir mittendrin. Doch wenn es ist, wie wir es von der chilenischen Küste gewohnt sind, werden die Wolken bis mittags verschwunden sein. Und genauso ist es. Als wir der Küstenstrasse Ruta 1 entlangfahren, ist es noch wolkig und grau. Doch kurz nachdem wir an der Küste einen Platz zum Übernachten gefunden haben, lichten sich die Wolken. Als wir Mittagpause machen, ist es bereits herrlich sonnig und die Temperaturen sommerlich warm. Es ist genauso, wie wir es uns vorgestellt haben. Perfekt für zwei Tage Ferien vom Reisen.

Strand an der Küste von Nord Chile

Statt Blogbeiträge schreiben oder Videos schneiden, geniessen wir es einfach zu sein. Während wir in unseren Campingstühlen sitzen, geniessen wir die Aussicht und schauen aufs Meer. Wir sehen Delfine und Robben vorbeischwimmen, beobachten Fischer beim Seegras sammeln, trocknen und abtransportieren, wir spielen mit zwei Hunden, die uns täglich besuchen und wir lesen. Einfach mal Zeit haben, ohne zu fahren oder irgendwas an einem Bildschirm zu machen, ist herrlich.

Küste in Nord Chile

Beim Frühstück werden wir wieder herzlich begrüsst von den zwei Hunden von gestern. Die Besitzer sind gerade am Seegras zusammentragen und winken uns zu. Wir geniessen die Morgenstunden, backen Brot und bleiben noch für die Mittagspause an diesem schönen Ort mit Sicht auf den Pazifik. Gegen halb zwei sind wir bereit weiterzufahren. Weit wollen wir nicht. Knapp 30 km fahren wir der Ruta 1 entlang und sind beeindruckt von der felsigen Küstenlandschaft. Beim Punta Plata finden wir bereits wieder einen schönen Platz zum Stehen. Es ist einer von vielen Campingmöglichkeiten an der Küste. Schon genial, so eine grosse Auswahl zu haben. Den Nachmittag verbringen wir mit planen, lesen, Video schneiden, Yoga praktizieren und dann ist bereits wieder Zeit für das Abendessen. Ein Schweinefilet im Speckmantel und Salat ist unser Camping Abendessen. Und das an einem ganz normalen Mittwoch.

Sonnenuntergang an der Küste

An der Ruta 1 ist campen wirklich ein wahrer Genuss. Obwohl wir recht nahe an der Strasse sind, hören wir nur das Meeresrauschen. Die Pausentage an der Küste tun uns sehr gut. So können wir Energie für die Weiterreise tanken und sind wieder motiviert Neues zu entdecken. Ein Guter Abschluss nach dem Erkunden des Grossen Norden von Chile. Nun geht es weiter Richtung Süden, in den Kleinen Norden von Chile. In Taltal, einer erstaunlich schönen Stadt, gehen wir ein paar Dinge einkaufen und fahren erstmal von der Küste weg ins bergige Inland.

Taltal im Grossen Norden von Chile

Hilfreiche Informationen und Tipps für eine entspannte Reise

Reiseführer – Unsere Tipps

Für die Planung einer Reise in den Grossen Norden von Chile eignen sich Reiseblogs, Reiseberichte und Reiseführer. Wir sind mit dem Chile Reiseführer von DuMont gereist und waren zufrieden damit.

Wenn du lieber mit dem Lonely Planet reist, kannst du dir hier deinen Chile Reiseführer bestellen.

Reisekrankenversicherung

Eine Reiseversicherung ist für uns im Ausland nicht wegzudenken. Seit vielen Jahren sind wir bei World Nomads versichert und das gibt uns ein gutes Gefühl. Denn passieren kann immer etwas. Weitere Informationen findest du auf der offiziellen Webseite von World Nomads: Offerte anfragen

DKB Kreditkarte

In Chile ist das Bezahlen mit einer Debitkarte oder Kreditkarte weit verbreitet. Kennst du die DKB? Die Internetbank bietet ein kostenloses Girokonto mit einer kostenlosen Visa Debitkarte an. Eine zusätzliche Kreditkarte ist kostenpflichtig.

Klick hier für weitere Informationen und zum Antrag für ein DKB Girokonto

SIM Karte und Datenpaket für dein Mobiltelefon

In Südamerika kannst du dir praktisch an jedem Kiosk oder Tankstelle eine SIM-Karte und Datenpakete kaufen. Falls du ein Smartphone mit eSIM (digitale SIM-Karte) hast, kannst du eine eSIM von Airalo verwenden. Wir haben als Backup Airalo aktiviert. Diese Lösung hat sich für uns voll und ganz bewährt. Ist dein Mobiltelefon eSIM tauglich können wir dir Airalo wärmstens empfehlen. Hier findest du mehr zu den Produkten von Airalo

Airalo bietet eSIM Lösungen für über 200 Länder und Regionen, aber auch weltweite Datenpakete an. Als Backup haben wir immer eine eSIM mit weltweiter Abdeckung mit dabei. Das Datenpacket mit 1 GB ist für 7 Tage gültig und kostet nur gerade USD 9. So haben wir bereits bei Ankunft in einem neuen Land mobile Daten und können dann entweder noch eine lokale SIM Karte organisieren oder mehr Daten dazu kaufen.

Pinne diesen Artikel zum Thema Grosser Norden von Chile auf Pinterest

Grosser Norden Chile

Hinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate Links. Wenn du über einen der Links etwas kaufst oder buchst, erhalten wir eine kleine Provision.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Elsbeth

    Schön isch es gsi mit eu die spannendi Gägend vo Chile z gse. Was für tolli Natur händ ihr törfe gnüsse. Danke für die spannende Gschichte und euri Erläbnis , do fühlt mer sich grad au am Reise und das alles i dä warme Stube, erscht no ohni Gedanke a Planig und tägliche Useforderige. Eimol me danke fürs mitnäh.

    1. Reni

      Vielen Dank, liebe Elsbeth. Der Grosse Norden von Chile ist wirklich sehr spannend. Eine gewaltig schöne Landschaft, die wir erkunden durften. Schön zu hören, dass es dir auch gefallen hat und du virtuell mit uns mitgereist bist. Liebe Grüsse und bis bald.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.