Pacific Crest Trail Route quer durch Amerika von Mexiko bis nach Kanada

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  • Beitrag zuletzt geändert am:8. März 2024
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Die Pacific Crest Trail Route verläuft von der mexikanischen bis zur kanadischen Grenze, ist unglaublich abwechslungsreich und äusserst spektakulär. Der Streckenverlauf der Weitwanderung wurde sehr überlegt gewählt und interessant gestaltet. 171 Tage lang sind wir auf dem Pacific Crest Trail gewandert und haben immer wieder über die Streckenführung gestaunt. Die unterschiedlichsten Landschaften haben wir durchwandert, steile Aufstiege bewältigt, unzählige Gebirgspässe überquert, sind durch Wälder gestreift, mussten trockene Wüstenlandschaft ertragen, wurden von starken Windböen an exponierten Stellen fast weggeblasen und mussten über unzählige Hindernisse klettern. Die Zeit auf dem PCT bleibt unvergesslich.

Während der gesamten Strecke wurde uns das Wandern nie langweilig. Wir haben Amerika zu Fuss entdeckt und auf ganz neue Art sehr intensiv kennen gelernt. Die Pacific Crest Trail Route ist so angelegt, dass man immer wieder nahe der Zivilisation ist. So sind Versorgung und das Einkaufen von Lebensmitteln möglich. Trotzdem führt der Wanderweg meist durch die Natur, sodass man genügend weit von der Zivilisation entfernt ist. Der grösste Teil der Weitwanderung verläuft durch National Forests und geschützte Wildnis. Auf der Wanderung haben wir sieben Nationalparks und 25 National Forests durchwandert. Nur sehr wenige Abschnitte führen durch Privatland. Dieser grüne Korridor quer durch die USA ist eine wahre Meisterleistung.

Das Konzept des Pacific Crest Trails entstand bereits 1932. Der detaillierte Streckenverlauf wurde dann 1968 entworfen und 1993 wurde der Pacific Crest Trail offiziell fertiggestellt. Die offizielle Pacific Crest Trail Route ist 2’650 mi / 4’265 km lang und auf der Strecke sind etwa 430’000 ft / 130’000 Höhenmeter zu überwinden. Der tiefste Punkt des PCT liegt in Cascade Locks bei der Bridge of the Gods auf 110 ft / 34 m an der Grenze zwischen Oregon und Washington. Der höchste Punkt des PCT liegt auf 13’153 ft / 4009 m auf dem Forester Pass in der Sierra Nevada.

Die Pacific Crest Trail Weitwanderung in Zahlen und Fakten:

    • Länge des Pacific Crest Trails: 2’650 mi / 4’265 km.
    • Der südliche Ausgangspunkt des PCT liegt nahe dem kleinen Ort Campo an der mexikanischen Grenze.
    • Der nördliche Ausgangspunkt des PCT liegt an der kanadisch-amerikanischen Grenze. Der Wanderweg führt dann weiter bis zum Manning Park in British Columbia, Kanada.
    • Höhenmeter des Pacific Crest Trails: 430’000 ft / 130’000 m.
    • Tiefster Punkt auf dem Pacific Crest Trail: Cascade Locks bei der Bridge of the Gods auf 110 ft / 34 m an der Grenze zwischen Oregon und Washington.
    • Höchster Punkt auf dem Pacific Crest Trail: 13’153 ft / 4’009 m auf dem Forester Pass in der Sierra Nevada.
    • Die sieben Nationalparks am Pacific Crest Trail: Kings Canyon, Sequoia, Yosemite, Lassen Volcanic, Crater Lake, Mt. Rainier und North Cascades.
    • Die Gebirgsketten entlang des Pacific Crest Trails: Laguna, Santa Rosa, San Jacinto, San Bernardino, San Gabriel, Liebre, Tehachapi, Sierra Nevada, und Klamath Gebirgsketten in Kalifornien sowie die Cascade Range in California, Oregon und Washington.

Pacific Crest Trail Route durch Amerika

Die fünf Regionen der Pacific Crest Trail Route

Die Pacific Crest Trail Route wird von der Pacific Crest Trail Association und anderen Quellen in fünf Regionen aufgeteilt: Südkalifornien, Zentralkalifornien, Nordkalifornien, Oregon und Washington. Diese Aufteilung wird auch in der sehr nützlichen FarOut App verwendet. Die Gesamtstrecke des PCT wird so in fünf etwa gleich lange Abschnitte, zwischen 500 und 600 mi / 800 und 965 km, aufgeteilt. Jeder dieser Abschnitte ist jeweils ein grosser Meilenstein für die PCT Hiker.

Die PCT-Route durch die Wüstenlandschaft in Südkalifornien

Distanz: 566 mi / 910 km
Start: Meile 0 bei Campo an der mexikanischen Grenze
Ende: Meile 566.5 / Kilometer 910 bei Tehachapi Pass, Highway 58 (Tehachapi)
Abschnitte: A bis E in Kalifornien

Der Abschnitt des PCT durch den Süden von Kalifornien ist meist von kargen und trockenen Wüstenlandschaften, rollenden Hügeln aber auch den ersten Gebirgszügen geprägt. Wasser spielt auf diesem Abschnitt eine zentrale Rolle. Wir starten die Weitwanderung relativ früh in der Saison und können noch bei angenehmen Temperaturen durch diesen exponierten Wüstenabschnitt wandern. Je später in der Saison, desto heisser wird es und desto schwieriger wird die Wassersituation. Schatten wird zum wertvollen Gut, der Körper droht ständig zu überhitzen und der aus jeder Pore drückende Schweiss kann rasch zur Dehydrierung führen, wenn man dem Körper nicht genügend Wasser zuführt.

Der Sonnenschutz ist gerade auf diesem ersten Abschnitt enorm wichtig. Doch auch für kühle Temperaturen muss man vorbereitet sein, denn die Nächte in der Wüste können kalt und windig sein. Die Gebirgszüge der San Jacinto Mountains, der San Bernadino Mountains und der San Gabriel Mountains können die ersten Hindernisse in Form von Schneefeldern darstellen. Wir haben am eigenen Leib einen heftigen Schneesturm mit eisigen Temperaturen, orkanartigen Winden und Schneegestöber miterlebt. Die richtige Ausrüstung ist für solche Situationen und Wetterumschwünge überlebenswichtig.

Durch die Mojave-Wüste führt dann der weitere Streckenverlauf des Pacific Crest Trails über die Tehachapi Mountains in die südlichen Ausläufer der Sierra Nevada. Hier hat uns der starke Wind fast vom Wanderweg geblasen und wir hatten während einem weiteren heftigen Schneesturm eine der unruhigsten Nächte auf dem gesamten PCT.

Die PCT-Route durch das Hochgebirge der Sierra Nevada in Zentralkalifornien

Distanz: 527 mi / 848 km
Start: Meile 566.5 / Kilometer 910 bei Tehachapi Pass, Highway 58 (Tehachapi)
Ende: Meile 1’093.4 / Kilometer 1’760 bei Echo Lake vor South Lake Tahoe
Abschnitte: F bis J in Kalifornien

Der Pacific Crest Trail Streckenabschnitt durch das Hochgebirge der Sierra Nevada ist für uns der Schönsten. Die atemberaubende Landschaft mit schneebedeckten Gipfeln, wunderschönen Felsformationen aus Granit, idyllischen Bergseen, unzähligen Bergbächen, riesigen Wäldern und den grandiosen Aussichten von den Gebirgspässen lassen uns immer wieder auf Neue staunen. Die Nationalparks Sequoia, Kings-Canyon und Yosemite sind weitere Highlights.

Die Sierra Nevada ist atemberaubend schön, aber auch unglaublich anspruchsvoll, anstrengend, fordernd und unberechenbar. Die Temperaturen sind zu Beginn eisig kalt. Nächte weit unter dem Gefrierpunkt sind keine Seltenheit. Obwohl im Winter gar nicht so viel Schnee gefallen ist, haben wir ganz schön mit dem vielen Schnee auf dem PCT zu kämpfen. Die milden Temperaturen des Frühjahrs lassen auf sich warten und die Landschaft ist noch fest im Griff des Winters. Die milderen Temperaturen, die wir in der zweiten Hälfte dieses Abschnittes antreffen, sind nicht nur von Vorteil. Das viele Schmelzwasser macht uns ebenso zu schaffen wie der Schnee.

Trotzdem ist für uns dieser Abschnitt das absolute Highlight des gesamten PCT. Es ist zwar der anspruchsvollste und härteste Abschnitt, aber eben auch der, auf dem wir am meisten für unsere Anstrengung belohnt werden. Eine gute Vorbereitung ist überlebenswichtig. Die Ausrüstung muss für die aktuellen Schneeverhältnissen und Temperaturen angepasst werden. Die Versorgung auf den teilweise sehr langen Abschnitten zwischen den Orten muss ebenso geplant werden, wie die Tageszeit für die Überquerung der Gebirgspässe.

Die PCT-Route durch die vulkanische Kaskadenkette in Nordkalifornien

Distanz: 626 mi / 1’007 km
Start: Meile 1’093.4 / Kilometer 1’760 bei Echo Lake vor South Lake Tahoe
Ende: Meile 1’692.8 / Kilometer 2’725 bei der Staatsgrenze Kalifornien / Oregon
Abschnitte: K bis R in Kalifornien

Die Route des Pacific Crest Trails durch Nordkalifornien ist geprägt von vulkanischen Landschaften der Kaskadenkette. Wir wandern durch den Lassen-Volcanic-Nationalpark, den Castle Crags State Park, die Trinity Alps Wilderness und den Klamath National Forest. Dabei geniessen wir traumhaft schöne Aussichten über die felsigen Berge und die tiefen Schluchten und Täler.

Die durchschnittliche Höhe, auf der wir wandern, wird geringer. Die Auf- und Abstiege über die Bergkämme und durch die Schluchten fordern unsere Fitness aber bis aufs äusserste. Hinzu kommen die steigenden Temperaturen, die teilweise in Hitzeperioden bis gegen 40 °C gipfeln. Wasser ist auf einigen Abschnitte wieder knapper, aber mit etwas Planung ist die Versorgung gut zu schaffen. Leider haben mehrere Waldbrände in den letzten Jahren ihre Spuren hinterlassen und wir wandern oft tagelang durch abgebrannte Wälder.

Unglaublich lange Zeit scheint sich der grosse Bogen, den wir um Mount Shasta wandern, in die Länge zu ziehen. Viele Tage lang sehen wir den imposanten, schneebedeckten Gipfel. Bei Meile 1’325 / Kilometer 2’132 erreichen wir die Mitte des Pacific Crest Trails. Nun müssen wir nur nochmals genau die gleich lange Strecke zurücklegen. Bei Meile 1’693 / Kilometer 2’725 erreichen wir einen weiteren Meilenstein und wir überqueren die Staatsgrenze zwischen Kalifornien und Oregon.

Die PCT-Route durch die grünen Wälder im etwas flacheren Oregon

Distanz: 492 mi / 792 km
Start: Meile 1’692.8 / Kilometer 2’725 bei der Staatsgrenze Kalifornien / Oregon
Ende: Meile 2’146.9 / Kilometer 3’455 bei Cascade Locks
Abschnitte: A bis G in Oregon

Die Strecke des Pacific Crest Trail durch Oregon ist etwas flacher und ausgeglichener als der Rest des Trails. Die Höhenunterschiede sind nicht so gross und der Streckenverlauf ist weniger anspruchsvoll als derjenige durch die Sierra Navada. Es ist Sommer und die Tage sind lang, die Beinmuskulatur ist trainiert und so kommen wir sehr viel rascher vorwärts als in Kalifornien. Tage mit 25 bis 30 Meilen sind keine Seltenheit und führen dazu, dass wir Oregon sehr rasch durchqueren.

Die Landschaft ist weniger spannend als in Kalifornien und wird vor allem von riesigen Wäldern geprägt. Die Granitberge werden durch Vulkanberge abgelöst. Höhepunkte sind der Crater Lake, die Vulkanlandschaft der Three Sisters, Mount Hood, der höchste Berg in Oregon, und die Wasserfälle des Eagle Creeks. In den Wäldern gibt es viele kleine Seen und Teiche. Wasser ist in regelmässigen Abständen vorhanden. Die Feuchtigkeit und das Wasser bilden aber auch die Lebensgrundlage der Moskitos, die uns das Leben in Oregon ziemlich schwer machen.

Der erste Blick auf die Bridge of the Gods, welche den Columbia River von Oregon nach Washington überquert, ist ein riesiger Meilenstein.

Die PCT -Route durch die Wilderness Areas des grünen Staats Washington

Distanz: 506 mi / 814 km
Start: Meile 2’146.9 / Kilometer 3’455 bei Cascade Locks
Ende: Meile 2’650 / Kilometer 4’265 bei der Grenze USA – Kanada
Abschnitte: H bis L in Washington

Entlang der Kaskadenkette verläuft der Pacific Crest Trail durch Washington. Die Landschaft ist unglaublich üppig und grün. Wir wandern durch lange Waldabschnitte, doch diese lösen sich im weiteren Streckenverlauf immer mehr auf. Der Weg ist oft exponiert und bietet wundervolle Aussichten auf die bergige Landschaft. Der PCT wird in Washington wieder anspruchsvoller. Es gibt Gebirgspässe zu überwinden und die Aufstiege sind steil und anstrengend. Es gibt wieder vereinzelte Schnee- und Geröllfelder zum Überqueren.

Der imposante, schneebedeckte Vulkanberg Mount Rainier begleitet uns am Anfang des Abschnittes eine ganze Weile. Skykomish und Stehekin sind für uns zwei der schönsten Versorgungsstopps. An beiden Orten haben wir uns ein Versorgungspaket geschickt, da die Shops nur ein sehr limitiertes Angebot anbieten. Die Orte bestechen aber durch ihren Charme, die herzensguten Bewohner und die abgelegene Lage. Die Glacier Peak Wilderness bietet dann wieder die von uns so geliebte Gebirgslandschaft mit Berggipfeln, schroffen Felsen, tiefen Tälern und idyllischen Bergseen.

Washington ist bekannt für die häufigen Niederschläge. Wir haben unglaubliches Glück und bleiben von diesen grösstenteils verschont. Es regnet zwar ab und zu, aber nie für lange Zeit. Da wir früh an der mexikanischen Grenze gestartet sind, erreichen wir das Ende des PCT bevor die ersten Schneefälle einsetzen. Auf dem letzten Teil finden wir eine Zusammenfassung von alledem, was wir über die Zeit auf dem gesamten PCT erlebt haben. Die letzten Kraftreserven müssen mobilisiert werden, um die anstrengenden letzten Meilen vor der kanadischen Grenze zu bewältigen.

Die Pacific Crest Trail Route im Detail

Da der grösste Teil der Thru-Hiker den Pacific Crest Trail von Süden nach Norden wandern, haben wir auch die Strecke in diese Richtung beschrieben. Also genauso, wie wir den PCT gewandert sind. Der Hauptgrund, den Pacific Crest Trail von Süden nach Norden zu wandern, war für uns die Saison, welche in diese Richtung ein längeres Zeitfenster bietet. Etwa 90 % aller Thru-Hiker sind als NoBo Hiker, also NorthBound Wanderer, auf dem PCT unterwegs.

Bereits während der Vorbereitung auf den Pacific Crest Trail haben wir uns angewöhnt die Masseinheit Meilen zu verwenden. Das meiste Kartenmaterial, Apps und Blogbeiträge von PCT Hikern verwenden Meilen als Masseinheit. Das bedeutet zwar etwas umdenken, dafür muss man dann während dem Wandern nicht mehr dauernd umrechnen. Die Pacific Crest Trail Association teilt die Route des PCT in 29 Abschnitte ein. Diese Abschnitte sind im Durchschnitt 92 mi / 150 km lang und stellen meist auch die Abschnitte zwischen Versorgungsmöglichkeiten dar. Der kürzeste Abschnitt ist 40 mi / 65 km und der längste ist 180 mi / 290 km lang.

PCT Abschnitt A in Kalifornien

Distanz: 109.5 mi / 176.2 km
Start: Meile 0 bei Campo an der mexikanischen Grenze
Ende: Meile 109.5 / Kilometer 176 bei Warner Springs

Pacific Crest Trail Route Abschnitt A

Der südliche Terminus des Pacific Crest Trails befindet sich an der mexikanischen Grenze nahe der kleinen Ortschaft Campo. Wir haben ein paar Tage in einem Hostel in San Diego verbracht. Diese Zeit haben wir für die Beschaffung der Ausrüstung und die Vorbereitung auf den PCT gebraucht. Mit Bahn und Bus sind wir von San Diego nach Campo gefahren und dann zum Monument an der mexikanischen Grenze gewandert. Schon verrückt, am hohen Zaun entlang der Grenze der USA zu Mexiko zu stehen und daran zu denken, dass wir nun 2’650 Meilen / 4’265 Kilometer bis zur kanadischen Grenze wandern werden.

Es ist der 18. März 2022 und wir beginnen entlang des Pacific Crest Trails nach Norden zu wandern. Durch den relativ frühen Starttermin sind die Temperaturen in der Wüstenlandschaft noch angenehm. Später in der Saison kann es hier bis zu 40 °C heiss werden und das Wandern in der Sonne ohne Schatten wird zur Tortur. Die Laguna Mountains bringen die ersten Anstiege und bereits auch die ersten kleinen Schneereste. Ein Vorgeschmack auf was noch kommt?

Der kleine Ort Julian ist bestens auf Wanderer vorbereitet und bietet alles, was das Herz begehrt. Einen Zwischenstopp in diesem hübschen und sehr gastfreundlichen Ort können wir wärmstens empfehlen. In Julian gibt es für PCT Hiker sehr gute Infrastruktur und gratis ein Stück Apfelkuchen und einen Kaffee. Yummiee…

Mehr zum ersten Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section A – Von Campo nach Warner Springs in Kalifornien

PCT Abschnitt B in Kalifornien

Distanz: 100 mi / 161 km
Start: Meile 109.5 / Kilometer 176 bei Warner Springs
Ende: Meile 209.5 / Kilometer 337 bei Interstate 10 (Cabazon)

Pacific Crest Trail Route Abschnitt B

Die San Jacinto Mountains bilden die erste grössere Herausforderung des PCT. Hier kann auch im April und Mai nochmals Schnee fallen. Wir sind Ende März hier und treffen tatsächlich auf eine Schlechtwetterfront. Vom Paradise Valley Café, wo es einen der besten Burger entlang des PCT gibt, laufen wir gut gestärkt, direkt in die Regenfront. Nach einer sehr stürmischen Nacht mit starkem Wind und Regen in den San Jacinto Mountains werden wir mit einer frischverschneiten Märchenwelt aus Schnee und Eis belohnt.

Der kleine Ort Idyllwild bietet sich als nächster Versorgungsstopp an. Wie Julian ist auch Idyllwild sehr gut auf Wanderer vorbereitet und einen Zero Day in diesem hübschen Ort können wir sehr empfehlen. Einziger Wermutstropfen ist der Ab- und vor allem Aufstieg vom PCT zum Ort. Über den steilen Wanderweg mit dem passenden Namen «Devils Slide», also Teufelsrutsche, muss man vom PCT ins Dorf und mit vollem Rucksack dann auch wieder zurück zum Trail.

Die alternative Route zum San Jacinto Peak ist ein sehr lohnender Abstecher. Die Distanz der alternativen Route ist vergleichbar mit der Originalroute des PCT, es gibt aber etwas mehr Höhenunterschied zu bewältigen. Die traumhafte Aussicht vom Gipfel des San Jacinto ist spektakulär und der anstrengende Aufstieg durch die verschneite Landschaft hat sich für uns voll gelohnt. Nach den San Jacinto Mountains geht es dann vom Schnee in tiefere Lagen. Zurück in die Wüste.

Mehr zum zweiten Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section B – Von Warner Springs zur Interstate 10 bei Cabazon in Kalifornien

PCT Abschnitt C in Kalifornien

Distanz: 132.5 mi / 213 km
Start: Meile 209.5 / Kilometer 337 bei Interstate 10 (Cabazon)
Ende: Meile 342 / Kilometer 550 bei Interstate 15 (Cajon Pass)

Pacific-Crest Trail Route Abschnitt C

Der Abschnitt C startet und endet bei einer Autobahn. Von der Interstate 10 geht es bis zur Interstate 15 beim Cajon Pass. Anstrengende Auf- und Abstiege begleiten uns. Die Hügel, die wir überqueren müssen, bieten immer wieder wunderschöne Aussichten. Eine gute Planung der mitgeführten Wassermenge ist auf diesem Abschnitt sehr wichtig.

Der Skiort Big Bear Lake wirkt zwar etwas künstlich, bietet sich aber sehr gut als Versorgungsstopp an. Die Tage sind schön warm und die Temperaturen optimal zum Wandern, doch in der Nacht wird es vor allem in höheren Lagen immer noch sehr kühl. Bei der sehr vielbefahrenen Interstate 15 endet der Abschnitt C des PCT. Zum Glück gibt es unter der sechsspurigen Autobahn eine Unterführung. Doch zuerst gehört ein Verpflegungsstopp bei der Autobahnraststätte zum Pflichtprogramm jedes PCT Hikers. Denn hier gibt es einen McDonalds.

Mehr zum dritten Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section C – Von der Interstate 10 bei Cabazon zur Interstate 15 beim Cajon Pass in Kalifornien

PCT Abschnitt D in Kalifornien

Distanz 112.5 mi / 181 km
Start: Meile 342 / Kilometer 550 bei Interstate 15 (Cajon Pass)
Ende: Meile 454.5 / Kilometer 731 bei Agua Dulce

Pacific Crest Trail Route Abschnitt D

Frisch gestärkt geht es auf den nächsten Abschnitt des Pacific Crest Trails. Gleich zu Beginn des Abschnittes D steht wieder ein anstrengender Aufstieg an, wo die nächsten Schneefelder auf uns warten. Nur ein kurzer Abstecher vom PCT führt auf den 2’865 Meter hohen Mount Baden-Powell. Dieser Gipfel liegt in den San Gabriel Mountains und bietet grossartige Aussicht auf die Umgebung.

Durch die San Gabriel Mountains verläuft die PCT Route weiter zum 2’742 Meter hohen Mount Burnham. Wir wandern grosse Teile über Schnee und kommen langsamer voran als geplant. Ist ein Bergrücken überquert, folgt ein Abstieg in ein Tal bevor es gleich wieder in die Höhe geht. Leider gibt es auch immer wieder Abschnitte, die von Waldbränden zerstört sind. Ein paar Kilometer müssen dann auf einer Teerstrasse gewandert werden, da ein Streckenabschnitt des PCT wegen einer seltenen Froschpopulation seit Jahren für Wanderer gesperrt ist.

Der Ort Acton liegt 6 Meilen vom PCT entfernt und bietet sich als Versorgungsstopp an. Ganz nahe des PCT liegt der KOA RV Park, wo man günstig Campen kann. Von hier aus ist es nur eine kurze Fahrt in den Ort, wo es einen Supermarkt gibt. Dort können wir Proviant einkaufen. Ein weiterer Tagesmarsch und wir erreichen den Ort Agua Dulce, wo auch der Abschnitt D endet. Leider sind die Restaurants und auch der kleine Shop geschlossen. Wir haben aber Glück und treffen auf einen Trail Angel mit eisgekühltem Bier.

Mehr zum vierten Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section D – Von der Interstate 15 beim Cajon Pass bis nach Agua Dulce in Kalifornien

PCT Abschnitt E in Kalifornien

Distanz: 115 mi / 185 km
Start: Meile 454.5 / Kilometer 731 bei Agua Dulce
Ende: Meile 566.5 /Kilometer 912 bei Tehachapi Pass (Tehachapi)

Pacific Crest Trail Route Abschnitt E

Der Abschnitt E ist einer der trockensten und kargsten bis jetzt. Wir wandern auf einer Höhe zwischen 1’000 und 1’700 Meter entlang rollender Hügel und oft baumlosen Landschaft. Der Stopp im Hiker Town ist eine willkommene Abwechslung und bietet uns Erholung von der Hitze und dem starken Wind.

Nach der kurzen Pause im Hiker Town wandern wir entlang des California Aquädukt durch die Mojave Wüste. Die teilweise offenen Kanäle, Pipelines und Tunnel leiten Wasser aus den Bergen der Sierra Nevada in den trockenen Süden Kaliforniens. Dieser Abschnitt ist wirklich sehr trocken, flach und eigentlich langweilig. Trotzdem ist es irgendwie faszinierend. Obwohl grosse Mengen von Wasser unter unseren Füssen hindurchfliessen, ist Frischwasser rar und die Landschaft extrem trocken.

Wir wandern mitten durch die riesigen Windfarmen der Mojave Wüste und sehen in der Ferne auch die gigantischen Solaranlagen, sowie ein grosses Feld auf dem ungebrauchte Flugzeuge abgestellt werden. Bevor wir den Ort Tehachapi und das Ende des Abschnittes E erreichen, werden wir in der Nacht von einem heftigen Schneesturm heimgesucht. Nachdem wir in der Nacht unser Zelt zweimal neu abspannen mussten, erwartet uns am Morgen eine frischverschneite Landschaft und ein unglaublich starker Wind. Kein Wunder laufen wir seit Tagen durch Windfarmen.

Die Zero Days in Tehachapi haben wir uns nun wirklich verdient. Der Ort entpuppt sich für uns auf den zweiten Blick zu einem sehr guten Versorgungsstopp.

Mehr zum fünften Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section E – Von Agua Dulce bis zum Tehachapi Pass in Kalifornien

PCT Abschnitt F in Kalifornien

Distanz: 85.5 mi / 138 km
Start: Meile 566.5 / Kilometer 912 bei Tehachapi Pass (Tehachapi)
Ende: Meile 652 / Kilometer 1050 bei Walker Pass (Onyx, Kernville)

Pacific Crest Trail Route Abschnitt F

Frisch gestärkt und vollbepackt wandern wir vom Tehachapi Pass weiter auf dem PCT Richtung Norden, wo wir die südlichen Ausläufer der Sierra Nevada erreichen. Auch am zweiten Tag ist die hügelige Landschaft von den riesigen Windturbinen geprägt. Der Abschnitt F ist zwar nur 85.5 Meilen lang, wir haben uns aber dazu entschieden bis nach Kennedy Meadows South durchzuwandern. Wir haben Verpflegung für sieben Tage in unseren Rucksäcken und diese sind dementsprechend schwer. Auch die Wasserquellen liegen zu Beginn des Abschnittes weit auseinander und wir müssen mehr Wasser als sonst mittragen.

Auf dem weiteren Streckenverlauf wechseln sich waldige Abschnitte mit exponierten Abschnitten ab. Eins bleibt aber konstant und das ist der starke Wind, der uns ständig um die Ohren bläst. Nach der 600 Meilen Marke (965 km) wird es dann nochmals richtig trocken. Auf einem Abschnitt von über 40 Meilen / 65 Kilometer gibt es keinen Tropfen Wasser aus natürlichen Quellen. Zum Glück werden aber mitten im Nirgendwo zwei grosse Wasser Caches von Trail-Angels unterhalten.

Und dann sehen wir sie. Die ersten schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada.

Mehr zum sechsten Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section F – Von Tehachapi Pass bis Walker Pass in Kalifornien

PCT Abschnitt G in Kalifornien

Distanz: 115 mi / 185 km
Start: Meile 652 / Kilometer 1050 bei Walker Pass (Onyx, Kernville)
Ende: Meile 767 / Kilometer 1234 bei Crabtree Meadows (Mount Whitney)

Pacific Crest Trail Route Abschnitt G

Je näher wir den schneebedeckten Gipfeln der Sierra Nevada kommen, desto spektakulärer wird es auf dem PCT. Die Aussichten werden immer gigantischer und auch der Streckenverlauf des PCT ist atemberaubend schön. Allerdings wird es auch immer anstrengender. Auf jeden Abstieg von einem Hügelzug in ein Tal folgt auch gleich wieder der nächste Aufstieg. Die Landschaft ist nach wie vor trocken und wir laufen sehr exponiert. Tiersichtungen sind an der Tagesordnung. Wir sehen Schlangen und Echsen.

Während dem Tag wandern wir in T-Shirt und Shorts, doch in der Nacht wird es frisch und der Wind, der uns konstant um die Ohren bläst, ist kühl. Am Abend und in den frühen Morgenstunden sind wir froh um unsere kuschligen Isolierjacken, die uns warmhalten.

Und dann überschreiten wir die 700 Meilen (1’226 km) Marke und erreichen kurz darauf Kennedy Meadows South. Ein erster grosser Meilenstein des Pacific Crest Trails ist geschafft. Natürlich gönnen wir uns in Kennedy Meadows einen Zero Day und geniessen die Gastfreundschaft, das leckere und überaus üppige Essen und die Gesellschaft anderer PCT Hiker. Kennedy Meadows gilt als Tor zur Sierra Nevada und wir müssen uns für den Streckenabschnitt durch die hohen Berge vorbereiten. Ein Bärenkanister, eine Eisaxt und Microspikes sind ab hier ein Muss, wenn man wie wir, früh in der Saison unterwegs ist. Es liegt noch viel Schnee in der High Sierra und die immer noch kühlen Temperaturen lassen den Schnee einfach nicht schmelzen.

Mit vollgeladenen Batterien und neuen Schuhen machen wir uns auf den Weg in den Schnee. Die Temperaturen sinken und wir wandern nun oft auf Höhen von über 10’000 Fuss / 3’000 Meter. Die Landschaft wird unglaublich spannend, die Felsformationen immer genialer und die Aussichten immer gewaltiger. Wasser ist nun in Form von Bächen und Bergseen ausreichend vorhanden.

Bei Crabtree Meadows endet diese sehr spannende Etappe des PCT. Viele PCT Hiker lassen sich die Chance nicht entgehen und wagen die Besteigung von Mount Whitney. Der höchste Berg ausserhalb von Alaska gehört zwar nicht zum PCT, doch wenn wir schon hier sind, lassen auch wir uns die Gelegenheit nicht entgehen und besteigen Mount Whitney. Wir lassen unser Zelt bei Crabtree Meadows stehen und brechen kurz nach Mitternacht auf, um den Sonnenaufgang auf dem 14’505 Fuss / 4’421 Meter hohen Gipfel zu erleben. Was für ein gewaltiges Erlebnis.

Mehr zum siebten Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section G – Von Walker Pass bis Crabtree Meadows in Kalifornien

PCT Abschnitt H in Kalifornien

Distanz: 175,5 mi / 283 km
Start: Meile 767 / Kilometer 1234 bei Crabtree Meadows (Mount Whitney)
Ende: Meile 942.5 / Kilometer 1517 bei Highway 120 (Tuolumne Meadows)

Pacific Crest Trail Route Abschnitt H

Nach der Besteigung des Mount Whitney geht es gleich zu Beginn des Abschnitt H wieder hoch hinaus. Wir bezwingen den Forester Pass auf 13’153 Fuss / 4’009 Metern, den höchsten Punkt des PCT von Mexiko nach Kanada. Wie bereits die letzten Tage ist es sehr, sehr kalt. So kalt, dass unsere gesamten Wasservorräte einfrieren. Die gewaltige Landschaft ist geprägt von schneebedeckten Gipfeln aus Granit, tiefen Schluchten und zugefrorenen Bergseen. Wir befinden uns im Sequoia Kings Canyon Nationalpark und folgen grosse Teile dieses Abschnittes dem John Muir Trail.

Die Versorgung ist auf dem Abschnitt durch die Sierra Nevada eine grosse Herausforderung. Es gibt keine Möglichkeiten am PCT und so bleibt uns nichts anderes übrig als den weiten Weg aus der High Sierra auf uns zu nehmen, um einen Ort zu erreichen. Zwischen dem Ort Lone Pine und dem PCT liegt eine Bergkette und diese müssen wir überqueren. Einen Tag wandern wir über den Kearsarge Pass, um zur nächstgelegenen Strasse zu gelangen. Doch noch immer trennen uns 20 Meilen bis in die Ortschaft. Zum Glück gibt es Trail Angels, die einen Transport anbieten. Den gleichen Weg müssen wir dann auch wieder zurück, um wieder auf dem PCT weiterzuwandern. Da die Etappe sehr lang ist haben wir Vorräte für sieben Tage in unseren Rucksäcken.

Jeden Tag gibt es auf dem weiteren Streckenverlauf mindestens einen Gebirgspass zu bezwingen. Da immer noch sehr viel Schnee liegt, der durch die Nachmittagssonne stark aufgeweicht wird, ist eine gute Planung wichtig. Ziel ist es, morgens so früh wie möglich über die Schneefelder und den Pass zu wandern. Müssen wir am Nachmittag über Schneefelder wandern, brechen wir teilweise bis zur Hüfte in den Schnee ein. Als nach der Kälteperiode die Temperaturen immer wärmer werden, wird es nicht etwa einfacher durch die Sierra Nevada zu wandern. Die kleinen Gebirgsbäche schwellen immer mehr an und werden zu reissenden, gefährlichen und unberechenbaren Hindernissen.

Mammoth Lakes bietet sich als nächster Versorgungsstopp an. Das Wandern entlang des PCT durch die Sierra Nevada ist unglaublich schön und eindrücklich, doch sie ist auch extrem fordernd und anstrengend. Wir stossen täglich an unsere Grenzen und sind froh uns während einem Zero Day in Mammoth Lakes erholen zu können. Zurück auf dem PCT erreichen wir schon bald den südlichen Teil des Yosemite Nationalparks, wo der bis jetzt schönste Abschnitt H endet.

Mehr zum achten Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section H – Von Crabtree Meadows bis Tuolumne Meadows (Hwy 120) in Kalifornien

PCT Abschnitt I in Kalifornien

Distanz: 74.4 mi / 120 km
Start: Meile 942.5 / Kilometer 1517 bei Highway 120 (Tuolumne Meadows)
Ende: Meile 1016.9 / Kilometer 1637 bei Highway 108 (Sonora Pass) nach Bridgeport

Pacific Crest Trail Route Abschnitt I

Von Toulomne Meadows wandern wir durch den Yosemite Nationalpark. Wir folgen dem Tuolumne River, der durch das viele Schmelzwasser grosse Mengen Wasser führt. Durch das Schmelzwasser sind auch die Tuolumne Wasserfälle äusserst spektakulär und beeindruckend. Zum Glück besitzen wir ein PCT Long Distance Permit, dass uns den Zutritt zum Yosemite Nationalpark ermöglicht. Denn offiziell ist der Nationalpark noch geschlossen und wir haben den Park für uns.

Der Schnee weicht nun immer mehr dem Schneematsch, grossen Pfützen und Schlammpassagen. Die wärmeren Temperaturen sind zwar herrlich, doch sorgen sie auch für viel Schmelzwasser, dass sich oft auf dem PCT sammelt. Nasse Füsse gehören auf diesem Abschnitt zur Tagesordnung. Jede Pause nutzen wir dazu, unsere Füsse auszulüften und Socken und Schuhe an der Sonne zu trocknen.

Die Berglandschaft ist weiterhin unglaublich spektakulär und abwechslungsreich. Die Berggipfel sind nicht mehr ganz so hoch und die Schneefelder werden etwas weniger. Der starke Wind bleibt uns aber auf den Fersen und die karge Berglandschaft bietet kaum Schutz davor. Beim Sonora Pass am Highway 108 erreichen wir das Ende des Abschnittes I des PCT. Von hier aus gehts per Shuttle Bus ins Kennedy Meadows Resort. Ein beliebter Versorgungsstopp und der Ort, wo wir unseren geliehenen Bärenkanister zurückgeben können.

Mehr zum neunten Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section I – Von Tuolumne Meadows (Hwy 120) bis Sonora Pass (Hwy 108) in Kalifornien

PCT Abschnitt J in Kalifornien

Distanz: 75.4 mi / 121 km
Start: Meile 1016.9 / Kilometer 1637 bei Highway 108 (Sonora Pass) nach Bridgeport
Ende: Meile 1092.3 / Kilometer 1758 bei Echo Lake (South Lake Tahoe)

Pacific Crest Trail Route Abschnitt J

Den Abschnitt J des PCT wandert Marcel allein. Reni geht es nicht gut. Sie hat eine Magenverstimmung, isst nichts und hat viel zu wenig Energie weiterzuwandern. Sie fährt per Anhalter von Kennedy Meadows North nach South Lake Tahoe, wo sie sich beim Arzt behandeln lässt. Die Tests bestätigen die Vermutung, dass Reni Giardiose (ein Parasit) hat. Mit den richtigen Medikamenten geht es ihr aber rasch wieder besser und als Marcel in South Lake Tahoe ankommt, ist sie schon wieder fit.

Auf dem PCT geht es weiterhin hoch und runter. Die Pässe sind aber bei weitem nicht mehr so hoch wie die letzten Wochen. Die schneefreien Abschnitte werden immer länger, die Seen sind nur noch teilweise oder gar nicht mehr zugefroren und die Temperaturen werden immer milder. Die von Granit geprägte Landschaft der Sierra Nevada wird immer mehr durch vulkanisch geprägte Landschaft abgelöst.

In South Lake Tahoe, einem beliebten Versorgungsstopp entlang des PCT, endet der Abschnitt J. Reni ist wieder gesund und nach zwei Zero Days geht die Wanderung entlang des PCT wieder gemeinsam weiter.

Mehr zum zehnten Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section J – Von Sonora Pass (Hwy 108) bis Echo Lake (South Lake Tahoe) in Kalifornien

PCT Abschnitt K in Kalifornien

Distanz: 64.8 mi / 104 km
Start: Meile 1092.3 / Kilometer 1758 bei Echo Lake (South Lake Tahoe)
Ende: Meile 1157.1 / Kilometer 1862 bei Donner Summit (Interstate 80 to Truckee)

Pacific Crest Trail Route Abschnitt K

Der Beginn dieses Abschnitts könnte nicht idyllischer sein. Entlang des Echo Lakes geht es stetig aufwärts und im Nun sind wir wieder im Schnee. Die Bergseen sind teilweise noch gefroren, aber die Natur erwacht rasch aus ihrem Winterschlaf. Die von Gletschern geformte Landschaft mit den vielen Bergseen ist eine Augenweide. Die teils schneebedeckte Landschaft spiegelt sich in den glasklaren Bergseen. Atemberaubend.

Die Temperaturen sind nun angenehm warm, die Schneefelder werden weniger und auch in den Nächten wird es nicht mehr so kalt wie die letzten Wochen in der High Sierra. Die Tage werden länger, die Stunden, die wir wandern können mehr und so kommen wir wieder rascher vorwärts als in der schneebedeckten High Sierra.

Über den Donner Pass erreichen wir den Donner Summit an der Interstate 80. Hier endet der kurze Abschnitt K des PCT und wir fahren per Anhalter in den Versorgungsort Truckee. Der Zwischenstopp lohnt sich, denn der Ort ist charmant und bietet gute Infrastruktur für PCT Hiker.

Mehr zum elften Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section K – Echo Lake (South Lake Tahoe) bis Donner Summit (I-80 nach Truckee) in Kalifornien

PCT Abschnitt L in Kalifornien

Distanz: 38.3 mi / 62 km
Start: Meile 1157.1 / Kilometer 1862 bei Donner Summit (Interstate 80 nach Truckee)
Ende: Meile 1195.4 / Kilometer 1924 bei Highway 49 (Sierra City)

Pacific Crest Trail Route Abschnitt L

Der Abschnitt L ist mit 38.3 Meilen (62 km) der kürzeste des gesamten PCT. Nur zwei Tage sind wir unterwegs, bevor wir Sierra City am Highway 49 erreichen und diesen Abschnitt bereits bewältigt haben. Sierra City liegt nur 1.4 Meilen vom PCT entfernt am Highway 49. Optimal für einen kurzen Versorgungsstopp. Der Ort ist zwar sehr klein und es gibt nicht viel, aber etwas zu Essen und ein paar Lebensmittel für den nächsten Abschnitt können wir im kleinen General Store kaufen. Beim Info-Center gibt es zudem öffentliche Toiletten mit einer Dusche. Das Wasser ist zwar eiskalt, dafür herrlich erfrischend.

Mehr zum 12. Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section L – Donner Summit (I-80 nach Truckee) bis Hwy 49 (Sierra City) in Kalifornien

PCT Abschnitt M in Kalifornien

Distanz: 89.0 mi / 143 km
Start: Meile 1195.4 / Kilometer 1924 bei Highway 49 (Sierra City)
Ende: Meile 1286.9 / Kilometer 2071 bei Highway 70 (Belden)

Pacific Crest Trail Route Abschnitt M

Die Berge sind inzwischen nicht mehr so hoch. Wir wandern meist unterhalb der 7’000 Fuss Marke (2’134 m), doch die Aufstiege sind trotzdem noch sehr anstrengend. Der Feather River hat tiefe Schluchten in das Gebirge gefressen und diese gilt es immer wieder aufs Neue zu durchqueren, bevor es wieder über den nächsten Bergrücken geht. Wir wandern nun oft durch Wälder. Leider sind einige abgebrannt und viele umgefallene Bäume verwandeln den PCT in einen Hindernislauf.

Etwa in der Mitte dieses Abschnitts bietet sich die Fahrt auf der Bucks Lake Road in den Ort Quincy an. Wir fahren in den Ort und stocken unsere Verpflegungsvorräte auf. Der Ort ist sehr gemütlich und die Bewohner äusserst freundlich. Im kleinen Spielzeugladen von Quincy gibt es für PCT Hiker ein gratis Eis. Da sämtliche Zimmer in Motels ausgebucht sind, übernachten wir in einem Cottage. Die gemütlichste Unterkunft des gesamten PCT.

Leider ist der Wald des Plumas National Forest bis zum Highway 70 von Waldbränden stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Nach einem steilen und langen Abstieg endet dieser Abschnitt in einer weiteren engen Schlucht des Feather Rivers, wo das kleine Belden Town Resort liegt.

Mehr zum 13. Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section M – Hwy 49 (Sierra City) bis Hwy 70 (Belden) in Kalifornien

PCT Abschnitt N in Kalifornien

Distanz: 132.2 mi / 213 km
Start: Meile 1286.9 / Kilometer 2071 bei Highway 70 (Belden)
Ende: Meile 1419 / Kilometer 2284 bei McArthur-Burney Falls State Park

Pacific Crest Trail Route Abschnitt N

Nach Belden Town steht natürlich wieder ein anstrengender Aufstieg an. Es ist Mitte Juni und trotzdem verwandeln Niederschläge in zwei Nächten die Landschaft in eine Märchenwelt in Weiss. Seit Wochen haben wir unglaublich schönes Wetter mit viel Sonnenschein. Nun verfolgen uns immer wieder Wolken und leichte Regenschauer. Der Schnee ist uns aber gerade Willkommen, denn so wirken die abgebrannten Wälder der südlichen Kaskadenkette nicht mehr so schlimm und trist.

Ein grosses Highlight auf diesem Abschnitt ist der Pacific Crest Trail Halfway Marker. Diese schlichte Granitsäule markiert bei 1’325 Meilen / 2’132 Kilometer die Mitte des PCT zwischen Mexiko und Kanada. Nach dem wir die erste Hälfte des PCT erfolgreich bezwungen haben, geht es weiter durch den Lassen-Volcanic-Nationalpark. Dieser ist für seine vulkanische Landschaft und die aktiven hydrothermalen Quellen wie dem Terminal Geyser und dem Boiling Spring Lake bekannt. Leider sind das die einzigen Highlights, denn die Wälder sind komplett abgebrannt und wir fühlen uns wie beim Wandern durch eine Mondlandschaft.

Nach dem Durchwandern des Lassen-Volcanic-Nationalparks erreichen wir den kleinen Ort Old Station. Der kühle Drink und Snack aus dem Tankstellenshop und die wundervolle Unterstützung von Trail-Angels muntern uns auf und stimmen uns wieder versöhnlicher. Auch der kurze Abstecher zu den Lava Tubes sind eine willkommene Abwechslung und bieten eine Abkühlung von den wieder gestiegenen Temperaturen.

Das letzte Stück entlang des Hat Creek Rim ist unglaublich trocken, exponiert und Wasser nur beim Water Cache 22 verfügbar. Genau hier erleben wir eine Hitzewelle mit 35 °C und mehr. Wir stehen vor dem Sonnenaufgang auf und nutzen die noch kühleren Morgenstunden zum Wandern. Der Versorgungsstopp im kleinen Ort Burney kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Wir geniessen die Gastfreundschaft im kleinen Ort und feiern Reni’s Geburtstag.

Auch nach zwei Zero Days ist die Hitzewelle noch in vollem Gange. Trotzdem heisst es weiterwandern. Der McArthur-Burney Falls State Park ist der krönende Abschluss dieses Abschnittes und ein guter Stopp zum Abkühlen.

Mehr zum 14. Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section N – Hwy 70 (Belden) bis McArthur-Burney Falls State Park in Kalifornien

PCT Abschnitt O in Kalifornien

Distanz: 82.2 mi / 132 km
Start: Meile 1’419 / Kilometer 2’284 bei McArthur-Burney Falls State Park
Ende: Meile 1’501.2 / Kilometer 2’416 bei Interstate 5 (Castle Crag – Castella)

Pacific Crest Trail Route Abschnitt O

Wir kommen dem schneebedeckten Gipfel von Mount Shasta immer näher. In einem weiten Bogen werden wir den imposante Gipfel die nächsten Tag umwandern und so immer im Blick haben. Das andere, was uns im Moment konstant begleitet und uns das Leben schwer macht, sind die nervigen Moskitos.

Die Temperaturen sind nach wie vor hoch und wir geniessen es umso mehr mit der Morgendämmerung aufzustehen und in den Sonnenaufgang zu wandern. Bis zum Mittag ist es erträglich, dann wird es aber immer heisser. Für die Mittagspause suchen wir uns jeweils einen Schattenplatz und verweilen etwas länger. Erst am späten Nachmittag wird es wieder angenehmer.

Im winzigen Ort Castella, nur zwei Meilen vom PCT entfernt, erwartet uns auf dem Postbüro ein Versorgungspacket, dass wir uns von Burney aus zugeschickt haben. Wir sind froh darum, denn der kleine Tankstellenshop hat nur eine sehr bescheidene Auswahl. Der nahegelegene Campingplatz des Castle Crags State Park bietet gratis Zeltplätze für PCT Hiker und sogar heisse Duschen.

Mehr zum 15. Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section O – McArthur-Burney Falls State Park bis I-5 Castella in Kalifornien

PCT Abschnitt P in Kalifornien

Distanz: 98.5 mi / 159 km
Start: Meile 1’501.2 / Kilometer 2’416 bei Interstate 5 (Castle Crag-Castella)
Ende: Meile 1’599.7 / Kilometer 2’575 bei Etna Summit (Etna)

Pacific Crest Trail Route Abschnitt P

Die Aussicht auf den markanten Berg Castle Crags ist die Belohnung für den anstrengenden Aufstieg der gleich zu Beginn dieses Abschnitts ansteht. Während den Auf- und Abstiegen wandern wir oft durch Wälder. Auf den Hügeln und Bergen geniessen wir aber exponierte Abschnitte mit Aussicht auf die Landschaft. Wasser ist in regelmässigen Abständen aus Quellen, Bergseen oder Bächen verfügbar. Das Zelt aufzustellen ist jedes Mal eine Herausforderung, weil wir uns oft exponierte Stellen auf den Bergrücken aussuchen. Doch wir lieben die tollen Aussichten bei Sonnenuntergang und Sonnenaufgang. Dafür lohnt es sich halt einfach. Es ist in der Höhe etwas kühler und zurzeit hat es meist nur wenig bis kein Wind.

In der Trinity Alps Wilderness bringt ein Gewitter mit Regen eine Abkühlung und lässt die Temperaturen sinken. Von Etna Summit am Ende dieses Abschnittes fahren wir nach Etna für einen Versorgungsstopp. Im öffentlichen Park von Etna dürfen PCT Hiker für fünf Dollar ihr Zelt aufschlagen, die heisse Dusche benutzen und ihre Geräte am Strom laden. Unser Zero Day während des Independence Day fällt im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Lese unbedingt unseren Beitrag, wenn du mehr über unseren verregneten Zero Day und den Kampf mit den Rasensprengern wissen möchtest.

Mehr zum 16. Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section P – I-5 Castella bis Etna Summit in Kalifornien

PCT Abschnitt Q in Kalifornien

Distanz: 56.2 mi / 90 km
Start: Meile 1’599.7 / Kilometer 2’575 bei Etna Summit (Etna)
Ende: Meile 1’655.9 / Kilometer 2’665 bei Seiad Valley

Pacific Crest Trail Route Abschnitt Q

Der Abschnitt Q ist mit 56.2 Meilen der zweitkürzeste in Kalifornien. Die Marble Mountain Wilderness und der Klamath National Forest bieten wunderschöne Landschaften mit beeindruckenden Bergen, gespickt mit idyllischen Bergseen und spannenden Felsformationen.

Von den aussichtsreichen Bergen führt der PCT auf dem letzten Drittel des Abschnittes in die tiefe Schlucht des Klamath Rivers, wo wir den kleinen Ort Seiad Valley und das Ende des Abschnittes erreichen. Auf dem Abstieg legen wir fast 6’200 Fuss / 2’000 Höhenmeter zurück. Belohnt werden wir mit einem reichhaltigen Frühstück und einem fantastischen Milk-Shake im Seiad Valley Café. Im kleinen Shop können wir auch noch ein paar Lebensmittel für den nächsten Abschnitt kaufen.

Mehr zum 17. Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section Q – Etna Summit bis Seiad Valley in Kalifornien

PCT Abschnitt R in Kalifornien / Abschnitt A in Oregon

Distanz: 63 mi / 101 km
Start: Meile 1’655.9 / Kilometer 2’665 bei Seiad Valley in Kalifornien
Ende: Meile 1’718.9 / Kilometer 2’766 bei Interstate 5 (Callahan’s-Ashland) in Oregon

PCT Grenze Oregon Washington

Einmal mehr wandern wir vollbepackt mit Verpflegung in einen neuen Abschnitt und gleich auch wieder den nächsten Berg hinauf. Von Seiad Valley geht es 6’600 Fuss / 2’000 Meter in die Höhe. Belohnt werden wir mit wunderschönen Wiesen voll mit bunten Wildblumen und üppiger, grüner Vegetation.

Bei Meile 1’693 / Kilometer 2’725 erreichen wir die Staatsgrenze zwischen Kalifornien und Oregon. Wir haben einen weiteren riesigen Meilenstein auf der Strecke des Pacific Crest Trails erreicht. Noch immer sehen wir Mount Shasta, doch nun ist der grosse Bogen um diesen Vulkanberg beinahe geschafft und es geht bald wieder weiter Richtung Norden.

Der Abschnitt R in Kalifornien / A in Oregon endet bei der Callahan’s Lodge an der Interstate 5. Wir fahren per Anhalter in das 13 Meilen entfernte Ashland, wo wir einen Zero Day verbringen, Verpflegung einkaufen, Versorgungspakete für weiter Etappen losschicken und die Annehmlichkeiten einer Stadt und eines Hotelzimmers geniessen.

Mehr zum 18. Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section R in Kalifornien / Section A in Oregon – Seiad Valley bis I-5 Ashland

PCT Abschnitt B in Oregon

Distanz: 54.5 mi / 88 km
Start: Meile 1’718.9 / Kilometer 2’766 bei Interstate 5 (Callahan’s-Ashland)
Ende: Meile 1’773.4 / Kilometer 2’854 bei Highway 140 (Fish Lake)

Das Erste, was uns in Oregon auffällt, ist das intensive Grün des Waldes und der Wiesen. Der Abschnitt durch Oregon wird oft auch als grüner Tunnel bezeichnet und das können wir bereits zu Beginn gut verstehen. Den grössten Teil der Tage wandern wir durch Wälder und nur selten können wir die Aussicht auf die Landschaft geniessen. Zur Entschädigung gibt es in den Wäldern Schatten, kleine Seen und viele Wildblumen.

Der Abschnitt B in Oregon ist mit 54.5 Meilen / 88 Kilometer kurz, zudem ist der Pacific Crest Trail Streckenverlauf nun flacher und es gibt weniger Höhenunterschiede. So kommen wir viel rascher voran. Da wir auch ständig vor den Moskitos auf der Flucht sind, fallen oft die Pausen kürzer aus und wir laufen teilweise über 30 Meilen / 48 Kilometer pro Tag. So durchwandern wir diesen kurzen Abschnitt in etwas mehr als zwei Tagen.

Mehr zum 19. Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section B/C in Oregon – I-5 Ashland bis Hwy 138 Cascade Crest

PCT Abschnitt C in Oregon

Distanz: 74.4 mi / 120 km
Start: Meile 1’773.4 / Kilometer 2’854 bei Highway 140 (Fish Lake)
Ende: Meile 1’847.8 / Kilometer 2’974 bei Highway 138 (Cascade Crest)

Crater Lake Oregon

Inzwischen ist es Mitte Juli und trotzdem treffen wir auch in Oregon noch auf vereinzelte Schneefelder. Der grösste Teil der Zeit wandern wir durch Wälder. Es gibt aber auch längere Abschnitte durch Vulkanlandschaften. Die Geröllfelder mit scharfkantigen Steinen setzten unseren Schuhen zu. Doch viel mehr setzten uns die aggressiven Moskitos zu. Teilweise wandern wir in unseren Regenkleidern und dem Moskitokopfnetz, damit wir von den keinen Plagegeistern nicht komplett zerstochen werden. Zwischendurch sind die Moskitos so schlimm, dass wir für unsere Pausen kurz das Zelt aufstellen, um von den Biestern in Sicherheit zu sein.

Der Crater Lake Nationalpark mit dem Mazama Village Resort und dem Crater Rim Walk entlang des unglaublich blauen Vulkansees ist eine willkommene Abwechslung von dem eintönigen Wandern durch die teilweise abgebrannten Wälder. Auf dem Campingplatz des Crater Lake Nationalparks dürfen wir als PCT Hiker gratis campen und auch die heissen Duschen benutzen. Die Wanderung entlang des Crater Lakes ist ein Highlight für uns. Es ist zwar eine alternative Route zum Pacific Crest Trail, aber wir sind der Meinung, dass man dieses Teilstück auf keinen Fall verpassen sollte.

Mehr zum 20. Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section B/C in Oregon – I-5 Ashland bis Hwy 138 Cascade Crest

PCT Abschnitt D in Oregon

Distanz: 60.1 mi / 97 km
Start: Meile 1’847.8 / Kilometer 2’974 bei Highway 138 (Cascade Crest)
Ende: Meile 1’907.9 / Kilometer 3’071 bei Highway 58 (Willamette Pass)

Schneefeld Überquerung

Auf dem Abschnitt D in Oregon liegt der höchste Punkt des PCT von Oregon und Washington auf 7’560 Fuss / 2’300 Meter. Auf eine schöne Aussicht haben wir uns aber vergebens gefreut, denn die gibt es hier nicht. Nur ein paar Bäume.

Die Diamond Peak Wilderness bietet dann wieder schöne Aussichten auf die eher flache, bewaldete Landschaft. Doch im Moment ist jede Abwechslung und Aussicht willkommen. Das viele Wandern durch die Wälder und die unglaublich aggressiven Moskitoschwärme machen uns stark zu schaffen und unsere Motivation lässt nach. Wir finden es sehr schade, dass wir die wunderschönen im Wald eingebetteten Seen nicht zum Verweilen und Schwimmen nutzen können. Zu gerne würden wir uns in den Seen abkühlen, aber die Moskitos lassen dies einfach nicht zu.

Das Shelter Cove Resort bietet eine sehr willkommene Oase. Für PCT Hiker steht ein schattenspendender Unterstand mit Tischen, Bänken, Steckdosen und eine Hiker-Box direkt am See bereit. Auf dem Campingplatz dürfen wir gratis unser Zelt aufstellen und im kleinen Shop gibt es Snacks. Leider ist das Restaurant wegen Arbeitskräftemangel geschlossen, aber wir kommen in den Genuss von frisch gefangenem Fisch vom Grill. Ein Ehepaar, das zum Fischen in die Shelter Cove gekommen ist, lädt uns dazu ein.

Mehr zum 21. Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section D in Oregon – Hwy 138 Cascade Crest bis Hwy 58 Willamette Pass

PCT Abschnitt E in Oregon

Distanz: 75.9 mi / 122 km
Start: Meile 1’907.9 / Kilometer 3’071 bei Highway 58 (Willamette Pass)
Ende: Meile 1’983.8 / Kilometer 3’193 bei Highway 242 (McKenzie Pass – Sisters & Bend)

Lava Feld Oregon PCT

Die Moskito-Freie Oase des Shelter Cove Resorts lassen wir hinter uns und machen uns auf den Abschnitt E. Die Landschaft ist relativ flach und von den Wäldern, gespickt mit vielen kleinen Seen und Teichen, geprägt. Der flache Streckenverlauf der Pacific Crest Trail Route und die Moskitos treiben uns weiterhin an, sodass wir meist zwischen 25 und 30 Meilen pro Tag zurücklegen.

Das Elk Lake Resort ist bereits die nächste moskitofreie Oase, die wir ansteuern. Hier campen wir zwar nicht, aber wir geniessen ein paar Stunden am See und gönnen uns einen leckeren Burger im Restaurant bevor wir weiterwandern. Die Three Sisters Wilderness bringt eine willkommene Abwechslung. Die Wälder weichen offenen Abschnitten mit Wiesen und auch einzelne Schneefelder gibt es plötzlich wieder zu überqueren. Die Moskitos werden weniger und wir wagen uns sogar für eine Abkühlung in den einen oder anderen See. Die Aussichten auf die Vulkanberge der Three Sisters sind grossartig und unser Motivationslevel ist wieder hoch.

Die Lavafelder um Mount Washington sind zwar extrem karg und anstrengend zum Wandern, doch fasziniert uns diese so komplett andere Landschaft sehr. Da wir in der Vulkanlandschaft sehr exponiert sind, weht immer eine leichte Brise und es hat viel weniger Moskitos, die uns jagen.

Mehr zum 22. Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section E in Oregon – Hwy 58 Willamette Pass bis Hwy 242 McKenzie Pass

PCT Abschnitt F in Oregon

Distanz: 107.9 mi / 174 km
Start: Meile 1’983.8 / Kilometer 3’193 bei Highway 242 (McKenzie Pass – Sisters & Bend)
Ende: Meile 2’091.7 / Kilometer 3’366 bei Highway 35 (Barlow Pass)

Lava Felder Oregon

Wir befinden uns immer noch mitten in den Lavafeldern der Mount Washington Wilderness. Das scharfkantige Lavagestein ist zwar sehr anstrengend zum Wandern und die Suche eines geeigneten Schlafplatzes ist auch nicht ganz so einfach, trotzdem gefällt uns dieser Abschnitt sehr gut. Die Lavaformationen sind so komplett anders als alles, was wir bis jetzt auf dem PCT gesehen haben. Die Aussichten auf die Three Sisters, Mount Washington und all die anderen Vulkanberge ist fantastisch.

Der kurze Abstecher auf den Vulkankegel des Little Belknap ist anstrengend, bietet aber eine wundervolle Panorama Aussicht und die Möglichkeit durch eine Lavatube ins Erdinnere zu blicken. Das Big Lake Youth Camp bietet zwar keine Übernachtungsmöglichkeit für PCT Hiker, dafür aber sämtliche Annehmlichkeiten für einen Zwischenstopp, die man sich wünschen kann. Es gibt ein kleines Haus für PCT Hiker mit Aufenthaltsraum, Duschen, Toiletten, Küche und sogar Waschmaschine und Wäschetrockner. Ausserdem ist jeder PCT Hiker herzlich zum Abendessen eingeladen.

Auf dem Weg zum Santiam Pass, dem Ende des Abschnitt F, überqueren wir die 2’000 Meilen Marke (3’220 km). Von Meile 2’033 / Kilometer 3’272 bis Meile 2’046 / Kilometer 3’293 ist der PCT leider wegen den Schäden des Lionshead Fires von 2020 immer noch gesperrt. Ein Trail Angel bietet einen Shuttlebus Service vom Santiam Pass bis zum Timothy Lake an. Auf dem Weg legen wir gleich noch einen Versorgungsstopp ein, wo wir unsere Vorräte wieder aufstocken können. Von den vielen Kilometern, die wir auf dem rutschigen Lavagestein gewandert sind und der langen Wandertage sind unsere Gelenke etwas müde und schmerzen beim Wandern. Der fast wanderfreie Tag kommt uns also genau richtig und die neuen Schuhe, die auf dem Postbüro auf uns warten, werden unseren Gelenken auch guttun.

Mehr zum 23. Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section F in Oregon – Hwy 242 McKenzie Pass bis Hwy 35 Barlow Pass

PCT Abschnitt G in Oregon

Distanz: 55.2 mi / 98 km
Start: Meile 2’091.7 / Kilometer 3’366 bei Highway 35 (Barlow Pass)
Ende: Meile 2’146.9 / Kilometer 3’455 bei Cascade Locks (Bridge of the Gods)

PCT Landschaft Oregon

Gleich zu Beginn des Abschnitt G steht wieder ein anstrengender Anstieg auf dem Programm. Es ist aber einer der Aufstiege der sich lohnt. Einerseits ist die Landschaft um Mount Hood sehr spannend, andererseits wartet in der Timberline Lodge ein reichhaltiges Mittagsbuffet auf uns. Die historische Lodge liegt auf 6’000 Fuss / 1’892 Meter an der Flanke des Vulkanberges und ist Mittelpunkt des Skigebietes. Die Pacific Crest Trail Route führt durch das Skigebiet an der Lodge vorbei und ein Zwischenstopp ist bei Wanderern sehr beliebt.

Die exponierten Abschnitte des PCT bieten unglaublich schöne Aussichten und wir finden immer wieder sehr geniale Plätze für unser Nachtlager. Die Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge sind wunderschön und die Farben magisch. Zum Ende des Abschnittes geht es ganz schön abwärts. Von 4’300 Fuss / 1’310 Meter geht es runter auf 100 Fuss / 30 Meter, der tiefsten Stelle des gesamten Streckenverlaufs des PCT. Auf dem Abstieg lohnt sich die alternative Route entlang des Eagle Creeks zu nehmen, denn an diesem Bach gibt es einige wunderschöne und imposante Wasserfälle.

Bei Cascade Locks am Columbia River endet der Abschnitt G und auch der Staat Oregon ist somit durchquert. Da die Pacific Crest Trail Route in Oregon verhältnismässig flach ist, sind wir sehr gut vorangekommen und haben den Staat schneller als erwartet durchwandert. Die Bridge of the Gods führt über den Fluss (Columbia River) von Oregon nach Washington. Wer den Film «Wild – Der grosse Trip» gesehen hat, kann sich vorstellen, welch wichtiger Meilenstein dieser Ort für PCT Hiker darstellt. Auch wir sind völlig sprachlos als wir die Brücke erblicken. 2’155 Meilen / 3’470 Kilometer sind wir bereits auf dem PCT gewandert. In Washington liegen nur noch 500 Meilen / 804 Kilometer vor uns.

Bevor wir uns aber auf den Weg durch Washington zur kanadischen Grenze machen, geniessen wir drei Zero Days. Wir brauchen etwas Erholung und wollen drei Versorgungspakete für einige der Abschnitte in Washington versenden. Ausserdem zieht gerade eine Hitzewelle mit 40 °C über uns her. Diese sitzen wir lieber in Cascade Locks aus als auf dem Trail.

Mehr zum 24. Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section G in Oregon – Hwy 35 Barlow Pass bis Cascade Locks

PCT Abschnitt H in Washington

Distanz: 148 mi / 238 km
Start: Meile 2’146.9 / Kilometer 3’455 bei Cascade Locks (Bridge of the Gods)
Ende: Meile 2’294.9 / Kilometer 3’693 bei Highway 12 (White Pass – Packwood)

Bridge of the Gods PCT

Das Gefühl ist unbeschreiblich. Wir überqueren den Columbia River über die Bridge of the Gods von Oregon nach Washington. Bis zur kanadischen Grenze sind es nur noch 500 Meilen / 800 Kilometer, weniger als ein Fünftel des gesamten PCT. Es ist eine Mischung aus enormer Freude, kompletter Überwältigung und auch ein bisschen stolz, dass wir es so weit geschafft haben. Nun aber los. Wir machen uns auf zum Endspurt.

Da Cascade Locks der tiefste Punkt des gesamten PCT ist, kann es ja nur aufwärts gehen. Während dem Aufstiegs sind wir meist im schattenspendenden Wald und können zur Stärkung sogar Brombeeren pflücken. Der Wald ist extrem üppig und sehr dicht. Einen geeigneten Schlafplatz zu finden, ist allerdings nicht so einfach. Gegenüber des relativ flachen Streckenverlaufs in Oregon sind die Auf- und Abstiege in Washington gleich von Beginn weg wieder ausgeprägter. An manchen Tagen müssen wir mehr als 6’600 Fuss / 2’000 Höhenmeter bewältigen. Zum Glück schützt uns aber der dichte Wald vor der starken Sonne und die Moskitos sind nun auch nicht mehr ganz so schlimm.

Der kleine Ort Trout Lake liegt 14 Meilen vom PCT entfernt und ist über die wenig befahrene National Forest Road 23 erreichbar. Eine Mitfahrgelegenheit zu finden ist nicht ganz so einfach, aber die Leute sind sehr freundlich und es gibt Trail Angels, die einen Shuttle betreiben. Die Auswahl in Trout Lake ist sehr limitiert, trotzdem ist der Ort für einen Zwischenstopp sehr gut geeignet.

Die Berge werden wieder höher und sind wieder schneebedeckt. In der Goat Rock Wilderness ist der Streckenverlauf des PCT wieder exponiert, führt über Wiesen mit Wildblumen, durch felsige Abschnitte, über Schneefelder und bietet grandiose Aussichten. In der Ferne sehen wir auch das erste Mal den eindrücklichen Vulkanberg Mount Rainier.

Der Tankstellenshop beim White Pass am Highway 12 wird regelrecht überflutet von PCT Hikern. Hier gibt es Snacks, Drinks, einen kleinen Shop, Duschen, Campingplatz und viele senden sich hierher auch ein Versorgungspacket, da das Angebot im Shop sehr limitiert ist. Natürlich stoppen auch wir beim White Pass und nehmen das auf uns wartende Versorgungspacket in Empfang.

Mehr zum 25. Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section H in Washington – Cascade Locks bis Hwy 12 White Pass

PCT Abschnitt I in Washington

Distanz: 98.3 mi / 158 km
Start: Meile 2’294.9 / Kilometer 3’693 bei Highway 12 (White Pass – Packwood)
Ende: Meile 2’393.2 / Kilometer 3’852 bei Interstate 90 (Snoqualmie Pass)

Bergsee Washington

Das Gewusel am Tankstellenshop lassen wir nach einer ausgedehnten Pause hinter uns und machen uns wieder auf in die Natur. Grosse Teile des Abschnittes wandern wir durch Wälder, zwischendurch gibt es aber auch Abschnitte mit Aussichten auf die Landschaft. Die Moskitos haben sich wieder zu uns gesellt und halten uns auf Trab. Fast immer, wenn wir etwas exponiert sind und nicht von dichtem Wald umgeben sind, können wir Mount Rainier sehen. Die Huckleberries (Heidelbeere) versorgen uns mit willkommenen Vitaminschub, den wir für die Aufstiege gut gebrauchen können.

Der letzte Abstieg zum Snoqualmie Pass wandern wir durch das Skigebiet mit Sesselliften. Snoqualmie Pass ist ein Skiort mit Restaurants, einem kleinen Shop und der bei PCT Hikern beliebten Skihütte des Washington Alpine Clubs. Der Skiort liegt nur gerade etwa eine Autostunde von Seattle entfernt und ist für die Einwohnern der Stadt ein beliebtes Ausflugsziel.

Mehr zum 26. Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section I in Washington – White Pass bis I 90 Snoqualmie Pass

PCT Abschnitt J in Washington

Distanz: 70.9 mi / 114 km
Start: Meile 2’393.2 / Kilometer 3’852 bei Interstate 90 (Snoqualmie Pass)
Ende: Meile 2’462.1 / Kilometer 3’962 bei Highway 2 (Stevens Pass – Skykomish)

PCT Strecke Washington

Der PCT-Streckenverlauf des Abschnitt J in Washington ist wieder voll und ganz nach unseren Vorlieben. Exponierte, spektakuläre, teilweise in den Fels gehauene Wanderwege, grandiose Aussichten, imposante Berge und in die Landschaft eingebettete Bergseen. Diese Kombination gefällt uns einfach unglaublich gut. Die abwechslungsreiche Landschaft motiviert uns und spornt uns an, jeden Tag wieder aufs Neue unsere Energiereserven anzuzapfen und weiterzuwandern.

Das Wetter ist auch in Washington voll auf unserer Seite. Die Sonne dominiert und der gefürchtete Regen ist bis jetzt ausgeblieben. Viele der Schlafplätze sind exponiert, doch da der Wind nie so stark ist wie in Kalifornien, geht das gut. Wir lieben es Aussicht zu haben, vorallem beim Abendessen. Und natürlich geniessen wir auch die traumhaft schönen Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge.

Beim Stevens Pass erreichen wir ein weiteres Skigebiet. Wir fahren per Anhalter in den 16 Meilen entfernten Ort Skykomish, wo wir den letzten Zero Day auf der Weitwanderung entlang des PCT verbringen. Ein Versorgungspaket wartet beim Postamt auf uns und im Ort können wir uns im Restaurant unsere Mägen füllen. Skykomish ist klein, doch es hat alles was unser Herz begehrt. Eine Handvoll Restaurants und Cafés, einen Tankstellenshop und ein Hotel. Die Menschen sind gastfreundlich und sehr hilfsbereit und so verbringen wir einen sehr schönen letzten Zero Day.

Mehr zum 27. Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section J in Washington – I 90 Snoqualmie Pass bis Hwy 2 Stevens Pass

PCT Abschnitt K in Washington

Distanz: 127 mi / 204 km
Start: Meile 2’462.1 / Kilometer 3’962 bei Highway 2 (Stevens Pass – Skykomish)
Ende: Meile 2’591.1 / Kilometer 4’170 bei Highway 20-Rainy Pass (Mazama & Winthrop)

PCT Streckenverlauf Washington

Zum Abschluss unseres letzten Zero Days auf dem PCT spielt uns der Trail Angel Piper ein Musikstück auf seiner Flöte. Dies ist einer der schönsten Momente auf dieser Weitwanderung. Auf dem PCT haben wir unzählige wundervolle Begegnungen mit Trail Angels erlebt und genau diese Menschen machen den PCT zu etwas ganz Besonderem. Ohne die Trail Angel wäre der Pacific Crest Trail nicht dasselbe. Ein riesiges Dankeschön, ihr lieben Trail Angels da draussen. Wir sind unglaublich dankbar, dass uns die Einwohner entlang des PCT so grosszügig und herzlich unterstützt haben. Ohne die Trail Angels hätten wir die enorme Belastung wohl kaum gemeistert. You are the best!

Die Glacier Peak Wilderness bietet spektakuläre Berglandschaften, imposante Berggipfel, tiefe Täler, wunderschöne Bergseen aber auch reissende Flüsse, die wir furten müssen. Zudem erwarten uns Schneefelder und anstrengende Streckenabschnitte, die an unseren letzten Energiereserven zehren. Zum anspruchsvollen Streckenverlauf kommen die vielen umgestürzten Bäume, die uns den Weg versperren und uns zu akrobatischen Übungen zwingen. Auf diesem Abschnitt scheint der Pacific Crest Trail nochmals alles zusammenzufassen, was wir entlang der gesamten Strecke schon gesehen haben.

Die letzten fünf Monate wandern haben ihre Spuren hinterlassen. Unsere Energiereserven sind fast aufgebraucht. Gelenke und Knochen haben gelitten. Wir spüren Ermüdungserscheinungen und müssen uns gegenseitig immer wieder anspornen, um den letzten Teil des PCT noch zu bewältigen.

Das Ziel ist in greifbarer Nähe. Die 2’500 Meilen Marke (2’023 km) ist geschafft. Den Rest schaffen wir auch noch!

Direkt am PCT gibt es bei High Bridge einen Shuttle Bus, der Hiker von den Wanderwegen in den winzigen Ort Stehekin fährt. Der Ort ist nur zu Fuss, mit dem Schiff über den Lake Chelan oder dem Wasserflugzeug erreichbar. Es gibt einen Campingplatz, auf dem wir gratis unser Zelt aufstellen dürfen, einen winzigen Shop und ein Restaurant, dass bei unserem Besuch aber leider geschlossen ist. Es gibt aber etwas ausserhalb auch noch eine Bäckerei und diese ist legendär. Die Zimtschnecken (Cinnamon Rolls) sind der absolute Hammer. Riesig gross, mit einem Zuckerguss überzogen und einfach himmlisch gut. Aber auch andere Leckereien gibt es im kleinen Shop.

Mehr zum 28. Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section K in Washington – Hwy 2 Stevens Pass bis Hwy 20 Rainy Pass

PCT Abschnitt L in Washington

Distanz: 70.3 mi / 113 km
Start: Meile 2’591.1 / Kilometer 4’170 beim Highway 20-Rainy Pass (Mazama und Winthrop)
Ende: Meile 2’661.4 / Kilometer 4’283 beim Highway 3 (Manning Provincial Park)

Pacific Crest Trail Route Ende

Vollbepackt für die letzte Etappe auf dem PCT müssen wir nun einen der heftigsten Anstiege der gesamten Strecke bewältigen. 7’300 Fuss / 2’200 Meter Höhendifferenz müssen wir mit unseren schweren Rucksäcken bewältigen. Gut haben wir noch zwei Stück Pizza und Zimtschnecken mitgebracht, die uns einen Energieschub geben. Der Gebirgspass, den wir gerade erklimmen, heisst Cutthroat Pass. Übersetzt heisst das Halsabschneider oder Mörder. Mörderisch ist der Pass im wahrsten Sinne des Wortes.

Wir überqueren auf diesem Abschnitt wieder regelmässig Gebirgspässe. Die Aufstiege sind anstrengend und lange. Doch die Aussichten, die wir auf die spektakuläre Bergwelt geniessen, sind einfach grandios. Auf dem letzten Stück zum Ende des PCT kommen uns immer wieder PCT Hiker entgegen, die wir während der letzten fünf Monate kennengelernt haben. Die Stimmung ist sehr ausgelassen und jeder freut sich über das Erreichen des grossen Ziels. Doch auch etwas Melancholie liegt in der Luft, da eine absolut geniale, unvergessliche Zeit zu Ende geht.

Normalerweise wandern die meisten Pacific Crest Trail Hiker bis zum Manning Park in Kanada. Dieser Ort liegt rund 12 Kilometer vom Endpunkt des PCT an der Grenze zwischen Kanada und der USA. Manning Park ist an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen und im Nu ist man in Vancouver. Leider ist aber wegen der Pandemie die Grenze noch immer nicht passierbar und wir müssen, nachdem wir das Monument am Ende des PCT erreicht haben, wieder zurückwandern. Die nächste Möglichkeit die Zivilisation zu erreichen ist über den Harts Pass. Dieser ist jedoch 30 Meilen vom Monument entfernt. Als wir da waren ist die Strasse vom Harts Pass nach Mazama zudem wegen Erdrutschen gesperrt. Doch eine Lösung gibt es immer.

Die Ankunft am Monument am Ende der 2’650 Meilen / 4’265 Kilometer des PCT an der kanadischen Grenze ist einfach unbeschreiblich. Wir können es kaum fassen, dass wir es geschafft haben und von der mexikanischen bis zur kanadischen Grenze gewandert sind. Wir sind überwältiget, überglücklich, fassungslos aber auch geschafft, müde und etwas traurig, dass dieses Riesenabenteuer nun vorbei ist. Wir geniessen die Zeit am Monument, schiessen unzählige Fotos, stossen auf unseren Erfolg an, unterhalten uns mit liebgewonnenen Menschen, die wir beim Wandern immer wieder getroffen haben. Die letzten fünf Monate hat uns verbunden und zusammengeschweisst. Wir fühlen uns wie eine Familie.

Willst du wissen, wie das Happy End auf dem Rückweg ausgegangen ist? Du findest die Antwort im Beitrag zum letzten Abschnitt des PCT.

Mehr zum 29. Abschnitt des PCT findest du in unserem Artikel: Pacific Crest Trail Section L in Washington – Hwy 20 Rainy Pass bis zur kanadischen Grenze

Vom Ende des Pacific Crest Trails zurück in die Zivilisation

Die 2’650 Meilen / 4’265 Kilometer auf der Pacific Crest Trail Route sind wir gewandert. Nun müssen wir noch einen Weg zurück in die Zivilisation finden. Zuerst körperlich, denn wir müssen mindestens 30 Meilen bis zum Harts Pass wandern. Dort hoffen wir darauf, dass die die Strasse wieder offen ist und wir eine Mitfahrgelegenheit nach Mazama finden.

Dann aber auch geistig. Denn während den letzten fünf Monaten lag unser ganzer Fokus auf dem Wandern des PCT. Wo gibt es Wasser und wieviel müssen wir mittragen? Wo können wir das nächste Mal Lebensmittel kaufen und reichen unsere Vorräte noch bis dahin? Wo stellen wir das Zelt für unser Nachtlager auf? Wann brauchen wir neue Schuhe und wohin können wir uns die neuen Schuhe liefern lassen? Wie kommen wir über den reissenden Fluss, gefüllt mit Schmelzwasser? Was, wenn wir auf dem steilen Schneefeld abrutschen und in die Tiefe sausen? Wie soll ich mich gegenüber dem Bären verhalten, der wenige Meter vor mir auf dem Weg steht? Kann ich an der Klapperschlange, die unter dem Baumstamm liegt, vorbeigehen ohne dass sie mich angreift?

Das sind die Fragen, die uns die letzten fünf Monate regelmässig durch den Kopf gingen und unser Leben bestimmt haben. Die Prioritäten sind auf dem PCT ganz andere als diejenige im «normalen» Leben. Es ist ein stückweit ein Überlebenskampf in der Natur. Den Wetterbedingungen schutzlos ausgesetzt. Einziger Zufluchtsort ist das ultraleichte Zelt mit seinen hauchdünnen Wänden. Alles, was wir zum Überleben benötigen, tragen wir auf unserem Rücken in unsere Rucksäcken gestopft. Doch wir haben es geschafft. Wir haben Schneestürmen, Gewittern, Regen, Orkanwinden, Hitzewellen, Schlangen, Bären, Moskitos, und Flussdurchquerungen getrotzt und sind wohl auf.

Was für eine Achterbahnfahrt!

Die letzten fünf Monate waren einfach unglaublich. Wir können nicht in Worte fassen was wir alles erlebt haben auf der Wanderung von Mexiko bis nach Kanada. Die Erlebnisse und die Bilder dazu werden immer in unserer Erinnerung bleiben.

Wenn du wissen willst, was wir auf dem PCT alles in unseren Rucksäcken mitgetragen haben, findest du eine detaillierte Auflistung sämtlicher Ausrüstungsgegenständen in unserem Beitrag: Pacific Crest Trail Packliste für die Weitwanderung

Wir haben auf dem Pacific Crest Trail gefilmt – Alle Etappen als Film ansehen

Während dem PCT haben wir täglich gefilmt. Daraus entstanden sind Vlogs von unserem Wanderabenteuer. Schau doch auf unserem YouTube-Kanal vorbei. Wir erzählen vom Alltag auf dem PCT, den Glücksmomenten und den Hürden, den traumhaften Landschaft und von weniger schönen Abschnitten, von reissenden Flüssen und ruhigen Seen, von wilden Tieren und vielem mehr.

Klick hier für alle PCT Videos

Geld abheben und bezahlen in den USA

Bargeld abheben ist in Amerika am einfachsten mit einer Debitkarte oder Kreditkarte am Geldautomaten (ATM). Wir reisen seit vielen Jahren mit der Kreditkarte von DKB und sind sehr zufrieden. Hier kannst du das kostenlose Girokonto mit Visa Debitkarte beantragen. Die Visa Kreditkarte ist kostenpflichtig und ist gegen eine Gebühr zubuchbar.

Reisekrankenversicherung für die USA

Hast du dich bereits um das Thema Reisekrankenversicherung gekümmert? Was, wenn du während der Reise krank wirst, einen Unfall hast oder dir dein Gepäck gestohlen wird? Auch wenn wir nicht gerne an das Thema Versicherung denken, es reist sich entspannter mit der Sicherheit, dass jemand im Fall eines Notfalls da ist. Wir sind seit vielen Jahren bei World Nomads versichert und sehr zufrieden mit dem Service. Du kannst die Reiseversicherung vor deiner Reise oder auch von unterwegs kaufen.

Hier findest du den Preis für deine Reise bei World Nomads

SIM Karte und Datenpacket für dein Mobiltelefon

Damit du auf dem Pacific Crest Trail mit der Aussenwelt verbunden bleibst, brauchst du natürlich auch Mobilfunkempfang und ein Datenpacket. Statt einer teuren SIM Karte zu kaufen haben wir uns entschieden eine eSIM (digitale SIM-Karte) von Airalo zu verwenden. Diese Lösung hat sich für uns voll und ganz bewährt. Ist dein Mobiltelefon eSIM tauglich können wir dir Airalo wärmstens empfehlen.

Airalo bietet für über 200 Länder und Regionen, aber auch Weltweite Datenpakete an. Für die USA haben wir für USD 11 ein Datenpacket mit 3 GB für jeweils 30 Tage online gekauft und auf unserem Mobiltelefon installiert. Das hat sehr gut geklappt und war eine grosse Erleichterung für uns auf dem PCT

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Pacific Crest Trail Route

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Elsbeth

    Sehr sehr spannend und au unterhaltsam die Zämefassig vo eurem riesige Erläbnis.
    Mir sind sehr stolz uf eu, dass ihr das alles so guet gmeischteret händ, nie ufgä und eues Ziel bis zlescht verfolgt händ.
    Härzliche Dank, dass ihr üs mitgno händ uf die wunderbari Reis.
    Viel Glück uf all eune wietere Abentür.
    Mame und Pape

    1. Reni

      Mir danked vo ganzem Härze für’s mitverfolge vo üsem verruckte Wanderabentür, die viele liebe Kommentär und euri motivierende Wort. Es isch e wunderbari, unvergesslichi Reis gsi. Eifach de Wahnsinn.
      Herzlichi Grüess vo üs a eu

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